Kita Eingewöhnung - 1

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Kita Eingewöhnung - 1

Sehr geehrter Herr Dr Nohr. Mit der Bitte um Beantwortung folgender Fragen, die ich in ähnlicher Weise auch Frau Ubbens stellte, um Ihrer beider Meinungen zu kennen. Meine Tochter, 16 Monate, wird seit 3. Juni in der Kita eingewöhnt (3 Tage letzte und 3 Tage diese Woche). Am 5. Tag erster Trennungsversuch ohne Probleme, sie spielte voller Freude mit der Erzieherin. Am 6. Tag sehr müde...man brach ab und legte mir nahe mit ihr nach Hause zu fahren. Ich bat daraufhin die Erzieherin die Eingewöhnung auf die Tage Mo / Di und Do/ Fr zu legen, sodass Mittwoch ein Pause Tag bleibt. Bereits letzte Woche fiel mir auf, dass sie am 3. Tag vollkommen erschöpft war und so auch diese Woche (sie hat zu Hause nur mehr geschlafen, wollte kaum essen, hat sich sogar erbrochen 1x). Ich bin selbst Ärztin und führe das wirklich auf eine vollkommene Erschöpfung ihrerseits zurück. Heute ist alles wieder gut. Von Seiten der Erzieherin wird auf meine Bitte nicht eingegangen, man möchte die Eingewöhnung täglich fortführen um den „Erfolg“ - so erklärte man mir das - nicht zu gefährden. Ich kann es kaum mehr glauben, mein Vertrauen in diese Kita ist nicht mehr gegeben. Wie sehen Sie diesen Umstand - ist eine Eingewöhnung auch nur 4 Tage die Woche gut möglich ? Denn: welchen Sinn hat eine Eingewöhnung bei einem Kind das zur Gänze erschöpft von all den neuen Eindrücken ist ?

von susanne12 am 11.06.2020, 13:09



Antwort auf: Kita Eingewöhnung - 1

Hallo, die Eingewöhnung sollte sich nicht nach einem Modell, sondern nach dem jeweiligen Kind richten. Wenn man diese Haltung einnimmt, kann man auf dem Boden von Erfahrungen flexibel auf die Gegebenheiten eingehen. Das Problem sehe ich eher darin, dass Sie Ihr Vertrauen in diese Einrichtung und die Erzieherinnen verloren haben. Dann wird es schwer sein, das Kind beruhigt dort zu lassen, weil Sie ja wenig Zutrauen in die Fähigkeiten der ErzieherInnen haben. Das ist aber eine notwendige Voraussetzung um Ihr Kind gut versorgt zu wissen. Es geht jetzt also darum zu sehen, auf welche Weise sie miteinander das Problem lösen können, damit Sie ein gutes Gefühl haben können, Ihre Tochter da zu lassen. Wenn Sie sich bevormundet oder nicht respektiert erleben, dann wird es nicht gehen, dann ist das auch der falsche Platz. Wenn Sie das Gefühl haben, da wird ein Modell durchgezogen, egal wie das Kind das erlebt, dann ist das auch unpassend. Wenn Sie aber den Eindruck haben, dass Ihr Kind sehr wohl wahrgenommen wird, man sich Gedanken um die Situation macht und es einen Wunsch nach gemeinsamer Lösung gibt, dann kann es auch funktionieren und ist dann oft sogar eine gute Basis. Und dann ist immer auch wichtig zu reflektieren, welche Position man selbst in dieser Situation eingenommen hat. Wenn beide Seiten eine lösungsorientierte Haltung einnehmen können, haben Sie eine gute Chance. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 11.06.2020



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