Frage:
kindergarten-eingewöhnung
Sehr geehrter Herr Doktor,
ich habe eine Frage (bitte handybedingte Kleinschreibung ignorieren) bzgl. der Eingewöhnung im Kiga.
Mein Sohn wird in 3 Monaten 2 und wir sind im Juli jetzt in den Kiga gestartet ( 2. Anlauf wegen corona). Ich frage mich:
WELCHE PSYCHOLOGISCHEN REAKTIONEN SIND "NORMAL" UND BEI WELCHEN SOLLTE MAN SICH SORGEN MACHEN?
erste 3 Tage war ich dabei, dann kurz noch da und ab dieser also der 2. Woche verabschiede ich mich immer zügig nachdem wir Hausschuhe angezogen haben. Die machen das bei uns so, dass auch wrnn das Kind schon weint während die Mama den Raum verlässt, es versuchen zu beruhigen...
Klappt auch ganz gut. Er spielt dsnn auch... nach 1 Stunde soll ich ihn immer wieder holen.
Ich mache mir einfach Sorgen, dass er oder eben unsere Beziehung zueinander schaden nimmt.... es ist nämlich so, dass er letzte Nacht aufgewacht ist nach Ca 2 std schlaf und gezittert hat! Ich habe gelesen dass das vorkommt eben wegen dem psychischen stress. Die Nacht davor hat er auch schon richtig panisch geschrien. >>>
Hoffen dass es besser wird oder was meinen Sie??? Ich will nicht dass mein kind leidet; sollte nicht jede Nacht so sein finde ich
DANKE!!!!!
von
Fagussylvatica
am 16.07.2020, 16:32
Antwort auf:
kindergarten-eingewöhnung
Guten Tag,
geben Sie sich und Ihrem Sohn Zeit.
Er ist noch sehr klein und kann sich nicht äußern, ob es ihm im Kiga gefällt oder nicht. Er kommt in eine unvertraute Situation, deren positive Möglichkeiten für ihn er erst nach und nach kennenlernt.
Kleinkinder passen sich nach einer Eingewöhnungszeit oft gut an neue Situationen an. Sie führen die Eingewöhnung mit einer Stunde ja auch sehr behutsam durch. Trotzdem könnte natürlich durch diese neuen Gegebenheiten für Ihren Sohn Stress entstehen, der sich nachts äußert. Das muss aber nicht so sein.
Dass Ihrer beider Beziehung unter dem Kindergartenbesuch leidet, kann ich mir nicht vorstellen, denn die gestaltet sich ja dadurch, wie Sie mit ihm umgehen und auf ihn eingehen, wenn Sie zusammen sind.
Wenn Sie dauerhaft den Eindruck haben, dass er durch den Kiga-Besuch Schaden nimmt oder wenn die Erzieherinnen das so sehen, dann sollten Sie ihn vielleicht nochmal aus dem Kiga herausnehmen, aber das entscheidet sich in der Regel nicht in der zweiten Woche.
Beobachten Sie Ihren Sohn weiterhin so gut wie bisher, dann werden Sie mitbekommen, wie es ihm auf Dauer im Kiga geht und entsprechend darauf reagieren können.
Ingrid Henkes
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 16.07.2020
Antwort auf:
kindergarten-eingewöhnung
Hallo,
da ich mit meinem kleinen Sohn (fast 14 Monate) gestern in die Krippen-Eingewöhnung gestartet bin, habe ich mir recht viel angelesen zu dem Thema.
Insofern kann ich Dir nur raten, kein weinendes Kind zurückzulassen, auch wenn die Erzieherinnen das nicht so eng sehen. Es hat (sehr wahrscheinlich) Verlustängste, vermutlich ist die Bindung zur Bezugserzieherin noch nicht ausreichend aufgebaut.
Mehr dazu erfährst Du, wenn Du nach „sanfte Ablösung Posth“ (der leider verstorbene Dr. Posth war der Vorgänger von Dr. Nohr hier im Forum, dieses Thema war ihm eine Herzensangelegenheit) oder „sanfte Eingewöhnung“ googelst.
Hier noch zwei Artikel, auf die Dr. Posth gerne verwiesen hat:
http://www.sicherebindung.at/fruefremd.html
http://www.sicherebindung.at/uebergaenge.html
Viele Grüße!
von
Curcuma
am 16.07.2020, 23:04
Antwort auf:
kindergarten-eingewöhnung
Hallo,
ich habe gestern noch Folgendes vergessen zu schreiben:
Bis zu einem bestimmten Alter wird empfohlen, den Abschied nicht groß aufzuziehen.
Dr. Posth schrieb z. B. mal: "Das macht man bei sehr kleinen Kinder eher beiläufig, um das Trennungserlebnis nicht künstlich aufzubauschen. Erst ab den berühmten 4 Jahren kann das Trennen zelebriert werden. Die Trennungen finden am Anfang unter einem gewissen Schutz statt. Das heißt, die Mutter geht nicht zu weit fort und bleibt auch nicht so lange weg."
(Quelle: https://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/KiGa-sanfte-Abloesung_47286.htm)
Oder bei http://sicherebindung.at/uebergaenge.html: "Natürlich darf sich die Mutter nicht heimlich „davonschleichen“. Aus der Praxis zeigt sich, dass sich die Mutter von ihrem schon spielenden Kleinstkind bis zum Alter von 2 Jahren besser ohne große Vorankündigung und eher beiläufig mit kurzem Winken verabschiedet. Vermisst das Kleinstkind die Mutter später, muss es die Kleinkindpädagogin beruhigen können."
Viele Grüße!
von
Curcuma
am 17.07.2020, 13:24
Antwort auf:
kindergarten-eingewöhnung
Liebe Curcuma ich danke dir werde hier wohl noch etwas schreiben heute oder morgen...
von
Fagussylvatica
am 26.07.2020, 15:55
Antwort auf:
kindergarten-eingewöhnung
Vielen Dank auch am Frau Dr. Henkes!
Ich habe mittlerweile noch eine andere frage/Thema:
Seit wir eingewöhnen hat er auch manchmal richtige wut-anfälle, d.h. er lässt mich nicht an sich ran und beruhigt sich nicht mehr, wirkt extrem hilflos, da er nicht mit seinen Gefühlen umgehen kann, dauert definitiv länger als 15 min.... bis er dann doch von sich aus zu mir kommt und sich trösten lässt.
Mir kommt es so vor als wäre er wütend auf MICH weil ich ihn immer verlasse. Bzw dass er damit nicht klar kommt. Es ist für mich auch schlimm ihn so leiden zu sehen.
Offensichtliche Gründe gibt es nicht, als würde es manchmal über ihn hereinbrechen...
Ich weiss dass solche Anfälle nicht unnormal sind. Aber der Bezug zur Kiga- Eingewöhnung macht mir sorgen, da es erst seit dem so ist.
Klar er muss das alles verarbeiten.
Ich frage mich nur ab wann es besser wäre das ganze abzubrechen oder ich weiss nicht....
Es ist meiner Meinung nach verlassensangst. Vorher war er wenn abends sein Papa da war happy, jezt auch aber er sucht mich, wenn ich zb im Bad bin....... andersherum ist es auch seit kurzem erst so schlimm, also dass er tobt ohne Ende wenn der Papa mal ins Bad mzss oder so....
Herzlichsten dank für ihre Hilfe!
von
Fagussylvatica
am 26.07.2020, 23:33