Keine Ruhe

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Keine Ruhe

Junge, 5 1/2J., ZwillingsBruder verstarb während Geburt,mein Sohn hatte auch Probleme.Das 1.Lj hatte er noch neglect(nach rechts).Motorik ist mittlerweile rel. ok. Sensorik nicht gut ausgeprägt.Sprachl. entwicklungsverzögert.Laut Untersuchungen hochgradig sensibel.Kognitiv - bis auf Sprache- seinem Alter weit voraus (wie 10jh).Früher (bis 4J.)trug er Konflikte so aus: Gucken,schweigen,umdrehen.Dann Sturz mit 4 Jahren, Mittelgrad. SHT während Feuerübung in Kita.Seit dem dazugehörenden Krank.hausaufenth. schläft er nicht mehr allein,hat massiv Ängste.02/19 starb sein Opa.Wir haben das viel mit ihm kommuniziert An dem Tag war zufälligerweise ein Regenbogen.Opa ist über den Regenbogen in den Himmel, passt auf...Das war wohl noch ok?05/19 dann Umzug- er will in "seine alte Welt".Aber er besucht noch die gleiche Kita,und Nachbarskinder etc hatten wir nicht.08/19 bekam er eine Katze.Schock:11/19 verstarb sie.an HCM mit nur 7 Mon.Seitdem ist es aus.Er war schon vor dem Sturz ein Wirbelwind schlief wenig, aber nun muss er(erklärt er) nachts 1 Uhr täglich Rollen im Bett machen,hüpfen.obwohl wir 5.30 aufstehen.Die ewige nächtliche Frage nach dem Tod,Wiederkehr.Er hält echt nie(!)Ruhe.Nun hab ich in der Erschöpfung 12/19 Autounfall verursacht.Er saß mit drin,blieb unverletzt.Ich nicht.Ich weiß nicht mehr weiter.Psych.sehen bei ihm keine Probleme.Ich finds nicht normal.Und Sie?

von summsumm2 am 13.02.2020, 15:12



Antwort auf: Keine Ruhe

Hallo, nachdem ich Ihren Text gelesen hatte, war ich über den Hinweis "Psych sehen kein Problem" schon überrascht. Das ist ja für diese kurze Lebenszeit eine ganze Menge an bewussten und unbewussten Traumata. Besonders auch der Tod des Bruders, der ihm ja in seiner Tragweite gar nicht bewusst sein kann, kann/wird eine (nicht greifbare und auch nicht verbalisierbare) Belastung sein. Wir Menschen neigen ja dazu Muster zu sehen in den erlebten Abläufen, die aber auch meist unbewusst bleiben. Was für ein Muster könnte er in seinem bisherigen Leben sehen? Äußerlich gibt es dann ein "ungewöhnliches" Verhalten, was aber eigentlich ein Versuch ist, diese Gefühle und Gedanken zuzudecken. (So gibt es auch die nachvollziehbare Annahme, mit Unruhe und hektischer Beschäftigung die Trauer, Sorge, deprimierende Gedanken usw. zu überdecken). Ein bißchen fehlt mir in Ihrem Bericht der Vater als jemand, der männliche Eigenschaften stärken und fördern könnte. Das könnte dann eine gute Ergänzung sein und nicht nur Überdeckung. Entscheidend für die Frage weiterer Hilfen (Beratung, Therapie) ist das Gesamtbild und der Leidensdruck des Kindes (hier auch die Heftigkeit auch nächtlicher Selbt-Hilfen). Da kann man in sog. projektiven Tests die Haltung hinter dem Ver-Halten besser sehen und beurteilen. Ich sehe, es sind Ideen und Annahmen aus der Ferne, die ich hier schreibe. Schauen Sie, was davon für Sie und Ihren Sohn zutrifft, also nehmen Sie, was Sie davon gebrauchen können. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 14.02.2020



Antwort auf: Keine Ruhe

Danke für Ihre Rückmeldung.Den Vater gibt es und er ist für unseren kleinen Mann auch da.Immer und immer liebevoll! Besonders auch nach dem Autounfall - da ich selbst verletzungsbedingt nicht "da sein konnte".Ja,das mit den Psychologen nervt mich,dass wir so "stehen gelassen werden",als ob wir Quatsch erzählen würden(dabei sind das nachweisbare Fakten und ich habe auch Audioaufnahmen von seinen vielen Fragen). Ich habe heute Gott sei Dank umzugsbedingt einen Lichtblick bekommen.wir haben uns eine Kita angeschaut und dort hat die Kitaleiterin ohne viele Infos "den Blick" für mein Kind gehabt.Sie sprach mich an bzgl seiner Art zu sprechen,ob er Ängste hätte?, dass er zwar einen großen Wortschatz hätte,aber ängstlich wie ein kleines Baby spricht und nur,wenn er von den schönen Dingen erzählt (seine Tiere) wie ein großer Junge redet.Sie hat mir nun eine Adresse für Frühförderung zuhaus&Kita gegeben.So etwas haben wir am alten Wohnort nicht erhalten (anderes Bundesland,andere Regelungen).Ich hoffe,dass wir nun nach und nach die Psyche des Kleinen aufbauen können.Unseren Stern hatte er übrigens mitbekommen.Da bin ich felsenfest überzeugt.Im 1.Lj.wollte er nämlich nicht wirklich umarmt/bekuschelt/angefasst werden.Nun kann er gar nicht genug mit uns Eltern kuscheln.ich hoffe,wir schaffen das...

von summsumm2 am 14.02.2020, 13:12



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