Imaginärer Freund

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Imaginärer Freund

Guten Tag, Mein Sohn wird in ein paar Tagen 3. Er war schon immer sehr anhänglich und konnte sich bis vor paar Tagen kaum eine Sekunde alleine beschäftigen, ohne daß wir Eltern mitspielen sollten, ansonsten hat er angefangen unser anderes Vorhaben durch unruhiges Verhalten zu stören. Seit ein paar Tagen jedoch spielt er plötzlich stundenlang in seinem Zimmer, will dass man die Türe zu macht. Und dort unterhält und spielt er mit 3 imaginären Freunden, die er aus Büchern oder Geschichten kennt. Er bezieht diese mit in seinen Alltag ein und baut mit ihnen Lego. Verteilt dann auch Aufgaben an sie. Erklärt ihnen was man darf und was nicht. Imitiert Feuerwehreinsätze oder erklärt ihnen wie man das Legoauto zusammenbaut.er nimmt seine "Freunde" mit zum Frühstück und auf Toilette usw. Ist alles OK mit meinem Kind? Wie soll ich auf diese Freunde richtig reagieren? Soll ich die Freunde mit einbeziehen am Tisch oder ignorieren ? Er geht seit 2 Tagen auch in den Kindi zur Eingewöhnung und wegen Corona und Umzug in eine neue Stadt hat er halt wenig Kontakte gehabt zu Kindern. Kommt aber schon immer super in Gruppen und auch mit Ihnen zurecht. Ist super offen und spielt gerne mit Ihnen. Kommt das durch zu wenig Kontakte? Mache mir etwas Sorgen. Vielen Dank!

von Julia88 am 31.08.2020, 08:10



Antwort auf: Imaginärer Freund

Hallo, imaginäre Freunde sind in der "magischen" Entwicklungsphase nichts Ungewöhnliches. Sie haben den großen Vorteil, dass sie alles tun was man sagt, nie widersprechen. Das ist für die Kinder erstmal unanstrengender, bildet aber nicht die Realität ab. Deshalb ist es gut, wenn Ihr Sohn auch wieder Realkontakte aufbaut, sodass er zumindest beide Erfahrungen macht. Sorgen müssen Sie sich erstmal nicht machen, ausser es führt zu einer ausschließlichen Kontaktform (was zunächst nicht anzunehmen ist). Wie Sie mit diesen "Spielkameraden " umgehen sollen, können Sie ruhig erfragen (und damit auch ein bißchen gemeinsame Realität einbringen). (Z.B. "Ich weiß jetzt gar nicht genau, essen deine Freunde mit uns, was mögen sie und haben wir dann genug?" o.ä.). Das macht immer wieder richtig Spaß, mit dem Kind ein bißchen in diese Welt zu gehen, die wir ja leider verloren überwiegend haben. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 31.08.2020



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