Hallo, nochmal zu unserem Sohn (10) Mit etwa 3-4 Jahren fing es an, dass er immer weniger Auswahl an Nahrungsmitteln aß. Es musste alles auf dem Teller getrennt sein. Mittlerweile ist seine Nahrungsmittelauswahl sehr beschränkt. Das macht uns auch Sorgen. Er wiegt bei 1,30 m umd die 27 kg. Wir waren schon bei vielen Ärzten. Asperger wurde ausgeschlossen, obwohl IQ überdurchschnittlich hoch ist (Teil-Hochbegabung im sprachlichen). Er probiert keine neuen Dinge, ist sehr wenig und wenn wir ihn doch mal überreden können, etwas zu probieren, dann würgt er, sobald es die Zunge berührt. Wir haben Angst, dass er eine Essstörung hat? Auch hier hilft die Psychologin bisher nicht weiter. Wir zweifel mittlerweile schon selber an unserer Wahrnehmung, aber wir haben einfach das Gefühl, dass das nicht "normal" ist. Auch im Vergleich zur Tochter (6), die alles isst und einfach ein- und durchschläft. Wir merken ja, dass unser Sohn nicht einschätzen kann, was seinem Körper gut tut (z. B. essen, schlafen, Gefahrenverhalten). Er sorgt so wenig für sich. Isst nicht bis er bricht (er sagt er hat nie Hunger, spürt keinen Hunger), schläft nicht bis er bricht und ist total gereizt und hat Gefühlsausbrüche :( Sollen wir wegen dem Essen gar nichts sagen und ihn einfach essen (bzw. nicht essen) lassen oder was sollen wir tun? Danke
von
Ma-Mi
am 27.11.2018, 08:54
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Essstörung
Auch hier kann ich mich hauptsächlich nur wiederholen. Ihr Sohn scheint eine besondere Sensibilität und Sensitivität zu haben. Bei diesen Kindern sind die Möglichkeiten, mit "unpassenden" Situationen umzugehen, eingeschränkt, müssen dazugerlernt werden. Und da ist ist die Therapeutin (neben dem Kinderarzt für die ausreichende körperliche Entwicklung) die erste Ansprechpartnerin. Mit ihr sollten Sie auch konkrete Umgangsformen besprechen und deren Ergebnisse immer wieder miteinander überprüfen. Man kann und soll diese Kinder nicht einfach "einspuren", das nimmt ihnen Wesentliches. Das ist für die gesamte Familie eine Aufgabe und nicht einfach.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 28.11.2018
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Essstörung
Eine Wahnehmungsstörung wurde auch ausgeschlossen?
von
cube
am 27.11.2018, 10:58
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Essstörung
Nein. Was ist das?
von
Ma-Mi
am 27.11.2018, 12:05
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Essstörung
Es gibt unterschiedliche Ausprägungen oder Bereiche, die (selektiv) "gestört" sein können. ZB eine auditive Wahrnehmungsstörung bezieht sich eben auf die Wahrnehmung/Verarbeitung von Geräuschen, Tönen etc.
Ganz allgemein gesagt ist eine Wahrnehmungsstörung die gestörte Wahrnehmung entweder äußerer Einflüsse und/oder körperlicher Empfindungen. So können eben bei einer Wahrnehmungsstörung auch Dinge wie Hunger, Durst, Kälte, Hitze nicht so wahrgenommen und verarbeitet werden, wie wir das als normal einstufen. Ein Schulkind zB sollte grundsätzlich merken, dass ihm die Nase läuft. Ist die Wahrnehmung aber gestört, wird dies wirklich nicht bemerkt. Der Reiz des fließenden Nasensekrets wird einfach nicht richtig weiterverarbeitet. Ebenso mit Kälte oder eben Hunger, oder Müdigkeit.
Ich hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich erklärt.
von
cube
am 27.11.2018, 12:21
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Essstörung
Ja Danke. Wo kann man das untersuchen lassen? Bisher hat uns der Kinderarzt nicht wirklich ernst genommen.
von
Ma-Mi
am 27.11.2018, 15:16
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Essstörung
Ich würde es mal mit dem SPZ vor Ort versuchen. Dort sind ja in der Regel diverse Fachärzte, die euer Kind untersuchen sollten. Kinder-Psychologen wären ansonsten auch gut (spezialisiert auf Wahrnehmungsstörungen). Ergotherapeuten und Heilpädagogen haben oft auch ein gutes Gespür dafür.
Aber da würde ich besser nochmal Dr. Nohr fragen, wen er da empfiehlt. Und ob er überhaupt auf Grund deiner Schilderung eine Wahrnehmungsstörung in Betracht zieht. Ich bin ja keine Fachfrau und möchte dich hier nicht auf eine Fährte bringen, die möglicherweise total falsch ist.
von
cube
am 27.11.2018, 19:32