Einschlafen - Grenzen testen?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Einschlafen - Grenzen testen?

Lieber Dr. Nohr, seit Ende Juni sind mein Sohn (13Monate) und ich nach einem 1,5jährigen Aufenthalt im Ausland zurück in Deutschland. Mein Mann ist noch weg, kommt erst im September nachhause. Seit drei Wochen geht der Kleine auch in die Krippe (täglich 2,5-3h - dass sich Umzug und Krippeneingewöhnung nicht gut ergänzen, weiß ich - aber in unserem geht es nicht anders). Meine Frage: Mein Sohn will in letzter Zeit nicht mehr einschlafen. Und das nur bei mir. In der Krippe ist er müde, wird in einen Schlafkorb gelegt und in den Schlaf gestreichelt. Mein Mann war eine Woche auf Geschäftsreise hier, gab ihm abends ein Fläschchen und er ist eingeschlafen. Bei mir geht das einfach nicht. Ich lese ihm vor, geb ihm sein Fläschchen und wenn er getrunken hat, will er weiter spielen/krabbeln/Schubladen ausräumen. Ich nehm in dann auf den Arm und versuche ihn in den Schlaf zu tragen, was früher immer funktioniert hat - jetzt dauert das ca. 2,5 Stunden, begleitet von lautem Schreien/Kratzen/Schlagen. Können Sie mir sagen, ob das eine Stufe in der Entwicklung ist, die hinter diesem Verhalten steckt? Will er seine Grenzen testen - v.a. bei mir (bei anderen schläft er ja gleich ein)? Heute Abend habe ich ihn ins Bett gelegt, er hat sich total aufgeführt, ich hab ihn gestreichelt und war am BEttchen gesessen, hab ihn aber nicht rausgenommen. Keine schöne Situation (iwann mit Flasche eingeschlafen). Was tun?

von Isabella1001 am 02.08.2018, 22:20



Antwort auf: Einschlafen - Grenzen testen?

Liebe Isabella, das sind ja bewegte Zeiten, die die Familie und besonders Ihr Sohn gerade erleben. Einschlafen bedeutet ja immer auch eine Trennung von der Bezugsperson. Es könnte sein, dass er sich gerade in dieser Zeit vieler Trennungen (KiTa, Vater) von der sichersten Person nicht trennen kann und die gemeinsame Zeit durch Nicht-Einschlafen verlängert. Das ist sicher kein Grenzen testen, eher die Angst vor der Trennung von Ihnen. Wenn möglich, nehmen Sie sich die Zeit dafür, denn die ganze Situation ist ja aus Sicht des Sohnes wenig verständlich und auch beunruhigend. Er braucht diese Zeit und Nähe, es ist die "Sprache", die er im Moment am besten versteht. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 03.08.2018



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