Sehr geehrter Herr Dr. Nohr,
es geht um unsere Tochter. Sie ist 3 Jahre alt. Es fing schon an, seitdem sie sitzen kann. Da hat sie sich immer am Hochstuhl, oder Einkaufswagen gerieben. Und seit dem hörte es auch nicht mehr auf. Es gibt Phasen, wo sie es durchaus auch mal 2 Wochen nicht macht. Mittlerweile hat es aber an Intensivität erheblich zugenommen. Sie reibt sich am Fußballen, beim Spielen, beim Pukyfahren, wenn wir beim Turnen sind an den Bänken...im Grunde IMMER und überall. Ich traue mich schon teilweise nicht, mit ihr irgendwo hinzugehen. Man kann sie kaum ansprechen dabei...Sie vergisst sogar das Spielen. Das macht mich so traurig. Wie kommen wir da wieder raus? Ist das noch normal?
Entschuldigen Sie, ich habe vergessen zu erwähnen, dass ihr Kinderarzt schonmal einem Anstrich genommen hat. Der war tatsächlich etwas auffällig und wir bekamen ein Antibiotika. 3 Tage später hörte das Schubbern auf. Weil es im Moment so heftig ist, waren wir wieder beim Kinderarzt. Abstrich genommen... Befund komplett unauffällig! Wir wissen nicht weiter. Sie wird auch noch nicht fremdbetreut. Sie ist also den ganzen Tag mit mir und ihrer kleinen Schwester (8 monate) zusammen.
Vielen Dank
von
Frieda19
am 26.11.2019, 08:27
Antwort auf:
Das "Schubbern" macht uns Sorgen!
Nachtrag vom Ergotherapie-Forum: vielleicht mal beim Kinderarzt einen Test auf Fadenwürmer machen (Klebestreifen und Stuhlgang-Untersuchung),die können Juckreiz auslösen und kann auch von der Analregion in die Umgebung verschmiert werden
von
Kristin Windisch
am 26.11.2019
Antwort auf:
Das "Schubbern" macht uns Sorgen!
Ich muss noch gestehen, dass ich immer hilfloser werde und ich ihr manchmal damit "drohe", damit zum Arzt zu gehen oä. So schlimm ist es.
Der letzte Abstrich der Scheide war unauffällig.
von
Frieda19
am 26.11.2019, 10:03
Antwort auf:
Das "Schubbern" macht uns Sorgen!
Liebe Frieda,
es kann sein, dass durch die Infektion ein Reiz entstanden/verstärkt war, der angenehm befriedigt werden konnte. Unabhängig davon ist dieses Verhalten nicht selten und eher störend als beunruhigend. Eigentlich löst sie bei und mit ihrem Körper angenehme Gefühle aus, die sie selbst keineswegs auffällig findet.
Ein erster Lernschritt wäre ihr zu vermitteln, dass bestimmte Situationen und Handlungen nicht in die Öffentlichkeit gehören (also nicht das Verhalten ist schlecht, sondern es passt da nicht hin). Es ist für Kinder gar nicht einfach, so ein eingespurtes Verhalten wieder zu lassen oder zu reduzieren.
Auch zu Hause kann man sie dann, wenn es einem zu viel wird/zu sehr ärgert, sie bitten, das lieber in ihrem Zimmer zu machen. Immer mit der Klarheit, dass es hier nicht um Fehlverhalten geht, sondern um etwas was stört.
Je unaufgeregter und klarer Sie damit umgehen, um so weniger Besonderheit/Aufmerksamkeit hat dieses Thema. Und es erleichtert, gemeinsam und wenig distanziert diese Zeit zu überbrücken.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 26.11.2019
Antwort auf:
Das "Schubbern" macht uns Sorgen!
Ich habe gerade den Hinweis von Frau Windisch gelesen. Das macht Sinn, weil das auch Juckreiz auslösen kann. Und wenn da nichts ist, dann gilt das oben Gesagte, da es eben auch ohne Infektion gar nicht selten ist.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 26.11.2019