Bindung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Bindung

Sehr geehrter Herr Dr Nohr, auf der Internetseite der nieders.institut für frühkindliche Bildung steht" Wie verläuft die Eingewöhnung in die Kita bei einem Kind ohne sichere Bindung?Ist ein Kind bindungsvermeidend, signalisiert es keine Trennungsangst. Es hat zwar auch Angst, hat aber gelernt, diese nicht zu zeigen. Mütter meinen dann häufig, dass hier keine Eingewöhnung nötig sei und sich das Kind überall sicher fühlt. Solch ein Verhalten ist jedoch ein Zeichen von hoher emotionaler Unsicherheit, die das Kind gelernt hat zu verbergen. Da diese Kinder leicht zu handhaben sind, kümmert sich oft auch niemand besonders um sie. Diesen Kindern geht es aber nicht gut und die Phasen vor und nach der Trennung bedeuten großen Stress für sie." Mein Kind 15 Monate ging bis jetzt in der Eingewöhnung Recht gut in die Kita, sehr interessiert und will alles erkuntschaften.ich bin dann wie Luft, er zeigt kein Interesse an mir. Er ist aber sehr ruhig, spielt mit den sachen und beäugt alles kritisch. Er geht also wenig auf Menschen ein, wie Erzieher. Hab ich jetzt eine schlechte Bindung zu ihm. Ich bin immer rund um die Uhr da, spiele jede Minute und kuscheln viel. Aber was da steht, sagt ja dann was anderes aus. Ist mein Kind nur so unkompliziert oder verbirgt er irgendwas? Vielen Dank für ihre Antwort.

von chrissi14 am 07.02.2019, 06:57



Antwort auf: Bindung

Hallo, Ihre Frage ist aus der Ferne natürlich nicht zu beantworten. Das Problem dieser Beschreibungen ist allerdings, dass von aussen nicht sicher zu sehen ist, ob ein Kind ruhig mit sich ist oder bindungsvermeidend. Insofern sind solche Texte ein Hinweis aber kein Beweis! Was Sie von Ihrem Kind beschreiben kann gut dazu passen, dass Ihr Kind mit einer inneren Bindungssicherheit seine Umgebung erkundet, sich seine seine Leute langsam und vorsichtig aussucht, und so seinen Weg sucht. Das können am ehesten Sie spüren und merken, ob Ihr Kind das alles mit innerem stress erlebt, oder auf der Basis einer sicheren Bindung. Denn auf das innere Erleben kommt es an, was nicht unbedingt 1zu1 vom äußeren Verhalten rückübersetzt werden kann. Trauen Sie Ihrem Gefühl und Ihrem Kontakt zu Ihrem Kind. Das ist meist der beste Weg. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 07.02.2019



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