Baby/Kleinkind bevorzugt immer papa

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Baby/Kleinkind bevorzugt immer papa

Hallo Herr Dr. Nohr, mich beschäftigt jetzt schon seit längerem eine gewisse Sache. Und zwar meine Tochter (12 Monate), bevorzugt ständig den Papa. Wenn wir zu zweit da sind, bin ich egal und sie hängt nur an ihm. Sie rennt sofort zu ihm, wenn er nach Hause kommt, sie schreit und jammert wenn er geht, und wenn er zu Hause ist, läuft sie ihm ständig nur hinterher. Wenn er da ist bin ich abgeschrieben und Luft für sie. Das ganze geht aber schon länger so. Ich dachte, es sind immer nur Phasen, wo Mama oder Papa bevorzugt werden. Aber das geht jetzt schon ewig. Es gab eigentlich noch nie Zeiten, wo ich bevorzugt wurde. Ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass es jemals eine Zeit geben wird, in der ich bevorzugt werde. Ist das so normal? Das ist schrecklich frustrierend für mich und es macht mich meist auch wahnsinnig traurig. Oft bin ich dann sauer auf meinen Mann, oft hasse ich ihn sogar. Unsere Ehe leidet richtig darunter. Ich kann damit absolut nicht umgehen, dass er ständig und überall bevorzugt wird. Oft frage ich mich, ob ich was falsch mache. Ich tu doch alles für sie.

von ScoobyDoo89 am 22.10.2019, 14:57



Antwort auf: Baby/Kleinkind bevorzugt immer papa

Hallo, was Sie beschreiben ist ein häufig erlebtes Leid der "Selbstverständlichen". Sie sind immer da, gehören zum Alltag, sind aber auch der sichere Hintergrund, halt selbstverständlich. Der nächstmögliche Mensch, der Vater, ist viel seltener zu Hause und damit viel besonderer. Aber eigentlich ist das nur auf dem Hintergrund der sicheren Bindung zu Ihnen möglich und das sollte Sie beruhigen. In den (langen) Zeiten, in denen Sie mit der Tochter alleine sind wird diese Bindung aufgebaut und ermöglicht dann, auch andere Menschen zunehmend in ihre Welt zu lassen (und besonders den nahen und oft fernen Vater). Wenn Sie diesen Zusammenhang verinnerlichen, dann können Sie auch merken, welch wichtige Rolle Sie in dieser kleinen Welt spielen. Und dann brauchen Sie auf Niemanden neidisch oder eifersüchtig zu sein, sondern können mit Freude sehen, wie Ihre Tochter ihre Schritte macht, sich entwickelt. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 22.10.2019



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