Aggression 18 Monate

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Aggression 18 Monate

Hallo Dr. Nohr, es geht um meine 18 Monate alte Tochter, die das Hauen für sich entdeckt hat. Sie geht in die Kita. Sie haut in vielen Situationen(Wut, Trauer, aber auch zur Kontaktaufnahme, zum „stänkern“, zum Testen? etc). Es werden Kinder im vorbei gehen gehauen, Nichte, Papa, Mama. Alle sind mal dran. Wir sagen sofort nein, bieten Alternativen an (streicheln, auf Kissen hauen) fruchten tut noch nix. Auch wenn sie gehauen hat, hat sie dann ein großes Bedürfnis es mitzuteilen und zählt dann alle Personen auf, die sie gehauen hat. Auch „Schläge“ die schon Tage/Wochen zurück liegen, berichtet sie. Es scheint ein allumfassendes Thema bei ihr zu sein. Ich bin recht ratlos, hab Angst, dass es nicht aufhört o schlimmer wird. Es ist mir auch mehr als peinlich! Können Sie mir bitte erklären, warum das Grad so ein Thema ist und wie ich darauf konkret reagieren kann? Ich möchte den nicht zu viel Aufmerksamkeit geben, kann es aber auch nicht ignorieren. Ist es richtig, zu ihr nein zu sagen, sie wegzusetzen und dem „geschlagenen“ die volle Aufmerksamkeit zu geben? Wächst hier ein kleiner Schläger heran??? Ich wär sehr dankbar über ein bisschen Hintergrundwissen was dieses Verhalten auslöst und wie ich gut darauf reagieren kann, ohne sie zu demütigen. Sie wird von uns selbstverständlich nicht geschlagen / gehauen Vielen Dank

von Candia am 05.11.2019, 20:50



Antwort auf: Aggression 18 Monate

Hallo, Sie müssen erstmal keine Angst haben, dass Ihr Kind ein "Schläger" wird. In diesem Alter ist das Hauen sowohl Kontaktaufnahme, als auch Ausdruck von Selbstwirksamkeit. Wenn Ihr Kind Jemanden haut passiert sofort etwas, sie hat also Wirkung (Säuglinge z.B hauen mit Lust einen Holzklotz auf den Boden, weil das so schön Krach macht o.ä.), sowohl bei dem Kind, als auch bei den Erwachsenen. In diesem Alter, in dem sich die Kinder weder in das andere Kind hineinversetzen können, noch Ihre Argumente wirklich verstehen, hilft nur das Lernen über das Nein und Ihren deutlichen Hinweis, dass Sie das nicht wollen, weil.... Auch wenn sie es (noch) nicht versteht, ist eine kurze Begründung sinnvoll, weil es Ihrem Handeln eine Sinn gibt. Auch dieses Lernen dauert seine Zeit und bis dahin muß sie lernen, dass etwas, was sie nicht böse meint, von wichtigen Menschen anders gesehen wird. Das hilft beim Lernen. Also klares Stop, eine kurze Begründung und keine Abwertung. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 06.11.2019



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