Frage: 5 jähriger kaum zum händeln

Hallo,leider fiel mir keine besser Überschrift ein,es ist wirklich sehr verzwickt und ich bin sehr verzweifelt.Unser Sohn ist jetzt 5 Jahre seit November.Ich bin momentan wieder mit unserem 2.Kind im 3.Monat schwanger (leider eine Risikoschwangerschaft). Mein Sohn hat zur Zeit eine extreme Phase,es kommt mir vor als ob er 2 wäre und selbst da hat er nicht so gebockt wie jetzt.er hört nicht,er ist frech und wir kommen manchmal überhaupt nicht mehr durch bei ihm. Das eigentliche Problem ist aber,er schläft noch bei uns im Schlafzimmer,zwar hat er sein eigenes Bett drin aber kommt relativ schnell als zu uns ins grosse.Wir sind seit gut einem halben Jahr dran ihn rüber ins Kinderzimmer zu legen,keine Chance.Er ist zudem total fixiert auf mich, lässt sich nur von mir ins Bett bringen.Versuche dass mein Mann dies übernimmt vorallem jetzt scheitern immer.Es wird gebrüllt,mein Mann gibt nach 2 Stunden dann auf,ich muss dann hoch und er schläft Innerhalb 10 min ein...wohin soll das noch führen? Ich kann nicht mehr in jedes Mal ins Bett bringen,wenn Mal das kleine da ist, wie soll das funktionieren? Mir graut es wirklich schon davor und wir überlegen jetzt ob vllt eine Kinder Psychologin da Mal drauf schauen könnte,was meinen sie ? Oder haben sie noch Tipps wie wir das schaffen dass er alleine schläft? Vorallem dass er sich auch Mal was sagen lässt ohne sich auf den Boden zu schmeissen. Grüsse Janine

von Janine222 am 07.01.2021, 18:51



Antwort auf: 5 jähriger kaum zum händeln

Guten Tag, von hier aus kann ich nicht sagen, ob Sie die Hilfe einer Kinderpsychologin benötigen. Aber mir scheint es nicht nur um das Verhalten Ihres Sohnes zu gehen. Möglicherweise fällt es Ihnen als Eltern auch schwer, bei den notwendigen Grenzsetzungen im Umgang mit Ihrem Sohn konsequent zu sein. Jedes Kind im Alter Ihres Sohnes führt mit den Eltern immer wieder Machtkämpfe. Diese sollten durchaus auch mal von den Kindern "gewonnen" werden. Dadurch kann sich das Selbstwertgefühl entwickeln. Aber die Kinder müssen auch lernen, dass sie nicht alles bekommen oder dürfen, was sie möchten. Hier greift allmählich das Realitätsprinzip. Die Kinder müssen zunehmend erfahren, dass Ihre Eltern auch Bedürfnisse haben, die ihnen wichtig sind. Starke Kinder, wie Ihr Sohn, verzichten nicht freiwillig auf bisherige Gewohnheiten. Ihr Sohn ist aber alt genug, dass Sie das mit ihm besprechen können. Mit fünf Jahren kann er in seinem Zimmer schlafen und muss nicht ausschließlich von der Mutter ins Bett gebracht werden. Das macht der Vater bestimmt auch sehr gut. Bisher setzt Ihr Sohn Sie mit Geschrei unter Druck. Sie können ihm aber klar machen, dass er auch Verantwortung für die Situation hat (natürlich wie ein Fünfjähriger das haben kann) und brauchen sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Ihr Mann braucht auch nicht zwei Stunden bei ihm zu bleiben, wenn er nicht einschläft. Wenn das Zu-Bett-bring-Ritual beendet ist, kann er das Kinderzimmer verlassen. Das alles können Sie in Ruhe mit Ihrem Sohn vorbesprechen und planen. Soll ein Licht an sein im Kinderzimmer? Bleibt die Tür einen Spalt offen? Das kann er alles mitüberlegen. Er sollte aber spüren, dass Sie nicht nur in Ihrer Haltung sehr klar sind, sondern auch in der Durchführung. Das gilt für andere Konflikte mit Ihrem Sohn entsprechend. Vermutlich spürt Ihr Sohn auch, dass in der Familie Veränderungen anstehen, auch wenn er nicht weiß, dass er ein Geschwister bekommt. Er spürt sicherlich, dass Sie was beschäftigt. Vielleicht bemerkt er Ihre Unruhe wegen der Risikoschwangerschaft oder Ihre Sorge, wie es mit dem zweiten Kind und dem Sohn werden soll. Möglicherweise fühlt er sich durch das, was er nur ahnt, unbewusst bedroht und versucht nun, seine Position durch sein dominantes Verhalten zu festigen. Das kann er aber noch nicht selber erkennen. Dazu benötigt er Ihre Hilfe. Auch hier rate ich zu Gesprächen. Sie können ihm unbewusste Ängste nehmen, wenn Sie mit ihm im Gespräch über seine Sorgen und Nöte sind. Er kann auch schon kindgemäße Erklärungen für die neue Situation verkraften. Natürlich braucht er keine Aufklärung über die Risikoschwangerschaft, aber er kann doch verstehen, dass Sie vielleicht jetzt mehr Schonung brauchen o.ä.. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 07.01.2021