Schlaftraining mit 7 Monaten

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Schlaftraining mit 7 Monaten

Hallo Katrin, ich hatte mich vor einiger Zeit schon mal an dich gewandt und dann den Entschluss gefasst eine Schlafberatung aufzusuchen. Abends und Nachts wurde meine Tochter von mir immer in den Schlaf gestillt(lange und auch nicht problemlos). Tagsüber Federwiege, Kinderwagen, Trage. Nach der Beratung versuchen wir sie nun auf dem Arm zu beruhigen und immer wieder ins Bett abzulegen. Es ist jedoch sehr Kräftezehrend und mit viel Kummer verbunden. (3Tagesschläfchen plus den Nachtschlaf) Wenn wir sie ablegen weint sie oder sie schläft nach immer wieder mal Weinen nach einer Stunde erschöpft ein. Auf dem Arm beruhigt sie sich sofort und schläft gut. Mein Mann und ich sind völlig fertig. Ich habe ihn noch nie so fertig gesehen !!! Wir fragen uns ob wir nicht nur versuchen ihren Willen zu brechen und ihr Bedürfnis nach Nähe nicht genug nachkommen. Die Beraterin meint wir müssen so konsequent wie möglich bleiben und sie wird schon Vertrauen zu uns haben wenn wir das so machen. Ist es denn denkbar, dass wenn sie weiterhin ohne dieses Training die Nähe bekommt und mit viel Schuckeln einschläft, es irgendwann leichter klappt? Ist es besser zu warten bis sie noch reifer ist? So nach dem Motto befriedigte Bedürfnisse verschwinden irgendwann. Oder bremsen wir sie sonst in ihrer Selbständigkeit? Es fließen doch viele Tränen bei uns allen, aber die alte Methode ist ja auch keine Lösung. Der Wunsch nach Veränderung ist schon da.

von BellaBerlin am 26.10.2017, 12:50



Antwort auf: Schlaftraining mit 7 Monaten

Liebe Bellaberlin, atthock würde ich sagen : Alles auf Anfang!!!! Egal wer, egal wann und egal wie, das, was nicht guttut muss verändert werden. D.h. Sie haben in der Schlafberatung eine Methode kennengelernt, die sie üben und anwenden sollen. Wie lange, weiß ich leider nicht, dennoch vermute ich , dass Sie sie schon einige Zeit testen. Eine Übergangsphase mit einer sog. Erstverschlimmerung, Umgewöhnung etc. ist immer zu berechnen. Eine dauerhafte negative oder stagnierende Situation zeugt von einer nicht angemessenen Methode. D.h. es muss eine Veränderung her. Ich rate Ihnen zunächst: hören Sie auf Ihre Intuition. Was möchten Sie wirklich, wonach sehnen Sie sich? Welche Gründe sind es, die die Schlafsituation so belastend machen. Wie wäre es, wenn Sie sich einfach alle gemeinsam ein Schlaf-- Kuschel- Bettwochenende gönnen. Fernab von jeglichen Ratgebern, Strukturen, Ideen usw. Schalten Sie das Handy aus, den Fernseher ab, die Klingel still und gönnen sich Ruhe und eine Pause- ganz in Ihrem Rhythmus und in Ihrem Bedürfnis. Tauchen Sie ab. Wenn es daheim nicht gelingen kann, dann evt. woanders. Machen Sie eine Auszeit vom Thema Schlafen. Der Schlaf soll sich schön anfühlen, erholsam sein, sich mit Träumen füllen können... Vllt. ist es an der Zeit, dass jeglicher Anspruch an den Schlaf und an seinen Ablauf einfach dem Zufall überlassen werden darf, damit alle wieder zu Kräften kommen können. D.h. alles ist möglich; egal wann und wo und wie man schläft. Pause machen.* Was denken Sie? Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 27.10.2017



Antwort auf: Schlaftraining mit 7 Monaten

Hi. Ich erzählender jetzt mal von meinem Sohn. Das komplette erste Jahr ist er nachts fast stündlich wach geworden. Er ist nur bei mir im Arm mit stillen wieder eingeschlafen. Ab einem Jahr würde es besser. Ab 17 Monaten ( da habe ich abgestillt) schlief er dann durch. Meine kleine jetzt schlief die ersten vier Wochen problemlos. Danach forderte sie absolute Nähe. Mittlerweile, sie ist nun neun Monate, schafft sie es mal drei Stunden am Stück zu schlafen. Und mal wacht sie stündlich auf. Auch sie schläft nur auf dem Arm wieder ein. Teilweise auch nur mit stillen. Ich gebe Ihnen diese Nähe die sie brauchen gerne. Ich weiß wie anstrengend diese Zeit ist. Glaube es mir. Ich kam auch an meine Grenzen. Aber es ist ein begrenzter Zeitraum. Wenn es irgendwie geht gib ihr die Nähe die sie braucht. Es wird besser. Ich verspreche es. So wie es jetzt läuft seid ihr doch alle nur traurig und ebenfallls müde. Und deine kleine versteht doch gar nicht warum sie nicht bei Mama schlafen darf obwohl es da dich so gemütlich und geborgen ist. Ich weiß wie man sich müde fühlt. Aber die kleine belohnen einen so viel. Wenn es irgendwie geht gib ihr die Nähe. Es wird besser. Vor allem auch wenn ihr das weinen mehr umgeht und wieder alle etwas zur Ruhe kommt. Ich wünsche euch alles gute. Ps. Meine Hebamme sagte mal. Wir fühlen uns doch auch besser wenn wir mit unserem Mann kuscheln können als wenn wir alleine schlafen ;-)

von Myfairlady11 am 27.10.2017, 14:15



Antwort auf: Schlaftraining mit 7 Monaten

Sei mir nicht böse, aber ich verstehe es nicht. Mit 7 Monaten ist das Kind doch lange noch nicht so weit das es überhaupt die Fähigkeiten hat die ihr da einfordert. Klar ist es beschwerlich und anstrengend - aber es ist normal. Einem 7 Monate alten Säugling aber ein "Schlagtraining" zu verpassen halte ich eher für nicht normal. Was spricht gegen das Einschlafstillen? Was gegen tragen und wiegen? Für das Alter wie gesagt ist es normal. Und ich empfinde es auch nicht als "lange" wenn man sagt ein 7 Monate alter Säugling wird Einschlafgestillt. Das haben wir quasie das ganze erste Lebensjahr gemacht. Vorteil, ich musste ihn nicht ablegen sondern er ist einfach eingeschlafen - ich meistens dann auch für 1-2 Std - und dann konnte ich in Ruhe aufstehen und noch das ein oder andere machen. Irgendwann im 2ten Lebensjahr besserte sich das merklich und heutzutage haben wir schlaftechnisch ein absolut unproblematisches Kind. OK, außer das er Frühaufsteher ist.... Und was ich damals im übrigen auch bemerkt habe, je mehr ich "verspannt" war, desto schlechter schlief unser. Ich würde also mal eher versuchen an mir selbst zu schauen was man machen kann, was ich selbst will. Und dann kann man sehen wie weit das Kind da mitmachen KANN. So ganz kann ich wenig mit dieser Beraterin anfangen, da stellen sich mir wo irgendwo die Haare auf...

Mitglied inaktiv - 28.10.2017, 10:00



Antwort auf: Schlaftraining mit 7 Monaten

Danke für die Nachrichten. Ich werde mich auch gar nicht weiter dazu rechtfertigen. Es gibt einige Gründe die dafür und auch dagegen sprechen. Am besten ist zu schauen was meine Tochter gerade braucht und das scheint noch viel Nähe zu sein. Ich muss mal etwas Abstand von diesem Thema bekommen, um wieder auf mein Bauchgefühl zu hören. Beziehungsweise einfach den Druck rausnehmen und die Erwartungen an mich selbst runterschrauben. Vielleicht sind wir alle Drei noch nicht soweit.

von BellaBerlin am 31.10.2017, 07:46