Hallo Katrin,
unsere Tochter ist nun 11 Monate. Bis zum 3. Monat schlief sie recht ordentlich, wurde nachts 3-4x gestillt (alle 3-4 Stunden).
Mit 6 Monaten wurden die Schlafphasen kürzer, plötzlich musste ich alle 2 Stunden stillen (manchmal dazwischen auch durch Popo-Rütteln zum Weiterschlafen verhelfen). Seit etwa 6 Wochen kommt es nicht selten vor, dass sie sich alle 60 Minuten meldet.
Früher hatten wir auch mal alternative Methoden (auf den Bauch legen, mein Mann hat sie getragen, etc.), um ihr zum Weiterschlafen zu verhelfen. Das hat sie nach und nach abgelehnt und, wehrt sich nun auch, wenn mein Mann sie nachts tragen möchte.
Ich fange in 2 Wochen wieder an zu arbeiten und mein Mann geht in Elternzeit, um die Kita-Eingewöhnung zu übernehmen.
So langsam fehlen mir die Kräfte. Ich dachte, ich hätte mit 9 Monaten spätestens abgestillt, aber die Nächte machen es mir unmöglich und ich bin einfach nur kaputt. An arbeiten ist wirklich gerade nicht zu denken...
Hast du einen Tipp?
Danke
von
SarahS90
am 05.10.2020, 00:23
Antwort auf:
Schlafprobleme (wie wohl die meisten hier...)
Liebe SarahS90
Vielen Dank für Deinen Bericht. Jedes Detail gibt ein noch umfangreicheres Bild Deiner kleinen Tochter zu ihrem Schlafverhalten.
Was ich bemerke ist zum einen:
- ihr habt schon umfangreiche Hilfe eingeholt und euch intensiv mit bestimmten Methoden auseinandergesetzt, so dass ihr klar abgrenzen könnt: das wollen wir, das wollen wir nicht.
Kinder, die sich kurz oder innerhalb einer Entwicklungsphase befinden, in der sie ihren Radius zu Mama oder Papa erweitern, zeigen oftmals ein intensives Nähebedürfnis in der Nacht. Es wirkt geradezu, als ob die Kinder ihre Courage erst nachsp
üren, sich tagsüber immer weiter in ein unbekanntes Terrain zu begeben und daher nachts die Sicherheit und das Gewohnte einfordern.
Auch das erschwerte Einschlafen gehört in diesen Prozess. Die Ambivalenz zwischen der Neugierde weiterzuerleben und der Tatsache, Erschöpfung und den Wunsch nach Pause zu spüren- sie aber nicht zuzulassen, weil etwas verpasst werden könnte ;).
Und ja, der feine Sinn für Ihre neue auf Sie zukommende Situation ist in der Tat, so wie Mamameike sagte, ein zusätzlicher Faktor, der gespürt, aber nicht zugeordnet werden kann.
Weil Sie schon so viel Erfahrung und Wissen zu Schlafberatungen haben, schlage ich folgendes vor:
Versuchen Sie sich innerlich von Idealen, Vorstellungen, Regeln etc. zu lösen. Schauen Sie einfach mal "nur" auf ihr Kind, ihr eigenes Bedürfnis und tun Sie das, wo sie glauben, dass es ihnen und ihrem Baby gefallen würde; es aber "eigentlich" nicht in die Empfehlung zur Schlafsituation passt. Gibt es da was?
Ein abendliches Bad in Rosen- oder Lavendelöl oder auch eine Massage kann zur Ablösung der Tagessereignisse helfen.
Ich frage trotzdem nach, ob ich richtig liege :).
Der Krippenbeginn wird das Schlafen nochmals beeinflussen, der Tag seine neue Struktur erhalten. Ofmtals schlafen die Kinder mit Beginn in dieser neuen Situation dann ganz wunderbar und ruhig.
Schaut, dass ihr jetzt gemeinsam Kraft schöpfen könnt. Schläft die Kleine, dann nimm dir auch eine Auszeit :).
Bis bald und liebe Grüße
von Katrin
von
Katrin Simon
am 07.10.2020
Antwort auf:
Schlafprobleme (wie wohl die meisten hier...)
Achso... Kinderarzt sagt, sie ist putzmunter (und empfiehlt Ferber-Methoden, was wir ablehnen), laut Osteopathin ist auch alles gut.
Eine Schlafberatung hat uns empfohlen, sie tagsüber, sobald sie den Kopf an den Schulter legt, langsam in den Wiegegriff zu nehmen, damit wir ihr das wach einschlafen beibringen. Anfangs gab es kleinere Fortschritte, mittlerweile geht das überhaupt nicht mehr und sie schläft wieder nur bei Papa an der Schulter ein (und anfangs auch wieder mit Gegenwehr)...
von
SarahS90
am 05.10.2020, 00:27
Antwort auf:
Schlafprobleme (wie wohl die meisten hier...)
Nachdem ich noch einige Kommentare hier gelesen habe, möchte ich noch etwas ergänzen, um eventuelle Nachfragen zu vermeiden ;)
Sie ist sehr aktiv, motorisch weit für ihr Alter (sie beginnt nun mit 11 Monaten mit den ersten Schritten), ist ein Schlitzohr, hat ihren eigenen Willen und weiß diesen auch durchzusetzen.
Sie hat ein Bett neben dem Elternbett (offen zum Elternbett), schläft dort aber nur die erste Phase. Nachdem sie sich in den letzten beiden Wochen nicht mehr dort hat ablegen müssen, sondern nur noch eng an Papa gekuschelt und mit Händchenhalten oder an der Brust eingeschlafen ist, liegt sie seither die ganze Nacht im Elternbett.
Kuscheln mag sie sonst überhaupt nicht und ich darf sie leider nicht tragend zum Einschlafen bringen, das darf nur der Papa. (Sonst will sie irgendwann an meine Brust...)
Sie lehnt die rechte Brust mittlerweile komplett ab (nuckelt tagsüber noch hin und wieder dran, aber nicht mehr), sodass ich durch das einseitige stillen nachts auch noch diese Rückenschmerzen habe.
Entschuldige bitte das Durcheinander, es fällt einem dann doch immer noch was ein, was wichtig sein könnte...
von
SarahS90
am 05.10.2020, 00:46
Antwort auf:
Schlafprobleme (wie wohl die meisten hier...)
Hallo,
ich kenne das auch.
Kinder haben sehr feine Antennen für Veränderungen, und eure Veränderung ist, dass Du bald arbeiten gehst. Sicher hat sich eine gewisse Aufregung eingestellt, besonders in eurer Situation. Da kannst Du gar nichts dran ändern, das ist einfach so. Das kann Deine Tochter spüren und reagiert darauf mit dieser Anhänglichkeit. Das ist total normal und wird sich wieder geben, wenn sich euer neuer Alltag eingespielt hat.
Bis dahin solltest Du auch tagsüber schlafen, wenn das möglich ist, um das Nachtdefizit auszugleichen. Versuch so entspannt wie möglich mit der Situation umzugehen, das hilft meist am Allerbesten.
Viele Grüße und alles Gute
von
Mamamaike
am 05.10.2020, 08:46