Frage: Schlafproblem und Unruhe

Hallo liebe Katrin, erstmal vielen Dank nochmal für den Tip mit dem Melissentee; unsere Kleine trinkt nun schon deutlich mehr zu den Mahlzeiten. Aber ich habe noch ein Problem. Unsere Tochter( 6 Monate alt) ist schon seit einiger Zeit unruhig. Jedes Mal, wenn wir nicht mehr in ihrem Blickfeld sind, schreit bzw. kreischt sie solange bis wir wieder bei ihr sind.Anfangs hat sie noch auf die Ansprache reagiert.Die Problematik tritt auch beim Schlafen auf. Sie litt an eine Kopf-symmetrie- Störung, die behoben wurde als sie 3,5 Monate alt war. Sie konnte nicht allein einschlafen, sondern immer nach dem Stillen auf dem Arm. Auf dem arm schläft sie auch immer noch nur ein, egal ob tags oder nachts.Ich hab es auch schon mit jedes kind kann schlafen lernen versucht, bin dann aber auch verzweifelt, da sie nur noch geschrien hatte, und sich nicht beruhigen ließ. Jetzt bin ich total verunsichert und weiß nicht mehr,was die richtige Methode ist. Aber so kann es ja auch nicht weiter gehen. Meine Sorge ist, das wir sie nun zu sehr "verwöhnen". Nachts wacht sie noch 2-3 mal auf,dann stille ich sie und sie schäft in der Regel wieder ein. ich hoffe, Sie haben einen Rat für mich. Vielen Dank und lieben Gruß Ihre mamona

Mitglied inaktiv - 16.02.2009, 14:31



Antwort auf: Schlafproblem und Unruhe

Liebe Mamona, Babys im sechsten Lebensmonat haben viel Arbeit. Sie entwickeln sich kognitiv, seelisch und körperlich ungeheuerlich schnell und sind oftmals mit sich selbst überfordert. Sie brauchen sehr viel Struktur, die sich aber erst neu entwickeln muss, weil das altgewohnte plötzlich nicht mehr das ist, was es war und sich neues noch nicht klar zeigt. Hier heisst es: das Baby beobachten und verstehen lernen und daraus eine Lösung entwickeln... Aber genau das ist es ja! Wie soll man sein Baby verstehen, wenn man im Grunde gar nicht wirklich weiß, worauf es ankommt. Es gibt da so ein "Bauchgefühl"- nämlich unsere Intuition. Ein Gefühl, was uns hilft, etwas zu tun, obwohl wir nicht wissen, ob es auch sicher das richtige ist- aber, oftmals stellt es sich trotzdem als solches heraus. Du hast für Dich schon herausgefunden, dass Du Dein Baby nicht! weinen lassen kannst beim Einschlafen. Es tut Dir weh.... Also kommt die Frage auf, warum Dein Kind allein einschlafen soll? Ist es deshalb, weil es so sein "muss" als gesellschaftliche Vorgabe oder gibt es etwas anderes, was Dir den Druck macht? Egal was es ist: versuche, damit Du entspannter bist, den Druck insofern von Dir zu geben, indem Du das Einschlafverhalten als NORMAL akzeptierst. Es ist eine Eigenheit Deines Kindes, die es zum Ausdruck bringt. Und wie gut- Du kannst Dein Kind verstehen und daraufhin handeln. Oftmals weinen Babys, ohne dass ein Handeln möglich wäre, weil kein Grund zu finden ist . Also; Du hast einen Zugang zu Deinem Kind gefunden es in den Schlaf zu begleiten. Du verwöhnst Dein Baby nicht. Vielleicht weint es, weil seine Zähnchen kommen, vielleicht muss es seine vielen neuen Eindrücke verarbeiten und möchte dabei Deine sichere Unterstützung. Denn- je gewißhafter ein Kind um den Schutz seiner Eltern weiß, desto besser kann es sich von ihnen wegbewegen und seine eigenen Wege lernen gehen. Das Einschlafen auf dem Arm ist keine Seltenheit und für so viele Kinder wichtig. Also ganz sicher kein Verwöhnen, kein ungewöhnlicher Verhaltenszug o.a. Euer Kind möchte natürlich auch testen, ob Ihr in einer emotionalen "Krise", auch tatsächlich auf Zuruf da seid! Und Du merkst,die kleine beruhigt sich, wenn Ihr ihr wieder die Zuwendung gebt, die sie einfordert. Aber bitte- ein kurzer Protest Eurer kleinen ist natürlich völlig normal und nötig, damit Ihr Euch entfernen könnt. Eure Tochter wird bemerken, dass Ihr für Sie da seid- auch wenn Ihr mal eben nicht greifbar seid. Literatur zum Weiterlesen: " So beruhige ich mein Baby" und " Einschlafen (K)ein Kinderspiel" von Christiane Rankl. Bücher, die keine "Rezepte" vergeben, sondern vielmehr das Verstehen des Babys aufzeigen möchten. Ich hoffe, Ihr habt bald wieder ein Gleichgewicht gefunden! Viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 19.02.2009



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