Frage: Baby wacht ständig auf

Liebe Frau Simon, Sie sind meine letzte Hoffnung... Unsere Tochter, nun zehn Monate, schläft seit einem halben Jahr extrem schlecht. Sie wacht nachts 7-10x auf, möchte kurz meine Hand, ab und zu noch am Fläschchen nuckeln und schläft meist weiter. Sie schläft in einem Beistellbett. Sie ist tagsüber sehr ausgeglichen, schläft sehr schön ein aber ist meist nach ca 45 Minuten wieder wach obwohl sie dann noch total müde ist. Sie schafft es einfach nicht durchzuschlafen. Den Schnuller haben wir ihr abgewöhnt, da sie durch den verlorenen Schnuller noch öfter wach wurde. Ich versuche immer, ihr so wenig Hilfe wie möglich zu geben aber es wird nicht besser. Wir haben schon so viel ausprobiert... Sehr geregelter Tagesablauf, Globuli, Osteopathie... Körperlich ist sie gesund. Meine Freunde raten nun dazu, die einfach schreien zu lassen und nur in bestimmten Zeitabständen sie zu beruhigen. Ich würde mich nicht so wohl dabei fühlen aber möchte endlich wieder 2-3 Stunden am Stück schlafen... Haben Sie noch eine Idee? Liebe Grüße Julia und Frieda

von JuliaundFrieda am 15.01.2020, 09:08



Antwort auf: Baby wacht ständig auf

Liebe Julia Ich kann Ihre Erschöpfung nachvollziehen und den Wunsch nach einer Veränderung der Schlafsituation. Sie haben sich vermutlich schon, neben dem, was Sie an Unterstützung probiert haben, einige Ideen angelesen bzw. sich mit anderen Menschen besprochen ?! Wenn eine Gewohnheit oder eine Veränderung sich einstellen soll/ muss für ein Kind, wird dies i.d.R. nicht ohne einen Protest oder eine Äusserung des Kindes verlaufen. Da Ihr Baby sich nicht verbal ausdrücken kann, würde es die Irritation einer Gewohnheitsveränderung über das Weinen zeigen. Dieses Verhalten ist also normal und Sie dürfen unbesorgt sein, dass es Ihrem Baby schadet. Denn ganz wichtig ist, dass Sie Ihr Baby dabei begleiten :). D.h., wenn Sie z.B. verhindern möchten, Ihr Kind aus dem Bett zu nehmen, um es zu trösten, sondern "nur" seine Hand halten wollen, bleiben Sie bei Ihrem Baby und sprechen ihm zu. Signalisieren Sie Verständnis für seine Situation, streicheln es usw.. Wenn Ihnen diese Form der Beruhigung wiederstrebt, weil Ihr Baby weint, dann braucht es eine andere Schlafbegleitung. Könnten Sie sich vorstellen, damit Sie zu Kräften kommen, dass Sie Ihr Baby näher zu sich holen und es direkt an Ihrem Körper schlafen lassen und das sog. Co-Sleeping bzw. Familienbett prakzieren? So wäre es eine Möglichkeit, dass Sie die gesuchte Nähe Ihres Kindes geben können und gleichzeitig mehr Schlaf erhalten. Die andere Variante wäre die, dass Ihr Baby bereits jetzt aus dem elterlichen Schlafzimmer auszieht und in seinem Bett in seinem Zimmer schläft. Manche Kinder reagieren sehr empfindsam auf die Schlafgeräusche von Mama und Papa. Was denken Sie? Haben Sie an diese Option schon einmal gedacht? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung. Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 16.01.2020