Frage: Risikogruppe?

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn, der Vater meines Mannes (58 Jahre) leidet an Diabetes. Auch muss er alle drei Monate zum Lungenfunktionstest, er leidet an chronischer Bronchitis und wird, so wie er sagt, Asthma bekommen, denn seine Werte wären schlecht. Er muss immer ein Notfallspray bei sich tragen. Der Bruder meines Mannes leidet an chronischer Bronchitis. Mein Mann hat leichte Neurodermitis - laut unseres Arztes gehört dies zu einer „Familie“ mit Asthma. Ich tippe darauf, dass mein Mann kein gutes Immunsystem hat, denn sobald unser Sohn eine Krankheit aus dem Kindergarten mit nach Hause bringt, liegt mein Mann ebenso mit Fieber flach- er macht wirklich jede Krankheit mit, ich habe mich bislang noch nie angesteckt. Wenn mein Mann oder meine beiden Kinder (4 und 2 Jahre alt) husten, hört sich das immer kulchend an und oft, als würden sie sich während des Hustens übergeben müssen. Mein 4jähriger Sohn hat ein hyperregiabiles Bronchialsystem und es soll dieses Jahr getestet werden, ob er Asthma haben könnte. er musste schon häufig mit Salbutamol und Pulmicort inhalieren (mein kleiner Sohn ebenso). Da in der Familie meines Mannes Lungen-oder Bronchienprobleme, Allergien und Diabetes vorkommen und der Kinderarzt meinte, die Schwachstelle meiner Kinder wären die Bronchien, frage ich mich, ob meine Kinder und/oder mein Mann zur Risikogruppe gehören. Könnten Sie mir bitte Ihre Einschätzung geben? Der Politiker Karl Lauterbach meinte gestern, Lehrer sind in einem „Hochrisikoberuf unterwegs“ - mein Mann ist Lehrer. Ich danke Ihnen sehr für eine Einschätzung

von tessa_30 am 21.04.2020, 10:19



Antwort auf: Risikogruppe?

Offensichtlich besteht in Ihrer Familie wegen der Allergie und Asthma-Bereitschaft ein besonderer Grund, vorsichtig zu sein und auf "soziale Distanz" zu achten. Bei Kindern ist der wichtigste Test, der ein längerfristiges Asthma voraussagt der Blut-Allergietest (Spez. IgE), die Lungenfunktion sagt in diesem Alter wenig aus. Den Angaben entnehme ich, dass offenbar weder bei Erwachsenen noch bei Kindern eine langfristige, ganzjährige Asthma - Prophylaxe mit Medikamenten erfolgt. Es handelt sich daher eher um ein leichtes, intermittierendes Asthma, was für mich kein besonders hohes Risiko für Corona bedeutet. Etwas anders sieht dies bei Diabetes im späteren Alter aus. In jedem Fall: Zurückhaltung mit Kontakten, so gut dies geht. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 21.04.2020