Frage: Nachtrag und Frage

Hallo Herr Prof Wahn Erstmal : Riley geht es gut, er ist seid Freitag zuhause und wir lernen grade, unseren Alltag neu anzupassen Auch wenn die Frage nicht ganz in dieses Forum passt, hätte ich Fragen zu meiner großen Tochter (17 Jahre) und ich hoffe, es ist für Sie ok, dies hier zu stellen? Bei meiner Tochter brach vor ca 6 Wochen, wie aus dem Nichts, eine Nesselsucht aus. Erst nur vereinzelte Quaddeln und kein Jucken, im Verlauf wurde es extrem großflächig und trat gleichzeitig am ganzen Körper auf mit starkem Juckreiz und brennen. Der Hautarzt verschrieb 10mg Prednisolon 2x tägl. und Rupatadin. Es tat sich nichts, 1 1/2 später wies er sie ins Krankenhaus ein. Dort erfolgte, neben der Akuttherapie mit hochdosiertem Prednisolon und Fenistil i.v, auch Blutuntersuchungen, 4 Tage Kartoffel Reis Diät mit anschließendem Kostaufbau, Atemtest auf Helicobacter und vereinzelte Provokationstests Alle Ergebnisse waren negativ, kein Anhalt für Allergien, die Nesselsucht bestand weiterhin täglich. Sie wurde dann mit der Diagnose "spontane , unklare Urtikaria" und Medikamenten entlassen Aktuell bekommt sie : 2x tägl Fexofenadin 180mg, Atarax zur Nacht und Fenistil Tropen bei Bedarf. Es nutzt nichts. Die Nesselsucht ist weiterhin da. Meist beginnt es gegen Abend mit vereinzelten Quaddeln, die sich dann sehr schnell großflächig ausbreiten, über Nacht ist das Brennen und Jucken auf dem Höhepunkt, selbst Fenistil wird dem Juckreiz nicht Herr, gegen morgen werden die Quaddeln schwächer, am Tag verschwinden sie, bzw mal hier und da eine Quaddel. Der Hautarzt sagt, außer das es sehr hartnäckig sei, nicht viel, man könne ein anderes Antihistaminika versuchen, er rät zu Tavegil Was können wir noch tun?? Wie kann ich ihr helfen?? Meine Tochter leidet sehr, kann kaum schlafen und sitzt nachts weinend im Bett. Viele Grüße C.B.

von Homeland am 13.08.2019, 16:28



Antwort auf: Nachtrag und Frage

Eine akute Urticaria, die bei Teenagern meist nicht als Zeichen einer Allergie, sondern in Begleitung von Infekten auftritt. Die Behandlung war wohl korrekt. Mitunter entwickelt sich daraus eine chronische (länger als 3 Monate) Erkrankung, die dann immer wieder Schübe auslösen kann. Die Behandlung besteht in der Gabe eines modernen Antihistaminikums (bitt keinesfalls Tavegil !!), bei Bedarf über Monate oder Jahre. Vielleicht ist das aber bei Ihrer Tochter gar nicht nötig. Ein Erfahrener Dermatologe weiß Rat. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 13.08.2019



Antwort auf: Nachtrag und Frage

Der Verdacht liegt nah, dass es mit dem Bett zu tun hat. Habt ihr mal an Wärmeurtikaria gedacht? Die warme Bettdecke, sommerliche Temperaturen? Hoffentlich keine Gänsefedern? Versucht mal, frische Bettwäsche aufzuziehen, nur mit Baumwoll-Laken zudecken und vor dem Zubettgehen kalt duschen... Bin selbst Allergiebelastet, hab Kälteurtikaria (im Winter) - kalt duschen lindert aber ein bisschen... Habt ihr Waschmittel geändert -> Schlafanzug? Duftlampe? Stecker gegen Mücken? Fenster auf oder zu? Mal ganz genau beobachten, was am Abend benutzt wird... Für die Armbeugen nehme ich Protopic-Salbe, ist zumindest kein Kortison. Weiß nicht, ob die Ratschläge helfen, trotzdem alles Liebe für deine family!

von KyraMarc am 14.08.2019, 12:59



Antwort auf: Nachtrag und Frage

Mir fällt gerade noch ein, ich bekomme auch Quaddeln von Doxycyclin (Antibiotikum)...

von KyraMarc am 14.08.2019, 13:06