Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Wunddesinfektion / bindehautentzundung

Frage: Wunddesinfektion / bindehautentzundung

rieke__-

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Busse, ich habe einmal zwei Anliegen. Ich stille meine 3 Monate alte Tochter voll.   1) leider habe ich selbst eine Entzündung am nagelbett meines Zehs. Ich würde den zeh gerne mit wunddesinfektion behandeln (eitrige und blutige stellen) - kann ich das unbedenklich machen und die kleine weiterhin stillen oder wird die Muttermilch dadurch belastet?   2) meine Tochter soll wegen einer Bindehautentzündung Ofloxacin opthal nehmen. Das einträufeln der Tropfen ist teilweise echt schwierig bei einem so kleinen Baby, sodass einige Tropfen auch schon bei mir auf dem Finger gelandet sind. Da ich gelesen habe, dass ich selbst die Tropfen in der stillzeit nicht anwenden dürfte, habe ich mich gefragt, ob die Muttermilch durch den Kontakt mit meiner Haut (am Finger) relevant belastet wird. Ich gehe eigentlich nicht davon aus, weil keine Schleimhaut, aber mache mir jetzt trotzdem sorgen, ob ich jetzt weiterstillen durfte und ob ich in Zukunft Handschuhe anziehen muss.   ich danke ihnen!


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

Beitrag melden

Liebe R., Wunddesinfektionsmittel dürfen und sollen Sie sowohl bei sich als auch bei Ihrer Tochter bei Bedarf verwenden. Und natürlich dürfen Sie auch die antibiotischen Augentropfen bei Ihrer Tochter anwenden, sollten sie aber nicht "trinken oder essen". Da viele Babys einfach nur überlaufende Tränen haben, die dann so einen Schmierfilm bilden, der leider oft mit einer Infektion verwechselt wird, sollten Sie aber bitte bei Ihrem Kinderarzt nachfragen, ob es sich überhaupt um eine Infektion am Auge handelt. Wenn es nur der noch enge Tränenkanal ist, weshalb die Tränen überlaufen, dann reicht es, den Schmier mit lauwarmem Wasser auszuwaschen und das Tränenpünktchen mit dem kleinen Finger sanft in Richtung Nase zu massieren. Alles Gute!


3wildehühner

Beitrag melden

Zu 1: es ist sogar sehr wichtig, dass die Wunde angemessen behandelt und desinfiziert wird! Eine Sepsis möchtest du dir ja sicher nicht einfangen. Zu 2: Du trop die Tropfen in die Augen deines Kindes, dann ist es doch eigentlich logisch, dass, selbst wenn der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen würde, was ich allerdings nicht glaube, Teil Gefahr besteht. Wenn du allerdings unsicher bist, welche Medikamente du während der Stillzeit bedenkenlos benutzen kannst, empfehle ich dir, die Seite Embryotox zu besuchen. Dort wird dir kompetent weitergeholfen.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.