Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Wenn die Grenzsteine der Grobmotorik nicht erreicht werden

Frage: Wenn die Grenzsteine der Grobmotorik nicht erreicht werden

Mutter22

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Sehr geehrter Dr. Busse, bei meinem Sohn liegt anscheinend eine Entwicklungsverzögerung vor. Er ist 13 Monate alt, hat erst mit 11 Monaten und 3 Wochen das Krabbeln gelernt und hat sich bis jetzt nur 3-4 Mal ungeschickt alleine in den Stand hochgezogen, als er das Wasser in der Badewanne sehen wollte. Sonst zieht er sich nur bis zum Kniestand hoch, um sich Sachen zu holen. Damit ist er laut sämtlichen Entwicklungstabellen sowie laut einer Freundin, die Physiotherapeutin für Säuglinge und Kinder ist, spät dran.  Wir waren schon 4 Mal beim Osteopathen aufgrund von Blockaden (auf kinderärztliche Empfehlung) und zuletzt wurde auch Physiotherapie verordnet, weil mein Sohn bei der U6 noch unsicher im Sitzen wirkte. (Diagnose Rumpfhypotonie) Leider waren wir dann für einen Monat in Urlaub und das Rezept konnte nicht eingelöst werden. Mittlerweile ist aber das, wofür es erstellt wurde, hinfällig, da er gut sitzt und losgekrabbelt ist.  Meine Fragen sind: 1. Lohnt sich eine Physiotherapie, wenn es anscheinend nur um eine zeitliche Verspätung geht? Mir ist relativ egal wann er sich hochzieht, solange er das irgendwann macht, Gleiches gilt fürs Laufen. Nächste Woche startet die KiTa-Eingewöhnung und wir kehren bald auf Arbeit zurück, eine wöchentliche Physiotherapie ist dann mit einem gewissen Aufwand verbunden, den ich uns allen ersparen würde, wenn der Effekt sich einzeln und allein in der Beschleunigung der Entwicklung äußert. 2. Kann diese Entwicklungsverzögerung in der Grobmotorik ein Zeichen für andere Probleme sein und erfordert sie eine weitere Diagnostik? Das Kind wirkt sonst gesund und in allen anderen Bereichen zeitgerecht entwickelt. Ich möchte aber nicht, dass etwas übersehen wird...Gibt es gewisse Zustände/Krankheitsbilder, die mit so einer zeitlichen Verspätung assoziiert werden? (Er hat keine genetischen Vorbelastungen, die Schwangerschaft war unauffällig, die Geburt- komplikationslos mit guten pH- und APGAR-Werten).  3. und zu guter Letzt: sollte ich diese Entwicklungsverzögerung dem PEI als mögliche Nebenwirkung der Bexsero-Impfung melden? Der Hintergrund ist, dass mein Sohn bis zum 8. Lebensmonat motorisch sogar eher frühentwickelt war (Kopf halten, Greifen, Drehen, Robben war alles früh gegeben laut Tabellen) und dann im 9. Monat habe ich ihn impfen lassen. Das war auch die einzige Impfung, auf die er mit hohem Fieber, massiver Rötung und Schwellung der Einstichstelle und wechselnden Zuständen zwischen Somnolenz und Hyperaktivität in der Nacht nach dem Verimpfen reagiert hat... Im 9. und 10. Monat ist dann motorisch nichts Weiteres dazugekommen, erst Ende des 11. kam das freie Sitzen. Ich weiß zwar, dass die kindliche Entwicklung nicht linear verläuft, aber komisch ist es irgendwie trotzdem... Das und die Beendigung des PEKIP-Kurses waren die einzigen Erreignissen um diesen Zeitraum-keine Unfälle, keine Veränderungen in der Umgebung o. Ä-alles beim Alten.  Ich wäre Ihnen für Ihre 2. Meinung als Experte mit Erfahrung sehr dankbar.  Freundliche Grüße


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., ich kann Ihren Sohn natürlich aus der Ferne nicht untersuchen und beurteilen. Ihr Bericht klingt aber so, als ob Ihr Sohn zwar ein "Spätentwickler" wäre, er aber dann doch sehr rasch die weiteren Entwicklungsschritte erreicht. Und man muss sich im Klaren darüber sein, dass Entwicklung etwas sehr individuelles ist und jeder Kind seinen eigenen "Fahrplan" haben darf. So gibt es Kinder, die mit 9 Monaten frei laufen, andere genauso "normale" erreichen diese Fähigkeit erst mit 18 Monaten. Entscheidend sollte immer die Beurteilung durch einen erfahrenen Kinderarzt sein, der klar unterscheiden kann zwischen einem "kleinen Faulpelz" und einem Zustand, der weitere Abklärung und eventuell Frühförderung erforderlich macht. Nur aus Sorge alles mögliche zu unternehmen, nützt einem Kind nicht.  Mit der Impfung sehe ich gar keinen Zusammenhang und auch insgesamt klingt das Ganze für mich so, als ob Sie einfach ein wenig Geduld haben dürfen. Das letzte Wort sollte wie gesagt Ihr Kinderarzt haben. Alles Gute!


Gummibär2020

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Hallo! ich habe hier auch so eine kleine Maus die noch nicht so richtig mag. Sie ist auch 13 Monate und krabbelt noch nicht mal. Aber mein Kinderarzt hat sie ausführlich untersucht und meinte es ist alles in Ordnung. Sie robbt sehr flink sei sie 9 Monate ist, setzt sich selber hin mit 11 Monaten und zieht sich in den Stand und läuft an Möbeln seit sie 12,5 Monate ist. Aber wie gesagt dafür kein krabbeln. Liebe Grüße!


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