ninal4life
sehr geehrter herr dr. busse, ich würde Sie gerne fragen, ob es ein üblicher eingriff eines kinderarztes ist, bei einer scheidenverklebung diese einfach aufzureißen? wir waren heute mit unserer 11 monate alten tochter bei einer mutter-kind-pass untersuchung, da fiel dem arzt auf, dass ihre scheide verklebt ist. bis heute wusste ich nicht mal, dass es sowas gibt. er sagte bloß “oh, das ist zu“ und riss diese stelle einfach auf, ganz ohne vorwarnung. natürlich schrie die kleine drauf los, war ja auch verständlich, so brutal wie das ausgesehen hat. selbst sind wir immer sehr behutsam beim wickeln und nehmen fast ausschließlich nur wasser. man geht natürlich davon aus, dass ärzte wissen was sie tun, doch hat sie jetzt immer beim wasser lassen bitterlich geweint und ich habe angst, dass vl. ihre harnröhre dadurch verletzt wurde. genitalien von babys sind doch sensible sachen und wenn man googelt, liest man, dass es üblich ist, so eine verklebung mit hormoncremes zu behandeln und dass so etwas durch kleine verletzungen entsteht. kann es jetzt nicht sein, dass dieses aufreißen kontraproduktiv war und es somit bald wieder verklebt? mir kam es jedenfalls falsch und brutal vor. was sagen Sie dazu? mit freundlichen grüßen
Liebe N., da kann ich auch nur den Kopf schütteln! Und ich habe keinerlei Verständnis dafür, einem Säugling einen schmerzhaften Eingriff zuzumuten, wenn es eine andere Möglichkeit gibt oder man das sonst in Narkose macht. Mit dem Auftragen einer Östrogencreme lässt sich die Verklebung der kleinen Schamlippen, wie sie bei jungen Mädchen nicht selten vorkommt, schonend lösen. Und man sollte nach der Lösung auch die Östrogencreme noch für ein paar Tage auftragen, damit die Schleimhaut etwas stabiler wird und nicht gleich wieder verklebt, wenn sie durch Urin und Stuhl gereizt wird. Am besten wenden Sie sich an einen Kindergynaekologen. Alles Gute!