Zweifachmama2.0
Sehr geehrter Herr Busse, Wir sind ratlos, hilflos und kraftlos. Seit nun 13 Monaten leidet unsere fast 3 jährige Tochter an akuter Stuhlgangpanik. Mit 18 Monaten konnte sie ihren Stuhlgang kontrollieren und mit 23 Monaten schien sie ohne für uns ersichtlichen Grund Angst vor dem Stuhlgang zu haben. Dabei ist es egal ob wir ihr die Windel, das Klo oder den Topf anbieten. Zum Urin lösen geht sie freudig aufs WC. Sie geht nur alle 6-7 Tage auf Toilette und das seit über einem Jahr. Nach 4 Tagen fängt sie an über Bauch-sz zu klagen und entwickelt zunehmend mehr Blähungen und weniger Appetit. Am Tag X weint sie über Stunden, krümmt sich und kann kaum noch laufen. Auch nachts weint sie deshalb. Wir haben jegliche Therapien ausprobiert. Belohnungssystem, movicol, lactulose, Edelweiß Milchzucker, WC Training, Thematik ignorieren,... Zweimal musste ich ihr einen Einlauf machen da sie blass, kaltschweißig und schreiend auf der Toilette saß. Gegen Zäpfchen und Einlauf wehrt sie sich vehement und gefühlt macht es die Angst noch schlummer. Es ist furchtbar. Ich greife gegen ihren Willen massiv in ihre Intimsphäre ein, dass ist sicher ein Stück weit traumatisierend, auch wenn ich ihr nur helfen will. Nichts bringt Erfolg. Unsere Tochter leidet fürchterlich und sagt hysterisch weinend :"ich habe Angst das etwas schlimmes passiert wenn ich kacka". Wenn Sie dann abgeführt hat ist sie glücklich und stellt jedes mal fest das es ihr nicht weh tat uns es dem Bauch nun viel besser geht. Das haben wir auch schon gefilmt, aber auch das nahm ihr nicht die Angst. Es ist kein Zustand. Es belastet uns.. Der Alltag ist dadurch massiv eingeschränkt da sie ab Tag 5 jegliche Aktivitäten und essen verweigert. Sie weint von morgens bis abends, kneift sich in den Po, zittert und verkrampft sich. Es tut mir in der Seele weh mein Kind so angsterfüllt zu sehen und ihr durch nichts Fax Gefühl der Normalität und Sicherheit geben zu können. Sie isst definitiv ausgewogen, dass ist auch nicht ihr Problem. Und sie trinkt mit ihren fast 3 Jahren gut 1.5 Liter Wasser am Tag. Es ist keine Obstipation m.M.n. Sondern zu 100% Panik. Ihre KiÄ ist auch Kinderpsychologin aber wir kommen einfach nicht voran... Vllt kennen sie noch eine Angehensweise die ihre Angst bekämpfen könnte. Ich habe zudem große Angst das sich mein zweites kind (erst 3 Monate) davon anstecken lässt wenn es nicht bald besser wird... Vielen Dank für Ihre Zeit und freundliche Grüße. J.
Liebe Z., das sollte sicher konsequent angegangen auf beiden Ebenen, der körperlichen und der psychischen. Zum einen sollte Ihre Tochter so viel PEG-Lösung wie z.B. Movicol Junior täglich bekommen, dass sie täglich weichen und schmerzlosen Stuhlgang hat. Und dazu eine kinderpsychologische Begleitung. Sie können am besten helfen, wenn Sie das alles sehr gelassen und ruhig nehmen und keine solchen Gedanken entwickeln über Intimsphäre etc.. Dass Eltern einem Kind ein Zäpfchen verabreichen oder einen Einlauf, ist normal. Alles Gute!