Vorgehen bei nicht ausreichendem Impfschutz

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Vorgehen bei nicht ausreichendem Impfschutz

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Ich bin in der 38 SSW schwanger und die Ankunft meiner Tochter steht unmittelbar bevor. Folgender Sachverhalt: Ich, die Mutter, habe meine letzte 4fach Impfung (Polio, Diphtherie, Tetanus, Pertussis) im Januar 2004 erhalten. Also vor gut drei Jahren. Ich habe mit meiner Hausärztin darüber gesprochen und nach Haltung der Gynäkologin und Hebamme solle ich besser bis nach der Schwangerschaft mit einer neuen Impfung warten. Nun nehme ich an, dass mein Neugeborenes über diese Erkrankungen keine Antikörper innerhalb der Schwangerschaft und dann eben auch nicht über die Muttermilch erhalten würde, wobei eine Impfung bei mir nach dem Wochenbett defitiv ansteht. Der Nestschutz wäre demnach vermindert. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass diese Krankheiten im Falle einer Ansteckung für einen Säugling sehr bedrohlich wären und weiß auch, dass Deutschland nicht flächendeckend geimpft ist. Auch möchte ich nicht jeden Besuch nach dem Impfstatus fragen. Vielleicht können sie mir eine Einschätzung über die reale Gefahr geben, denn ich möchte weder mich noch mein Kind isolieren bis es selber ausreichend geimpft ist.... Ausserdem bin ich viel in öffentlichen Verkehrsmitteln in einer Großstadt unterwegs und im Juni ist eine Reise mit dem ICE geplannt. Sollte ich besondere Vorkehrungen treffen. Was kann ich tun? Ist die Situation überhaupt in irgedeiner Form gefährlich? Herzliche Grüße Marina

von mariniballerini am 27.01.2017, 16:37



Antwort auf: Vorgehen bei nicht ausreichendem Impfschutz

Liebe M., gegen Diphterie, Tetanus und Polio ist Ihr Impfschutz damit völlig ausreichend und auch Ihr Kind wird dagegen einen Nestschutz mitbekommen. Gegen Keuchhusten ist das nicht sicher und Sie und alle Kontaktpersonen sollten jetzt bzw. nach der Geburt ihren Impfschutz dagegen auffrischen. Und Ihr Kind dann mit 9 Wochen die eigenen Impfungen erhalten. Damit hat es den optimalen Schutz und es besteht kein Anlass, sich besondere Sorgen zu machen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 27.01.2017



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