Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Verzweiflung

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Verzweiflung

Eme5107

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Hallo Herr Busse Mein Sohn ist aufgrund seiner Zähne- die alle gefühlt nacheinander raus sprießen- sehr unruhig. Die Unruhe hat heute Abend seinen Höhepunkt erreicht. Er hat soo lange und so unfassbar viel geweint. Ich war anfangs sehr geduldig und habe ihn gekuschelt, leise auf ihn eingeredet, Schnuller angeboten und i.wann sogar Zäpfchen verabreicht um seinen Schmerzen etwas entgegen wirken zu können. Das hat alles nicht viel gebracht er schrie soo lange dass ich irgendwann aus Verzweiflung angefangen habe mit zu weinen. Richtig laut und aus tiefsten Herzen. Habe dabei gesagt daß ich am Ende meiner Kräfte bin. Er hat danach noch mehr geweint und war richtig irritiert. Habe ich ihm geschadet? Jetzt liegt er in seinem Bett und schläft und ich mache mir Sorgen ob ich ihn verunsichert oder sogar mit meinem Verhalten geschadet habe ? (Verunsicherung, Angst etc.) Ich bin auch nun Mal ein Mensch und konnte meine Emotionen nicht länger zurückhalten. Falls es eine Rolle spielt, er ist 10 Monate alt.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe E., alle Eltern wissen, wie fruchtbar es sein kann, das anhaltende Schreien ihres Babys aushalten zu müssen. Sie haben alles richtig gemacht und es gibt wirklich keinen Anlass für Selbstvorwürfe. Ideal wäre es, wenn Sie sich in so einer Situation auch mal zurückziehen und durchatmen könnten, indem jemand anderes kurzfristig Ihr Baby abnimmt und beruhigt. Was einem "Unbeteiligten" oft leichter fällt, weil er selber eher ruhig ist. Alles Gute!


E.M.M.A

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Du hast alles richtig gemacht und ihm absolut nicht geschadet. Wäre es nicht fatal wenn unsere Kinder denken könnten dass wir keine Emotionen haben? Dass sie dann auch mal irritiert sind ist ganz sicher nicht nachteilig für die Entwicklung. Ehrlich gesagt werden unsere (der Mütter insgesamt) vielen Ängste um solche Kleinigkeiten viel schlechter für die Entwicklung sein.


Eme5107

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Danke erstmal für deine Antwort. Das Problem ist dass man immer gesagt bekommt, das Kind spürt deine Unsicherheit und deine Gefühle deswegen sei entspannt, sei so und so.. das geht aber nicht immer, zumindest ich kann nicht immer alles überspielen. Ich war irgendwann auch echt wütend (nicht auf ihn- die Gesamtsituation war einfach sehr fordernd). Habe dann auch mit meinem Mann gemotzt, wurde lauter und habe dann wie gesagt laut mitgeweint. Mein Mann sagt es war blöd dass der kleine alles mitbekommen hat und er hofft, dass sich das nicht auf den heutigen Tag überträgt. Deine Antwort beruhigt mich da schonmal Dankeschön. Ich denke mir andererseits nämlich auch, wir sind alle nun Mal Menschen mit Emotionen und die kann man nun Mal nicht immer verstecken.


Menou

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Ich glaube diese Situation kennt jede Mutter, ich habe auch schon weinend neben meinen Sohn gelegen, ihn es erklärt (als er dann älter war). Man sollte sich nicht wegen seinen Gefühlen schlecht fühlen, rede mit deinen Mann in einer ruhigen Minute drüber. Ich hoffe das die schwere Zeit des zahnens schnell vorbei geht und du bald wieder bessere Tage hast .


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