Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Unterarmstütz, Blockaden Dermoidzysten

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: Unterarmstütz, Blockaden Dermoidzysten

Jolina89

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Sehr geehrter Herr Dr. med. Busse, unsere Tochter wird am 23.05.22 5 Monate alt und wir haben Probleme mit dem Unterarmstütz (sie fällt nach kurzer Zeit zusammen und "rudert". Den Kopf kann sie aber komplett alleine halten). Wir machen derzeit Physio, aber sobald wir zu Hause sind, will sie nicht mehr mitmachen. Sie hasst die Bauchlage von Anfang an. Auch beim PEKiP schreit sie, wenn wir die Übungen für die Bauchlage machen. Die Physio meinte, dass die Brustmuskeln und das Gleichgewicht hinterherhängen (ca. 1 Monat). Unsere Tochter ist sehr interessiert, will eigentlich schon krabbeln (sieht aber eher aus wie schwimmen ) und ist auch sonst nicht zurückgeblieben. Was passiert, wenn wir das nicht hinbekommen? Gibt es spätere Etappen, wo sie alles ausgleichen kann, wenn sie das jetzt nicht will? Müssen wir auf Krampf trainieren oder können wir uns entspannen, ganz nach dem Motto, dass jedes Kind dann anfängt, wenn es soweit ist? Wir haben zudem sehr mit Blockaden im Nacken, Schulterbereich und Lende zu kämpfen. Sie konnte lange den Kopf nicht richtig drehen und hat sich wie ein C verkrümmt. Wann können wir damit rechnen, dass die Muskeln soweit aufgebaut sind, dass wir Ruhe reinbekommen und es der Kleinen dauerhaft gut geht? Die Blockaden kommen leider immer wieder und wir wissen nicht warum. Das letzte Thema sind Dermoidzysten. Von denen hat sie leider auch 2 am Kopf. Ist davon auszugehen, dass diese auch innerlich sind, wenn 2 tastbar sind? Besonders habe ich Angst, dass diese im Kopf wuchern können. Könnten diese bösartig werden? Die äußerlichen müssen wahrscheinlich bis zum ersten Lebensjahr entfernt werden. Davor graut es mir auch (Angst vor der Vollnarkose). Sind diese Eingriffe mit hohen Risiken verbunden? Eine Zyste ist am Hinterkopf beim Wirbelansatz und eine an der Stirn oberhalb der Schläfe. Ich weiß, dass ich sehr besorgt bin und mich verrückt machen, aber vielleicht werden wir durch ein paar kleine Antworten ruhiger. Es ist unser erstes Kind und wir haben lange um sie gekämpft...


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe J., zu allererst: was meint denn Ihr Kinderarzt zu der Entwicklung Ihrer Tochter? Gibt es denn wirklich Anlass zur Sorge und muss diese umfassende Therapie und Übung wirklich sein? Kinder entwickeln sich nun mal unterschiedlich, und Schwankungen um einen Monat hin oder her - so wie es Ihre Physiotherapeutin beschreibt - sind völlig normal. Weder sich noch Ihrem Kind tun Sie etwas Gutes, wenn Sie es ständig ängstlich beobachten statt sich einfach überraschen zu lassen und sich zu freuen. Bitte besprechen Sie das mit Ihrem Kinderarzt. Dermoidzysten sollten in der Regel entfernt werden und das ist keine große Sache, die Sie in Ruhe mit einem Kinderchirurgen besprechen sollten. Alles Gute!


Mamamaike

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Hallo, meinst Du 23. April? Auch dann hat Dein Kind noch viel Zeit, um eine Fertigkeiten zu erwerben - nicht umsonst gibt es keine EntwicklungszeitPUNKTE, sondern -zeitFENSTER. Jedes gesunde Kind darf sich so entwickeln, wie es für es richtig ist. Sei mir nicht böse, aber Leg Dir eine gewisse Gelassenheit zu. Dein Kind ist toll und wird schon schaffen, was es zu schaffen gibt - ohne, dass Du eine Uhr bereithalten solltest. Viele Grüße


AnniLi42

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Hey, unser Zwerg ist exakt gleich alt (wenn du den 23.4. für die 5 Monate meinst) und kann den Unterarmstütz auch noch nicht besonders gut. Laut Kinderärztin alles okay :-) dafür hat er sich sehr früh mit uns "unterhalten", er ist wohl eher ein Denker als ein Sportler. Jedes Kind folgt seiner eigenen Entwicklung und bei uns war es zum Beispiel so, dass der Kleine kürzlich von einem Tag auf den anderen aufgehört hat, in der Bauchlage sofort zu brüllen. Jetzt übt er den Unterarmstütz an manchen Tagen freiwillig (an anderen kommt die Bauchlage noch immer nicht in Frage) und es wird zusehends besser. Das wird bei euch sicher auch irgendwann klappen :-)


Jolina89

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Danke. Ich meine den 23.04.22 Auch danke für die lieben Hinweise. Es war für mich wg. der Entwicklung alles OK, besonders weil unsere Tochter viel Lob bekommen hat. Ursprünglich habe ich mir Hilfe gesucht, weil die Blockaden da waren und weil sie sich so verzogen hat wie ein C. Die Osteopathin und die Physio meinten, dass unsere Kleine so weit hinterher ist und die Physio hat direkt einen Brief geschrieben, dass mehr Handlungsbedarf besteht. Einerseits alles super, da wir Hilfe bekommen und andererseits stelle ich mir die Frage, ob ich das hätte wissen/prüfen müssen. Unsere Kinderärztin selbst ist entspannt, mega nett und unsere Tochter mag sie. Ich bin da sehr zufrieden. Sie hilft uns, wo sie kann. Im PEKiB selbst (ist ja auch viel Erfahrung da), ist die Kursleiterin der Meinung, dass unsere Kleine das kann und ich das Problem bin. Beim letzten Mal hat sie deswegen als einzige ein Spielzeug nicht bekommen und das fande ich richtig mies ihr gegenüber (wir mussten die Übung aussetzen und dann gab es keine Belohnung). Sie hat aus Müdigkeit, Hunger und Überforderung so geweint, dass der halbe Kurs für uns gelaufen war und wir erstmal rausgegangen sind (sie kann nicht wie andere Kinder schlafen, da sie was verpassen könnte)... Das ist halt genau das, wovor ich sie beschützen will und trotzdem gelingt es nicht. Die Blockaden selbst waren sehr schlimm. Die Orthopädin hat uns 1x hängen lassen (sie sei nicht zuständig und wir sollen ins Krankenhaus, das meinte ab zur Orthopädie) und später hat sie nur noch beim Lösen der Blockaden zum Hüftscreening an eine Privatpraxis zum Röntgen verwiesen. Alle anderen nehmen gerade niemanden mehr an oder von Grund auf keine Babys, sonst hätte ich schon gewechselt. Die 2. Osteopathin hat dann helfen können (die erste hatte immer erst in 3 Monaten Zeit und mit Glück eher, wenn auf der Warteliste was frei wurde). Das macht mich innerlich wahnsinnig und ich will, dass endlich Ruhe und Entspannung reinkommt. Die ganzen Übungen auf Krampf machen den Alltag auch nicht mehr angenehm für uns alle und ich will einfach anfangen können sie Zeit zu genießen...


Jolina89

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Was ich noch vergessen habe: als Hausaufgabe der ersten Osteopathin sollten wir die Blockaden selbst lösen. Es klappt aber mit der Übung (Hand auf den Kopf legen und Körper drehen) nicht, da unsere Kleine sofort den Kopf mit der Hand dreht und sie eigentlich dafür da ist, dass der Kopf liegen bleiben soll. Mit Druck will ich nicht arbeiten und es frustriert mich, dass ich sowas nicht hinbekomme. Die 2. Osteopathin hat uns selbst keine Hausaufgaben gegeben. Da weiß ich auch nicht, ob ich mich um irgendwas kümmern soll oder was verpasse (es darf auf keinen Fall nochmal so laufen, dass sie vielleicht noch mehr hinterherhängt, obwohl sie nichts oder wenig dafür kann). Es gibt so viele Meinungen und langsam brauche ich einfach eine neutrale Einschätzung, weil ich den Blick von außen nicht mehr habe...


E.M.M.A

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Da sind zu viele Leute im Spiel... Und jeder mit seinem Anliegen! Wenn eine physio nicht nötig ist, lass es. Wenn eine Osteopathin Hausaufgaben gibt, gibt es keine Probleme... Dann lass es! Im Prinzip raten dir alle zu der Bauchlage (was richtig aber keine Therapie ist). Das rudern ist im übrigen ein super Rücken Training für deine Tochter und darauf ist sie ganz alleine gekommen! Auch wenn sie ein Wunschkind ist (besonders dann!) sollte sie entspannte Eltern haben die sich über sie freuen, sich täglich überraschen lassen und keinen Druck ausüben - auch für euch selbst nicht. Und ich verspreche dir, wenn ihr das hinbekommt, wirst du dich in einem Jahr an den Kopf fassen über die "dummen Gedanken". Andernfalls wirst du vielleicht später den ausgeübten Druck und die vielen Arzt besuche lange bereuen


Jolina89

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Danke euch allen ganz sehr. Deswegen suche ich ja nach Hilfe, weil ich die Zeit endlich genießen will mit ihr. Deswegen ja die Fragen ganz oben. Es ist von Anfang an der Wurm drin (3 Monate ca Krankenhaus in der Schwangerschaft, der erste ab der 12. SSW und dann regelmäßig, kein Berufsverbot bis zur Halbzeit trotz Beschwerden; zu wenig Milch und dadurch hat die Kleine nach der Entbindung zu viel abgenommen; kurz nach der Heimkehr Verdacht auf eine Infektion und wieder Krankenhausaufenthalt; dann hat das Stillen nicht richtig geklappt und wir hatten den Druck, dass sie gut zunehmen muss. Da habe ich viele Nerven gelassen; ich selbst hatte großen Eisenmangel und war gesundheitlich angeschlagen; dann kamen mit 2 Monaten die Blockaden, dass der Kopf nicht mehr gedreht werden konnte. Da niemand Zeit hatte/keiner zuständig war, konnte sie irgendwann den Arm zusätzlich nicht mehr heben und durch die beiden Sachen kamen dann die Haltungsschäden und Ungleichheiten durch das Liegen auf einer Seite. Eigentlich muss ich die linke Seite mehr trainieren als die rechte, da die motorisch weiter ist. Problem daran ist, dass sie wieder auf der Lieblingsseite liegen muss und der Kopf eh schon verformt ist - glücklicherweise nur leicht). Ich weiß auch nicht, auf wen ich verzichten soll. Die Physio korrigiert die Haltungsschäden und die Osteopathin löst die Blockaden, damit sie sich richtig bewegen kann. Zur Orthopädie gehen wir erst wieder, wenn sie laufen kann. PEKiB wollte ich hauptsächlich wegen den Kontakten machen und zum Spielen. Sie mag die anderen Kinder schon jetzt total. Den Druck können wir aber erst rausnehmen, wenn es nicht schlimm ist, dass es nicht klappt. Uns wird aber gesagt, dass wir daran arbeiten müssen, da sie krabbeln will und es unsere Schuld ist, dass sie das versucht und nicht kann bzw. alle Bewegungen unsauber sein werden und das nicht sein darf. Das ist ja gerade der Mist.


Mamamaike

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Hast Du schon einmal überlegt, Dir selbst Unterstützung zu suchen? Du siehst so viele Probleme und hast Sorgen, dass es Dir vielleicht gut tun würde, mit jemandem darüber zu reden. Sprich Deinen Hausarzt oder Gynäkologen an oder guck mal auf der Seite der Frühen Hilfen. Die Zeit mit Deinem Kind sollte unbelastet sein, und das scheint sie ja nicht zu sein, und das ist doch schade, dass Du es nicht genießen kannst.


User-1721826469

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Hey, ich kann verstehen, dass du nach so einem schweren Start alles für dein Kind tun möchtest. Bei uns war es ähnlich und irgendwie sehe ich auch immer noch manchmal Probleme, wo vielleicht gar keine sind. Ich würde mich auf das verlassen, was dein Kinderarzt sagt und dir empfiehlt. Geht ihr auf eigene Faust zum Osteopathen und zur Physio? Wenn der Kinderarzt es für nötig hält, dann geh zur Physiotherapie. Von einem Osteopathen halte ich nichts. Schon gar nicht für Babys. Die sehen oft auch "Probleme" wo gar keine sind. Wenn wirklich ein Problem da ist, dann lass dich vom Kinderarzt an einen Orthopäden überweisen. Aber ganz ehrlich dein Baby ist erst 5 Monate alt. Da muss sie wirklich noch nicht viel können. In dem Alter hat meine extrem den Flieger gemacht ( wenn du das mit rudern meinst). Mit 7,5 Monaten konnte sie sitzen. Das trainiert extrem den Rücken. Frag deinen Kinderarzt, Google nicht und den Rat von Physio und Osteopath genieße mit Vorsicht. Die sehen ja auch selten gesunde Kinder. Ich denke der Kinderarzt hat da doch eher den Durchblick. Und ansonsten, entspann dich und suche dir vielleicht selbst jemanden zum Reden. Das hilft :)


Jolina89

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Ich suche mir Hilfe, indem ich weiß, wie ich dran bin und weiß, wie ich handeln kann. Dann bin ich auch wieder selbstbewusster Die Behandlung durch den Osteopathen hat die Kinderärztin selbst empfohlen. Die erste Osteopathin hat nur nicht komplett helfen können. Die zweite hat helfen können. Allerdings war die Krümmung schon da und wir waren nur am Korrigieren bzw dem Versuch, dass das Baby mal gerade liegt. Wir haben im Urlaub unserer Ärztin einen Termin bei der Physio vereinbart und mit der Ärztin vor dem Termin gesprochen. Daraufhin haben wir ein Rezept bekommen (die Wartezeiten sind hier teils 3 Monate). Die Orthopädin hat mich komplett enttäuscht, da wir nicht kommen durften, als wir dringend Hilfe gebraucht haben. Unsere Tochter konnte weder den Kopf drehen, noch den Arm heben. Nachdem sie Blockaden beim Hüftscreening gelöst hatte meinte sie, dass wir zu einem Arzt gehen sollen, der nur Privatpatienten nimmt, wenn nochmal was ist ohne den Hinweis, dass er keine Kassenpatienten mehr nimmt. Die Osteopathin ist sehr gut und hat uns das Röntgen erspart. Sie ist auch viel liebevoller, gründlicher und zärtlicher. Wir sind sehr dankbar darüber. Danke an alle. So kommen wir gut weiter


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