Frage im Expertenforum Kinderarzt an Miriam Althoff:

Tic im Gesicht schon über drei Monate

Miriam Althoff

 Miriam Althoff
Assistenzärztin der Kinder- und Jugendmedizin
Antwortet am Donnerstag

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Frage: Tic im Gesicht schon über drei Monate

kaedder

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Hallo Frau Althoff, meine Tochter (6,5 Jahre) hat nun schon seit über 3 Monaten Tics im Gesicht. Sie kneift meist ein Auge und verzieht gleichzeitig den Mundwinkel. Manchmal kneift sie auch beide Augen.  Begonnen hat der Tic zu der Zeit, als sie ihren ersten Wackelzahn bekommen hat. Sie ist auch aktuell sehr emotional, sensibel und anhänglich. Kann das Ganze mit einem Entwicklungsschub, Wackelzahnpubertät zusammenhängen? Meine Tochter hat schon seit dem dritten Geburtstag immer um ihren Geburtstag rum ein starkes Blinzeln entwickelt, das immer nach ca. 6-8 Wochen verschwunden ist. Nun geht es schon deutlich länger und auch der Tic selbst ist viel ausgeprägter. Ich wurde auch schon mehrfach darauf angesprochen. Wir waren bereits bei unserer Kinderärztin. Sie meinte nur, das kann sie jetzt auch ihr Leben lang behalten und sie wünscht mir gute Nerven.   Ich bin total verzweifelt, da sie im Sommer eingeschult wird.  Was ist denn der Auslöser für solche Tics? Ist es was psychisches? Wobei es keinerlei Veränderungen bei uns gab. Beim Augenarzt waren wir, alles in Ordnung. Einen Termin zum EEG fand die Kinderärztin nicht notwendig, es sieht nach Tic aus. Was kann ich tun, ich fühle mich so hilflos. Im Internet steht häufig, dass sich die Tics nach ein paar Wochen verwachsen. Das war bei uns bisher auch so, aktuell sind es jedoch schon über drei Monate. Die Tics treten bei Aufregung und vor allem abends auf, aber auch tagüber immer mal wieder. Abends im Bett ist es ganz extrem. Was kann ich tun, ich fühle mich so hilflos. Danke im Voraus.


Miriam Althoff

Miriam Althoff

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Hallo kaedder, Tics entstehen aus unterschiedlichen Situationen heraus und genau sagen kann man das natürlich nicht. Sie schreiben, sie ist aktuell emotional und vielleicht hatte sie ursprünglich mal damit angefangen, weil sie viel im Mund mit dem Wackelzahn rumgespielt hat. Wie die Kinderärztin sagt, es kann bleiben, es kann sich verwachsen. Tics, die unter einem Jahr bestehen, beschreibt man als vorläufig. Erst danach werden sie als persistent bezeichnet. Viel tun kann man nicht. Ihre Tochter wird das ganze ja vermutlich nicht stören. Der Augenarztbesuch war sicher sinnvoll, super, dass da alles passt. Sollten weitere Tics oder Ähnliches auftreten, würde ich nochmal zur Kinderärztin gehen. Ansonsten würde ich erstmal versuchen, keinen zu großen Wirbel drum zu machen und auf ihre aktuellen Bedürfnisse einzugehen. Sollte es sie selber auch stören, könnte man überlegen, ob es Sinn macht, einen Kinder- und Jugendtherapeuten dazu zu ziehen.  Alles Gute und viele Grüße!


kaedder

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Vielen Dank für die Rückmeldung. D.h. sie würden uns jetzt auch nicht zum Neurologen schicken? Und dass die vorigen Tics wieder verschwunden sind, lässt das nicht darauf schließen, dass dieser auch wieder verschwindet? Oder ist das gerade ein Zeichen, dass sie in diese Richtung anfälig ist? Was haben sie hier für Erfahrungen? Ansonsten ist sie ein sehr gesundes Mädchen und überhaupt nicht anfällig für Infekte. Es tut mir so leid, sie so zu sehen, ich kann das kaum mit anschauen. Und sollte es tatsächlich eine richtige Ticstörung sein, wie wahrscheinlich ist das denn, dass sich das Ganze verschlimmert? Bzw. was kann ich tun, damit es sich nicht verschlimmert?  Danke nochmal.


Miriam Althoff

Miriam Althoff

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Nein, ich würde aktuell auch nicht zum Neurologen gehen, wenn keine weiteren Auffälligkeiten vorliegen. Natürlich kann es wieder verschwinden, wie ich auch geschrieben habe...es kann aber auch bleiben. Und wenn sie das bereits früher hatte, scheint sie schon eine gewisse Anfälligkeit dafür zu haben. Auch den Rest habe ich bereits beantwortet. Keinen großen Wirbel machen, für sie da sein und sonst kann man nichts tun. Ob es sich verschlimmert oder mehr Tics dazukommen, kann nur die Zeit zeigen. Dann sollte man aber ggf. über eine weitere Anbindung und neurologische Vorstellung nachdenken. 


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