Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Sorge

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Sorge

Ann-Kristin

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Liebe Frau Dr. Trost-Brinkhues, Es gibt da etwas, was mich sehr plagt. Entschuldigung bitte für den langen Text. Unser Großer (genau 3Jahre) war erwünscht, aber etwas überraschend entstanden (unter Verhütung). Leider war ich in der 5. Schwangerschaftswoche (also 14 Tage nach der Zeugung) in Portugal zu einer Wanderreise. Dort gab es leider Wein zu Mittag und Abends. Ein sehr unglücklicher Zufall, da ich sonst kaum Alkohol konsumierte und sehr gesundheitsbewußt lebte und natürlich null Promille in Schwangerschaft selbstverständlich. Ich war nie betrunken oder verkatert, nurvmich etwas beschwipst gefühlt (passiert bei mir aber eh schon nach einem halben Glas)habe aber eben schwanger für paar Tage Alkohol konsumiert und dann bei 5+0 SSW einen Test gemacht. Danach natürlich keinen Tropfen angerührt. Während der Schwangerschaft habe ich einen Professor für Embryonaltoxikologie, der Alkohol embryooathie als Forschungsthema hatte, kontaktiert, der hat mich beruhigt. Ebenso die Pränataldiagnostikerin, das Baby war immer sehr groß und alle Organe i.o. Geboren ist er dann mit 4405 g und 53 cm und Kopfumfang fast 39 cm (ohne Schwangerschaftsdiabetes).-Der Kinderarzt meinte, er sähe keinesfalls syndromal aus. Auch die Kinderaugenärztin (da ist er in Betreuung, weil ich so hochgradig kurzsichtig bin),-meinte, Augenmorphologie unauffällig. Er hatte immer ein ausgeprägtes Philtrum und eine schön geschwungene volle Oberlippe. Mich beruhigte, dass er im ersten Lebensjahr alle Meilensteine sehr zeitig, fast vorzeitig erreichte. Hat super geschlafen und gegessen. Dann gab es zwei Auffälligkeiten: er war late Talker - erst mit 34 Monaten quasi über nacht gesprochen. Das hat mich noch nicht beunruhigt, da es un der Familie liegt (beide Söhne meiner Schwester bis 4 Jahre gar nicht gesprochen und auch bei meinem Mann in Familie ein Fall) Dann ist er erst mit 18 Monaten gelaufen. Von jetzt auf gleich, er hat die Phase mit dem Hinfallen und wackelig sein übersprungen und lief gleich ziemlich sicher. Heute tut er sich schwer mit Hüpfen, kann aber Dreirad fahren und Laufrad und klettert sehr gut. Die U7a hat er komplett bestanden (bis auf das mit dem Hüpfen), er ist größenmäßig auf der 97. Perzemtile, Gewicht und Kopfumfang im oberen Drittel und auf gleicher Linie seit Geburt geblieben. in unserer Spielgruppe meinte die leitende Erziherun und Heilpädagogin, er wäre sozial-emotional sehr weit entwickelt. Er kann sich auch gut auf etwas fokussieren und konzentrieren und hat ein super Gedächtnis sowie kann schon total viele Handlungsabläufe (z.b. weiß er genau, wie man Pizza bäckt, was man wann braucht), kann alle Farben, auch so flieder und mint und zählt bis sechs. Ich habe ihn einem Oberarzt von einer FASD- Spezialstation telefonisch vorgestellt, der sah keine Veranlassung zur Sorge oder Vorstellung. Trotzdem läßt mich das Thema irgendwie nicht los - sein kleiner Bruder läuft bereits mit einem Jahr und ist auch feinmotorisch wesentlich weiter, als der Große in dem Alter. Er hat die Meilen steine teils auch noch ein Stück früher erreicht. Aktuell zeigt der Kleine ständig mit dem Finger auf etwas, das hat der Große nie gemacht, auch die tiefe Hocke hatcer nie gemacht. Sprachlich ist der Kleine allerdings “schlechter“ - da hat der Große schon viele Silben, und ein, zwei Wörter geplappert, der Kleine sagt kaum was, nur paar Silben (wird laut KiA wieder late talker). Der Bruder ist auch kleiner als der Große. Der Große hat damals schon mit Bausteinen gebaut und aktiver so soziales Spielen (Kuscheltiere kämmen und füttetn) gespielt und Kinder in der Krabbelgruppe gestreichelt, das kann der Kleine nicht. Alle beruhigen mich irgendwie und winken ab, das käme so häufig vor, dass Frauen versehentlich in der Frühschwangerschaft trinken, und ich bemühe mich immer, nicht zu vergleichen oder das Thema mal abzuhaken. Dann treibt mich wieder Angst und schlechtes Gewissen um, ob ich ihm irgendwelche Chancen genommen habe im Leben... Sie können gewiss keine Ferndiagnose stellen, aber aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung mir einen Rat geben? Herzlichen Dank! Anni


Dr. Trost-Brinkhues

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Liebe A., alles, aber auch alles spricht gegen irgendwelche FASD Auffälligkeiten (Größe, Kopfumfang...) auch vom Zeitpunkt des geringen Konsums passt das alles überhaupt nicht. In den ersten 14 Tagen nach der Zeugung, also noch vor Einnistung wäre eine Schädigung so gewesen, dass sich nichts eingenistet hätte. Auch in der ersten Woche während/oder nach Einnistung sind irgendwelche Einflüsse "ja oder nein", also entweder ist die Schwangerschaft beendet oder es geht ohne irgendwelche Probleme weiter. Bitte begraben Sie dieses Thema für immer. Alles Gute!


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