Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Sättigungsgefühl

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: Sättigungsgefühl

Elisa15

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Hallo Herr Dr. Busse! Ich habe eine Frage bezüglich meines 10 Monate alten Sohnes. Er war schon immer ein guter Esser. Die Umstellung auf Beikost und jetzt mehr und mehr auf Familienkost war völlig unproblematisch. Nun ist es jedoch so, dass er nie signalisiert wenn er satt ist. Er isst einfach immer weiter bis ich ihm nichts mehr gebe. Auch wenn ihm mal eine Mahlzeit nicht so gut schmeckt, meckert er zwar, isst aber trotzdem meist alles auf. Ist das Essen beendet schimpft er kurz akzeptiert es aber. Es gibt bei uns wenig Zwischenmahlzeiten, nacht benötigt er nur hin und wieder einen Schluck Wasser. Größe und Gewicht sind normal. Ist das normal, dass er keinerlei Anzeichen zeigt, dass er satt ist? Vielen Dank und freundliche Grüße


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe E., da Ihr Sohn normal gedeiht, passen wohl die Portionsgrößen, die sie ihm anbieten, und so sollten Sie es auch weiterhin handhaben. Von kalorienarmem, Gemüse, Rohkost,..... - darf er also eher so viel essen wie er mag, die Dickmacher und Fleisch, Milch, etc. sollten Sie also portioniert geben. Alles Gute!


Susi129

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Hallo, Unser Sohn ist 8 Monate alt und bei uns auch das gleiche. Er könnte auch immer mehr essen wenn der Brei alle ist guckt er kurz und macht trotzdem weiterhin den Mund auf. Das tut uns selber leid, nur wir halten uns an die vorgeschrieben Mengen. Mittagsbrei 220g + etwas Obstmus GOB auch so wie es auf der Verpackung steht und den MGB genauso laut Verpackung. Zwischendurch Wasser, Fingerfood nimmt er kurz in die Hand und lässt es dann fallen. LG Susi


ER2011

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Ich weiß jetzt nicht, wie viel euer Kleiner zB zu Mittag bekommt, aber die im 2. Beitrag genannte Portionsgröße von 220g ist schlicht falsch. Ich kopiere dir mal rein, was die Oecotrophologin aus dem Ernährungsforum mir (damals war Mini 9 Monate alt) geschrieben hat. Vielleicht entspannt das etwas. "Das ist wirklich nicht ungewöhnlich, es gibt Kinder die verputzen zweitweise zum Mittag zur Orientierung anderthalb Menügläschen (300 bis 350g). ... Geben Sie Ihrem Sohn einfach zu jeder Mahlzeit die Möglichkeit so viel zu essen, wie es möchte, mehr ist von Ihrer Seite aus nicht nötig. Wenn Ihr Baby satt ist, ist es satt. Sie können sich hier ganz auf ihn verlassen. Er nimmt sich was er braucht."


Susi129

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Ja, aber unsere Kä hat gesagt die 220g sind ausreichend und der Obstmus. Jeder sagt was anderes. Naja wir halten uns daran was die Kä gesagt hat und gut. Er bekommt ja auch noch reichlich Nachmittags und Abends! Zuviel also noch mehr zu geben is bedenklich wegen Übergewicht etc aber macht sowieso jeder wie er denkt. LG


ER2011

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Wie du es sagst, jeder sagt etwas anderes. Ich hatte mich früh entschlossen, unserem Kinderarzt bei Krankheit und Entwicklung 100% zu vertrauen und mir für die anderen Themen Fachpersonen (zB Oecotrophologen) zu suchen. Kein Arzt kann bei all diesen 1000000 Dingen, die Babys, Kinder und Jugendliche betrifft, wirklich allwissend sein.


Susi129

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Richtig! Kä sagt es so, die Ernährungsexperten wieder anders. Man will sein Kind ja auch nicht überfüttern. Weil unserer isst zb hastig kann nicht schnell genug gehen und dann kommt meist in Schwapp wieder hoch würden wir ihm soviel geben wie er mag dann kommt vll durch das hastig essen alles wieder raus. Man will es als Mama seinem Kind Recht machen nur es gibt diverse unterschiedliche Meinungen. Unserer beklagt sich nach dem Brei auch nicht wir zeigen ihm seine Schale das der Brei alle ist da guckt er nur so nach dem Motto wo bleibt is nächste. Nachts schläft er ja durch also ist er mit den Portionen zufrieden. LG Susi


Mitglied inaktiv

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Wenn man dem Kind nie die Chance gibt, satt zu sein, wird es auch verlernen, wie sich das Gefühl anfühlt. LG Lilly


Susi129

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So ein Quatsch. Wenn unserer ne satt wäre, würde er sich in der Nacht bemerkbar machen! Macht er aber nicht also ist er auch gesättigt was ihr macht ist überfüttern. Kein Wunder dann wenn das Kind mit dem Gewicht Probleme hat. Wir halten uns an die Aussage der Kä. Denn auf Dauer ist essen lassen soviel das Kind will doch auch nicht "gesund"! Denn es gibt ja nun wirklich Kinder die gar kein Ende beim essen finden und was macht ihr dann? Noch mehr geben?


Redpearl26

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Ich will mich nicht direkt einmischen, nur meine Meinung -hoffentlich neutral- kundtun. Diese beinhaltet keine Expertenaussage oder eine Empfehlung! Außerdem sind Babys/Kinder unterschiedlich und es muss nicht bei jedem gleich sein! Ich stehe schon lange (und meine Tochter ist erst 8 Monate jung) mit der Aussage: "Babys/Kinder haben ein natürliches Sättigungsgefühl." auf Kriegsfuß, weil ich es einfach bei meiner Tochter seit Beginn anders erlebe: Als Frischmutter war ich mir nie sicher nach was mein Baby nun verlangt. Feststellen musste ich allerdings, dass meine Tochter immer wenn ich ihr die Flasche angeboten habe, auch immer die Flasche angenommen hat. Man möchte also meinen, dass meine Tochter einfach auch jedes Mal hunger hatte. Ich bringe jetzt hier nur das Beispiel der Nacht ein (alles andere sprengt hier den Rahmen): Als ich den Rat einer Mehrfach-Mami annahm und Nachts nicht gleich meiner Tochter die Brust/die Flasche anbot, war das Weiterschlafen oder sogar durchschlafen mit knapp 12 Wochen ein Klacks. (Ich ließ sie natürlich nicht schreien... das muss man ja heutzutage immer dazu schreiben ;-) Was nun die Brei-Mahlzeiten angeht kann ich mich Susi voll und ganz anschließen, meine Tochter könnte manchmal auch laaange weiter essen (vor allem beim GOB). Eher selten merke ich (anhand von Gemotze), dass sie die große Portion auch wirklich braucht (das können dann schon mal 2 Gläser = ing. knapp 400g sein). Überwiegend ist es allerdings so, dass wenn die Schlüssel/das Gläschen leer ist, macht sie weiterhin den Mund auf... wenn ich aber sage, dass es leer ist, dann ist das für sie auch gut... kein Gemotze... alles friedlich. Und sie meldet sich regelmäßig nach ca. 3-4 Stunden wieder für die nächste Mahlzeit. Ebenso schläft sie auch 12h durch und meldet sich nicht (davon würde ich wie Susi ausgehen, wenn sie hunger hat). Um es kurz zusammenzufassen: Ich denke also, Babys/Kinder können sich sehr wohl auch überfressen. Im gleichen Zug bin ich der Meinung Babys/Kinder, die nicht gesättigt sind, würden sich früher oder generell melden, wenn sie wieder oder schneller hunger haben. So... nun lasset den Shitstorm beginnen :-P


Susi129

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Kein Shitstorm. Genauso sieht es aus. Unser Kleiner bekommt seine Mahlzeiten aller 3 Std ca nur man sollte dann auch das einhalten was der Arzt etc sagt denn unserer würde kein Ende kennen. Vorallem bei Obstmus da muss man dann auch mal aufhören. Er schläft Nacht's durch wenn er mal wach wird, bekommt er Wasser trinkt in Schluck und schläft weiter. Also nix mit Hunger. Sonst würde er ja pausenlos nur schreien. Wäre er nicht satt, würde er sich am Tag und auch in der Nacht viel bemerkbar machen. Ist aber nicht so. (Ausnahme Nachts wenn es wirklich warm ist). Zb ab dem 8. MONAT beinhaltet so ein Mittagsmenü 220g ab dem 10. Oder 12.Monat weiss ich jetzt nicht ganz genau beinhaltet das Menü 250g man sollte mal bedenken das diese Mengen ausreichend sind, der Magen würde das doch gar nicht verarbeiten wenn man noch mehr gibt. Ist meine Meinung und dabei bleiben wir auch.


Elisa15

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Mein Sohn muss sicher nicht hungern! Noch nie! Er bekommt ebenfalls die vorgegebenen Mengen. Zusätzlich bedient er sich noch am Familientisch. Nach dem Essen hat er auch nicht gleich wieder Hunger, sondern hält locker 3-4 Stunden aus. Nachts schläft er, wie gesagt, ohne Probleme durch. Er isst einfach unheimlich gerne und man merkt, dass es ihm schmeckt. Würde er zu wenig bekommen würde man dies, meiner Meinung nach, am Gewicht merken. Außerdem ist er ein aktives und meist ausgeglichenes Baby.


m0nika

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Noch ein weiterer Aspekt: Wir geben dem Baby mit zehn Monaten nur abends Brei. Den Rest des Tages Fingerfood und Familientisch. Bei Brei beobachten wir exakt das, was Du beschreibst. Immer rein, rein, rein. Wobei zu Beginn hier alles, was Brei war, komplett abgelehnt wurde. Weswegen wir im Prinzip nur noch Fingerfood anbieten. Aber im Brei können wir Öl geben, was der Verdauung halt gut tut. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mal probieren, wie es sich verhält, wenn Du statt Brei vorrangig stückige Kost gibst. Die ist "komplizierter zu bearbeiten", dann ist das Kind etwas mehr beschäftigt. Zudem meldet der Magen dem Hirn auch erst verzögert, dass es genug ist. Bei Brei hat man in den zehn Minuten schon eine gehörige Portion im Kind verstaut. Das trifft auf stückige Kost weniger zu. Und kein Kind verhungert, wenn man sich die Zeit nimmt, es zu begleiten. Praktischerweise kann man doch noch ein, zwei Mal am Tag Brei geben. Besonders den Abend entstresst das doch. Klar. Aber mittags kann man auch Möhre, Brokkoli, Kartoffel, Nudel...einfach hinlegen und das Kind machen lassen. Ich esse mit dem anderen Kind ganz normal und Baby bearbeitet, was ihm eben schmeckt. Gewicht und Größe hier auch völlig normal. Eher sehr groß und schwer. Aber eben auch noch nach Bedarf gestillt.


Mitglied inaktiv

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Wenn man von der Richtigkeit seines Tuns überzeugt ist, braucht man sich nicht angegriffen fühlen, wenn andere Meinungen, wertneutral, geäußert werden, denn nach einer abweichenden Meinung wurde ja explizit gefragt. Dass selbst die "Experten" unterschiedliche Auffassungen vertreten wurde ebenfalls bereits gesagt. Wenn Kinder scheinbar permanent die Flasche wollen sind es in den meisten Fällen die Eltern, die das Nuckelbedürfnis des Kindes mit Hunger verwechseln, nicht das Kind. Deshalb braucht das Kind dann auch keine Flasche in der Nacht, denn es hat sie nicht wegen Hunger verlangt. Ich habe auch zwei Kinder, die scheinbar nie satt sind. Wenn Essen angeboten wird, will es auch verspeißt werden. Deshalb gibt es Essen ausschließlich zu festen Mahlzeiten. Da darf dann von allem angebotenen gessen werden was und so viel die Kinder wollen. Das sind durchaus auch mal Portionen, die die eines Erwachsenen uberschreiten und somit weit außerhalb von dem liegen, was nach einigen hier geäußerten Vorstellungen richtig wären. Trotzdem sind beide Kinder durchschnittlich bzw. sogar unterdurchschnittlich schwer. Denn sie haben glernt, wann sie satt und somit fertig sind. Evolutionstechnisch ist es nämlich bei Kindern, die nie wissen, was satt ist durchaus logisch, dass die essen, bis nichts mehr da ist, beim nächsten Mal könnte es nichts mehr geben. Wenn Mama dann auch noch so schön lobt, wenn man den Schnabel aufmacht - wie das alle Mamas machen -, geht die Schnute doch erst recht noch auf. Alles logische und evolutionär verständlivhe Verhaltensweisen. Deshalb ist es normal, dass der BMI im ersten Lebensjahr, während der Beikostzeit einen Sprung nach oben macht, wie man im U Heft sehen kann, und sich dann wieder abflacht. Diese Reserven werden gebraucht für das zehrende Wachstum und die einsetzende Fortbewegung. Deshalb relativiert sich so gut wie immer dieses scheinbare Übergewicht im zweiten Lebensjahr. Mein Großer war zB in Größe, Gewicht und BMI während seines ersten Lebensjahres zeitweise bei 80-90%. Er ist jetzt 2,5, der BMI bei ziemlich genau 50%, die Größe immer noch bei 80%. Ohne ihn auf Diät zu setzen. Spätestens wenn die Kinder anfangen selbst zu essen, muss man ihnen die Chance geben, sich satt essen zu dürfen. Es gibt bei uns zB kein "Aufessen" sondern ein "fertig essen". Der Teller muss nicht leer sein und man darf nachnehmen so viel man möchte - in kleinen Portionen um sich an das "satt" heranzutasten. Essen darf Spaß machen und muss nicht mit Grenzen und Regeln belegt sein, wie viel man essen darf. Das ist bei Süßigkeiten, die ich nicht zum Essen zähle, notwendig, aber so lange das eigentliche Essen ausgewogen und nahrhaft ist, bestimmen die Eltern das Angebot und das Kind entacheidet was und wieviel. Letztendlich ist es aber immer eine Entscheidung der Eltern was, wann und wieviel ihre Kinder Essen, denn sie leben mit den Kindern und sind für sie verantwortlich. Weshalb eine Meinung nun einmal eine Meinung und keine Wertung anderer Verhaltensweisen oder ein Angriff auf diese ist. LG Lilly


Redpearl26

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Gut geschrieben, aber um auf die Frage der TE bzw. den Punkt 'Sättigungsgefühl' zu antworten: Wie du schon schreibst: "Wenn Kinder scheinbar permanent die Flasche wollen sind es in den meisten Fällen die Eltern, die das Nuckelbedürfnis des Kindes mit Hunger verwechseln, nicht das Kind. Deshalb braucht das Kind dann auch keine Flasche in der Nacht, denn es hat sie nicht wegen Hunger verlangt." Wo ist dann das 'natürliche Sättigungsgefühl' von dem alle sprechen, wenn das Baby trotzdem trinkt obwohl es eben nicht Hunger ist sondern nur ein Nuckelbedürfnis?! Um die Evolution bzw. unsere früheren Urinstinkte mit einfließen zu lassen: Kinder wissen -noch- nicht, dass wir in einem Zeitalter leben, in welchem es genug zu Essen gibt und man nicht alles sofort futtern muss, was einem vor die Nase kommt. Ich weiß nicht, ob ich mich klar ausdrücke, aber verstehst du den Widerspruch in sich? Ob nun die empfohlene Menge oder doch 300/400g... KEINE -echte- Mutter lässt ihr Kind hungern. Und wenn dann auch noch das Gedeihen und die Entwicklung stimmt, sind doch 'Empfehlungen' absolute Nebensache ;-)


Mitglied inaktiv

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Hast du schon mal versucht an einer Flasche zu nuckeln ohne was davon zu trinken? Geht fast nicht. Und zwischen wirklich Hunger und "Platz im Bauch" gibt es noch viele Stufen. LG Lilly


LEXlo

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Ich finde auch dass die Kinder wissen was sie brauchen und sich daa dementsprechend auch holen. Ich wäre nur vorsichtig mit Obstbrei nach dem Gemüse - also "Nachspeisen" bei uns im Pekip haben nämlich viele Kinder weniger Gemüsebrei gegessen weil sie wussten danach gibt es Obst - das schmeckt natürlich süßer uns besser. Und die haben jetzt alle das Problem dass die Kleinen nur noch Obst essen


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