Petra2
Hallo Herr Dr. Busse, ich komme mit einem ungewöhnlichen Thema, weiß einfach nicht, wen ich sonst fragen könnte. Ich habe Pferde und versorge sie auch in der Schwangerschaft noch so gut es geht selbst. Im Stall gibt es immer mal wieder Ratten, die dann bekämpft werden. Leider lässt sich das nicht ganz vermeiden, dass sie immer mal wieder kommen, da sich unter dem Stall noch ein altes Güllesystem befindet. Auch seit einigen Wochen sind sie wieder da. Der Stallbesitzer hat es erst mit Fallen probiert, was beim letzten Mal gut geholfen hat, nun aber nicht und es wird Gift ausgelegt. Nun zu meiner eigentlichen Sorge und Frage, ich bin in der 34. Woche schwanger, bis jetzt hab ich mir ehrlicherweise nie Sorgen darüber gemacht, dass ich mich oder mein Baby so mit irgendetwas anstecken oder gefährden könnte. Bis mich jetzt eine Freundin darauf aufmerksam machte. Die Ratten halten sich gerne mal im Heu der Pferde auf und ich finde dort ihren Kot auf den Ballen. Sonst habe ich diesen, wenn es nur ein zwei Köttel waren entfernt und das Heu aufgeschüttelt und verfüttert. Sehe ich größere verunreinigte stellen, wurde der Ballen immer entsorgt. Ich fasse das Heu natürlich meist ohne Handschuhe an und wasche mir nur dann unmittelbar die Hände, wenn ich offensichtlich Kot an die Hände bekommen habe. Aber Urin der Ratten ist ja nicht sichtbar. Sobald ich zuhause bin, wasche ich nach dem Stall natürlich immer meine Hände. Wie hoch schätzen sie die Gefahr für mich und mein Baby ein? Ist es so gefährlich, wie mir gesagt wurde? Durch das Heu aufschütteln staubt es natürlich schon mal und fegen tut man im Stall natürlich auch täglich. Eigentlich war auch mein Plan, mein Baby nach den ersten Tagen zumindest soweit mitzunehmen, dass es wenn ich morgens und abends füttere, es kurz draußen im Kinderwagen liegt. Kann ich die Keime der Ratten so auch in meiner Wohnung verteilen? Meist ziehe ich mich nach dem kurzen füttern, was morgens nur ein paar Minuten dauert, sonst nie komplett um und gehe meinem Alltag normal weiter nach. Ist sowas noch Alltag oder sollte ich mir weiter Sorgen machen? Ich hoffe natürlich, dass wir das Problem mit dem Gift nun schnell in den Griff bekommen. Kot und Urin der Tiere wird aber ja noch im Stall sein und zumindest der Urin nicht sichtbar sein. Vielen Dank für ihre Mühe und Einschätzung.
Liebe P., Sie sind doch in der selben Situation wie jede Landwirtin, die täglich Tiere und Stall versorgt. Selbstverständlich ist normale Hygiene angesagt mit Benützung von Handschuhen und Schutzkleidung bei Bedarf, und natürlich Hände waschen und Kleidung wechseln. Außerdem wissen wir, dass Kinder, die von Geburt an mit "Stallkontakt" aufwachsen, das stabilste Immunsystem entwickeln. Ich sehe also keinen besonderen Anlass zur Sorge. Alles Gute!