Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Ratlos bei häufigen Infekten

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Ratlos bei häufigen Infekten

Wilm

Sehr geehrter Herr Dr. Busse,   unser Sohn ist gerade 2 geworden und geplagt von Atemwegsinfekten. Seit etwa Weihnachten 2023 sind wir kaum 4 Wochen ohne Atemwegsinfekt. Das umfasst sowohl mehrfach Bronchitis sowie Krupp-Episoden. Im März waren wir 3 Tage stationär wegen einer Bronchitis mit geringer Sauerstoffsättigung. Vor 3 Wochen musste ich den RTW rufen, da es wieder eine Krupp-Episode gab und weder Salbutamol noch Rectodelt halfen. Es ist keine drei Wochen her und der bellende Husten ist wieder da. Unser Kinderarzt ist toll, nimmt sich Zeit und hört zu. Aber er sagt, außer symptomatisch Behandeln könne man nichts machen. Gegen den dollen Reizhusten haben wir Capval, wenn es auf die Bronchien geht, Salbutamol. Für den Notfall Rectodelt. Manchmal geben wir Fenchelhonig, halten die Luft feucht, das Zimmer kühl und er trinkt weiterhin immer viel Wasser. Haben Sie noch eine schlaue Idee? Wir waren sogar schon beim Heilpraktiker und nehmen Globuli, obwohl ich gar nichts für sowas übrig habe, aber es wird nichts verschlimmern und in der Verzweiflung bin ich für jeden Ratschlag dankbar.


Liebe W., Ihr Sohn ist in dem Alter, in dem leider häufige Infekte speziell der Atemwege an der Tagesordnung sind. So weit so normal. Zusätzlich haben nicht wenige Kleinkinder ein "Hyperreagibles Bronchialsystem", aufgrund dessen es bei den Infekten dann regelmäßig zu asthmaähnlichen Symptomen mit obstruktiver Bronchitis bis zur Atemnot kommt. Soweit ebenfalls "normal" und mit Medikamenten zur Erweiterung der Bronchien wie Salbutamol und einem Corticoid zum Inhalieren auch über längere Zeit und/oder der Gabe von Montelukast gut zu beherrschen. Sollte der Verdacht bestehen, dass die Episoden ungewöhnlich häufig und schwer sind, sollten Sie Ihren Kinderarzt bitten, chronische Krankheiten wie eine Mukoviszidose auszuschließen bzw. sie zur Abklärung an einen Kinderpneumologen zu überweisen. Alles Gute!


Wilm

Danke für die schnelle Antwort! Mukoviszidose wurde ja beim Neugeborenenscreening ausgeschlossen 


Caro2503

Hallo, es klingt genauso wie bei unserem Sohn.. wir sind seit 1,5 Jahren bei einem Kinderpneumologen, er inhaliert 2x täglich mit Cortison. Alle anderen Säfte, Hausmittel, Luftbefeuchter etc. lindern zwar etwas, aber wirklich helfen tun sie nicht. Inzwischen wird es langsam besser, er wird Anfang nächsten Jahres 5 🙏    was wirklich gut getan hat war eine Eltern Kind Kur an der Ostsee und Urlaub an der Ostsee, in Ungarn, in den Bergen. Es ist tatsächlich so, dass hier jede Luftveränderung Besserung brachte, am meisten an der Ostsee.


Liebe W., trotzdem sollten Sie Ihren Kinderarzt bitten, auch noch einmal Mukoviszidose und andere chronische Atemwegserkrankungen auszuschließen. Alles Gute!


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