Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Psychologen

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Psychologen

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Busse, ich würde mit meiner 3 Jährigen Tochter gerne zum Psychologen gehen, da sie panische Ängste vor Gräser, Sträucher, Käfer, Fliegen Bienen etc hat. Sie bekommt sofort einen Schreikrampf, der ziemlich lange anhält und sie zittert am ganzen Körper dabei. Wir können nirgends hingehen. Jetzt wollte ich wissen, ob man einen Psychologen zahlen muß oder ob dies frei ist bei Kindern??? LG Sabine


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Sabine, die erste Anlaufstelle sollte ihr Kinderarzt sein, der Sie dann weiter überweisen kann. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Hallo Sabine, ich persönlich würde zunächst mal zu einer Erziehungsberatung gehen (Dianoie, Caritas, Kinderschutzbund). Dort kann man schonmal grob umreißen, ob das Verhalten Deiner Tochter wirklich behandlungsbedürftig ist. Auch bekommst Du dort ggf. Adressen guter Kinderpsychologen. Deine Tochter ist ja zur Zeit in der sog. "magischen Phase" wo kleine Kinder oft sehr irrationale Ängste entwickeln. Dies liegt daran, dass sich in ihrer Seele das Unterbewusstsein besonders stark zu entwickeln beginnt. Und dies wird (bei allen Menschen) bevölkert von archetypischen Bildern, schönen und erschreckenden - dies ist angeboren. Dass Kinder plötzlich vor harmlosen Dingen in der Außenwelt Angst bekommen, ist - vereinfacht gesagt - nichts als eine Spiegelung dieser innerseelischen Vorgänge nach außen. Die Dinge der Außenwelt werden plötzlich als belebt und z.T. bedrohlich wahrgenommen. Es dauert eine Weile, bis Kinder innere und äußere Bilder voneinander trennen und die Außenwelt etwas objektiver wahrnehmen können. Ganz gelingt diese Trennung nie, nicht einmal uns Erwachsenen. So kommt es, dass auch die meisten Erwachsenen irrationale Ängste kennen: Vor nächtlichen Friedhöfen, dunklen Kellern, dem bösen Blick, vor Tieren, Spinnen, Schlangen oder abergläubigen Inhalten etc. Ob das Verhalten Deiner Tochter den normalen Rahmen der "magischen Phase" sprengt, möchte ich bezweifeln. Erziehungsberater haben da aber sicher mehr Erfahrung und können ggf. zu einer Therapie zu- oder abraten. Eine notwendige (!) Psychotherapie wird auch bei einem Kind natürlich von der Kasse übernommen. Dazu macht man erstmal einen Termin mit einem Kinderpsychologen aus. Der erstellt nach den ersten Sitzungen (die ersten Sitzungen zahlt die Kasse meist auf jeden Fall) ein kurzes schriftliches Gutachten, das er dem kassenärztlichen Dienst vorlegt. Der dortige Arzt (der bei der Kasse beschäftigt ist) entscheidet dann, ob eine längere Therapie sinnvoll ist und finanziert wird - und bestimmt die Anzahl der vorläufig von der Kasse zu übernehmenden Sitzungen. Liebe Grüße, Mimi


Mitglied inaktiv

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