Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Nicht mehr nach draußen??

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Nicht mehr nach draußen??

Anabell

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Lieber Dr. Busse, unsere Tochter (14 Monate) hatte in den letzten 14 Tagen bereits zwei Zecken. Bisher war sie immer viel draußen, da wir als Eltern das als sehr wichtig empfinden und es ihr besonders großen Spaß macht. Nun habe ich wegen der Zecken aber immer ein schlechtes Gefühl wenn sie draußen ist. Unser Garten ist sehr groß und grenzt dierekt an ein Waldstück. Scheinbar scheint es hier viele Zecken zu geben. Wir suchen sie jeden Abend komplett ab. Vorgestern hatte sie morgens dann plötzlich eine Zecke am Auge, sie scheinen also überall zu sein. Jetzt haben mir schon mehrere gesagt, dass wir sie nicht mehr in den Garten lassen sollen. Aber das kann doch nicht die Lösung sein. Allerdings graut es mir davor, dass es jetzt so weiter geht mit den Zecken. Dann hat sie am Ende des Sommers vll 50 Stück gehabt oder so. Ich bin wirklich verunsichert. Wie gefährlich sind die Zecken? Und, ich habe bei einer Userin hier gelesen das die Zecke nach dem entfernen unstersucht wurde. Ist das eine gängige Maßnahme? Bei uns wurde das nicht gemacht. Vielen Dank für ihre Geduld!


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., die Plagegeister sind derzeit in der Tat überall, sich und die Kinder zuhause einzusperren, ist aber keine Lösung. Lange luftige aber eng anliegende Kleidung hilft ein wenig, in Risikogebieten sollten alle gegen FSME geimpft sein. Insektenabwehrmittel sind bei heftiger Belastung einer Möglichkeit. Das wichtigste ist aber, die Kinder nach dem Draußensein spätestens am Abend gründlich abzusuchen und Zecken rasch aber vorsichtig zu entfernen. Denn je kürzer sie am Körper waren, desto geringer ist das Risiko einer Übertragung von Borrelien. Die regelmäßige Testung der Zecken auf Borrelien wird nicht allgemein empfohlen, denn es sagt ja nur etwas über den Befall der Zecke und nicht über eine Infektion des Gestochenen aus. Man würde also viele unnötig behandeln, wenn man sich darauf stützen würde. Die Einstichstelle sollte man sich merken und 2 bis 4 Wochen beobachten, ob sich in der Umgebung eine Rötung ("Wanderröte") oder Schwellung bildet und dann zum Kinderarzt gehen. Alles Gute!


Rose85

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hallo ist er den fsme geimpft? lg


Anabell

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Nein, wir wohnen in NRW, was ja kein Risikogebiet ist. Es geht mir mehr um Borreliose oder andere Krankheitserreger.


m0nika

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Ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht und das hier hat mich etwas beruhigt: http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Borreliose/Borreliose.html Schau mal vor allem auf die Statistik. Ich finde es total schade, dass der Arzt vor Ort Dir nicht die Angst hat nehmen können. Wie Du Deine Tochter am besten "verpackst", um das Risiko eines Zeckenbisses zu minimieren, wirst Du ja schon wissen. Außerdem würde ich versuchen, das Gras kurz zu halten oder sie zumindest nicht im hohen Gras laufen zu lassen. Ganz vermeiden wirst Du es nicht können, das weißt Du ja. Ich bin sehr gespannt, was der Dr. noch für Ratschläge und Hinweise bringt. Denn Du hast natürlich Recht: Der Rat, sie nicht mehr in den Garten zu lassen, ist totaler Käse!


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