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Sehr geehrter Dr. Busse, ich befinde mich aktuell in der 6. Woche der Krippeneingewöhnung mit unserem Sohn (15 Monate). Wir starteten damit, den Bezugserzieher an drei aufeinanderfolgenden Nachmittagen in den Räumen der Krippe für eine Stunde kennenzulernen. Seit Tag 4 sind wir vormittags in der Kindergruppe mit mehr als 20 Kindern unter 3 Jahren. Es lief ganz gut an, er spielte mit dem Erzieher, ging mit ihm durch die Räume und auch die ersten Trennungsversuche, die täglich um 5 Minuten verlängert wurden, waren ok. Unser Sohn ließ sich beruhigen. In Woche 3 begann der Abwärtstrend. Schreien ohne sich beruhigen zu lassen, einmal bis zum Erbrechen. In Woche 4 erkrankte der Erzieher, sodass eine neue Kollegin übernahm. Die Eingewöhnung wurde damit auch nochmal neu begonnen. Inzwischen ist es so, das wir den Raum betreten und mein Sohn laut schreit, wenn er der Erzieherin übergeben wird. Er lässt sich wohl nachdem ich den Raum verlasse, schwer beruhigen, fängt immer wieder an zu weinen. Er spielt nicht, beobachtet vom Schoß der Erzieherin aus und möchte mehr oder weniger in Ruhe gelassen werden. Sobald es nicht mehr interessant ist, weint er wieder. Heute wohl sehr panisch und ohne sich beruhigen zu lassen, nachdem mehrere Kinder in den Gruppenraum rannten. In einem Gespräch legte mir die Erzieherin nun nahe, meinen Sohn nochmal 6 Monate zuhause oder bei einer Tagesmutter betreuen zu lassen. Sie hätten keine Idee mehr, was ihm noch helfen kann. Er wäre hochsensibel, alles zu laut und zu viele Kinder und er noch nicht bereit für die Kita. Da ich ab kommenden Montag wieder arbeiten muss, ist das aber leider keine Option. Äußert sich Hochsensibilität auf diese Art? Und muss irgendwie abgeklärt/ unterstützt werden? Kann es tatsächlich sein, das er noch nicht bereit ist für die Kita oder brauchen wir einfach noch mehr Geduld? Dankeschön
Liebe S., jedes Kind hat ein anderes Temperament und wurde vor dem Besuch der KITA zuhause anders behandelt, hatte mehr oder weniger Erfahrungen mit "Fremden", konnte auch schon mal eine Zeit bei Bekannten verbringen ohne Mama,........ Dies alles beeinflusst natürlich die Fähigkeit, sich in so jungem Alter auf doch einige Stunden jeden Tag von Zuhause weg und auf so eine eher ungewöhnlich große Gruppe einzulassen. Jetzt etwas erzwingen zu wollen, dazu kann ich nicht raten. Deshalb sollten Sie in der Tat prüfen, erst mal Ihren Sohn noch zuhause zu betreuen und "loslassen" zu üben oder eine Tagesmutter zu suchen, die sehr viel individueller auf Ihren Sohn eingehen kann. Alles Gute!
Evelina86
20 Kinder ist wirklich viel. Unser Sohn (15 Monate) ist auch eher zurückhaltend und ruhig. Er wird bei Tageseltern betreut, die 7 Kinder in der Gruppe haben. Er weint zwar kurz beim Abgeben, aber wenn ich rausgehe, ist er meist schon abgelenkt. Evt wäre Tagesmutter wirklich eine Option?
Jolina2019
Dein Kind ist nicht bereit, das wirst du akzeptieren müssen. 6 Wochen ist ein langer Zeitraum in dem es nicht geklappt hat. Sein Verhalten ist eindeutig, den Stress würde ich ihm ersparen und ihn erstmal weiter zu Hause betreuen.