Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Können Sie aus kinderärztlicher Sicht etwas raten?

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Frage: Können Sie aus kinderärztlicher Sicht etwas raten?

aines77

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Sehr geehrte Frau Dr., ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich bei Ihnen richtig bin, aber vielleicht haben Sie als Kinderärztin einen Rat aus der Praxis bzw. können folgende Situation einschätzen, da mir dies seit dem Besuch meiner Cousine vor zwei Tagen nicht aus dem Kopf geht (es geht um ihre 8jährige Tochter). Es betrifft also nicht unmittelbar mich, ist aber trotzdem eine Familiensache, die mir wichtig ist. Ihre Tochter ist in der zweiten Klasse und ein kleiner Wirbelwind, aber kommt in der Schule eigentlich sehr gut zurecht und hat gute Noten. Wenn sie bei uns auf Besuch ist, kommen mein 10jähriger Sohn und sie gut zurecht, sie kann also ganz normal mit anderen spielen, manchmal ist sie ein wenig überdreht, aber nach meiner Einschätzung und auch auf Nachfrage bei meinem Sohn ist das wirklich tolerierbar. Leider wird sie seit dem heurigen Schuljahr massiv ausgegrenzt. Sie darf nie mitspielen, manchmal wird sie auch beschimpft. Im ersten Jahr war es noch nicht so, anscheinend haben sich jetzt kleinere Grüppchen gebildet, in denen sie einfach nirgends Anschluss findet bzw. nicht aufgenommen wird. Meine Cousine hat bereits mit ihrer Lehrerin gesprochen, diese will nichts bemerkt haben und hier kommt sie auch nicht weiter. Nun macht sie sich große Sorgen um ihre Tochter, sie scheint zwar im Großen und Ganzen damit klar zu kommen, aber zwischendurch merkt sie eine Art Überforderung wie sie sagt (sie ist aggressiver als sonst, manchmal auch verträumter, vergisst Sachen und hat auch manchmal kleinere komische Angewohnheiten). Vielleicht ist das alles normal in dem Alter, aber in Verbindung mit der Ausgrenzung hat sie Angst, dass es zu irgendwelchen seelischen Folgen kommt, die eben heute allzu oft durch Mobbing entstehen. Was halten Sie davon? Mir tut die Kleine sehr leid und mich beschäftigt es, obwohl es nicht mein Kind ist, jetzt schon seit ihrem Besuch und ihren Erzählungen bei uns. Was können Sie raten und muss man aufpassen, nichts zu übersehen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung!


Dr. Trost-Brinkhues

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Liebe A., da können im Hintergrund und unbemerkt von der Lehrerin viele Gründe eine Rolle spielen. Immer hängt es auch von den anderen Kindern und deren "Rollen"verhalten ab. Ihre Cousine sollte sich eine Kinder- und Jugendärztin bzw. Arzt suchen, der folgendes klären kann: Ist das Kind vielleicht unterfordert? fühlen sich die anderen Kinder unterlegen? oder ist eher das Mädchen überfordert? gibt es ein sehr unterschiedliches Begabungsprofil? Was macht das "Überdrehte" aus? Wie ist die Aufmerksamkeit? Hat das Kind vor etwas Angst? Ist sie körperlich weiter als andere? Es ist gut das jetzt zu klären und nicht zu warten, bis sich die Sache in irgendeiner Richtung verfestigt hat. Viel Erfolg!


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