Pregnantie
Hallo Herr Dr. Busse, Ich melde mich, da mein Mann und ich uns Sorgen machen um unseren Sohn. Er ist fast 3,5 Jahre alt und verhält sich schon seit Monaten teilweise total daneben. Wir stehen morgens auf und wir halten es kaum aus, sodass wir immer gucken, dass wir bald raus gehen oder er geht seit er 3 Jahre alt ist in den Kindi bis mittags 13 Uhr. Er steht auf und er will die ganze Zeit irgendetwas. Er will spielen, er will Brot, er will Müsli, er will süßigkeiten, er will spielen und und und. Wenn man mit ihm spielt und mal aufsteht, um was zu trinken oder aufs Klo zu gehen, rennt er direkt hinterher und will wieder spielen. Spielt man nicht, macht er nur Blödsinn und ärgert seinen Bruder (16monate alt). Es ist schrecklich, daheim ist nur Theater und das Familienleben leidet sehr. Draußen ist es oft etwas entspannter aber selbst da benimmt er sich seltsam. Er steht beim metzger und drückt seinen Mund gegen die Scheibe und reibt ihn hin und her. Wenn man ihn ermahnt, reagiert er erst nach mehrmaligem Auffordern. Selbst andere Kinder gucken schon komisch. Er jammert wahnsinnig viel. An der Kasse beißt er in das Blech am kassenband oder auch mal ins Geländer. Er schläft außerdem sehr schlecht. Er wacht nachts oft noch auf und kann nicht mehr schlafen und ist dann mal 2 oder 3 Stunden wach. Ich muss bald wieder arbeiten und muss um 6 Uhr anfangen, ich weiß gar nicht wie das gehen soll. Es ist wahnsinnig anstrengend und wir können einfach nicht mehr. Letztens hatten wir Besuch von den Omas da und er war wie wahnsinnig. Hat alles rumGeworfen, ist rumgerannt in der Wohnung und wollte die ganze Zeit wieder irgendwas anderes. Konnte sich null allein beschäftigen, ständig musste wer nach ihm gucken. Die Omas meinten auch, wir sollten mal gucken lassen. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Kinderarzt. Im Kindergarten verhält er sich teilweise auch so, drückt die Kinder, die heulen dann oder stört das Spiel. Die Kindergärtnerin meinte, man merke, dass er wenig soziale Kontakte während corona hatte. Was meinen Sie dazu? Wir können wirklich nicht mehr. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende Pregnantie
Liebe P., Sie und Ihr Sohn sollten sich in der Tat rasch praktische Hilfe vor Ort suchen, damit Ihr Sohn lernen darf, Grenzen zu akzeptieren und Sie, diese auch zu setzen. Ihr Kinderarzt kann Ihnen die richtige Anlaufstelle vor Ort nennen, sei es eine Familienberatung, Frühförderung oder ein Kinderpsychiater. Alles Gute!