Natalie80
Guten Tag, heute beim Entwicklugsgeschpräch im Kita, hat mir die Erzieherin gesagt, dass meine Tochter (4,4 jahre), feinmotorisch Defizite hat. Zum Beispiel, nicht so geschickt mit Scheren schneiden kann. Was würden Sie mir empfehlen? Wie soll ich vorgehen? Liebe Grüsse, Natalie
Liebe N., wie sehen Sie denn das Thema zuhause? Erzieherinnen neigen leider manchmal dazu, sehr schnell von "Defizit" zu reden, obwohl ein Kind insgesamt ganz normal entwickelt ist und einfach andere Vorlieben hat, keine Lust hat,....... Am besten besprechen Sie das einfach mit Ihrem Kinderarzt, der bei Bedarf auch genauere Untersuchungen anstellen kann und wenn nötig Förderung veranlassen. Entscheidend ist natürlich auch einfach der normale Alltag zuhause, in dem man ja die Kinder beim normalen "Mithelfen" unauffällig trainieren lassen kann. Alles Gute!
Pia-Lotta
Vielleicht zu Hause viel basteln und malen gemeinsam? Fensterdeko für den Frühling würde sich doch jetzt anbieten! Wenn das nicht reicht, beim Kinderarzt vorstellig werden und nach Ergotherapie fragen. LG, Pia-Lotta
Mitglied inaktiv
Hallo Ich weiß nicht ob ihr das Spaß machen würde. Mein Sohn liebt das :Es gibt tolle Bastelbücher zum Schneiden Üben. Z.B.der "Scherenführerschein", da sind verschiedene Bögen zum Schneiden üben. Es gibt auch tolle Bücher mit Vorlagen, die die Kinder ausschneiden, also z.B.Bauernhof oder Zoo mit verschiedenen Tieren, die man dann zusammen kleben kann. Wir basteln sehr viel, mir macht das auch Spaß. Gemeinsam Schöne Dinge gestalten, dadurch wird automatisch die Feinmotorik besser. Allerdings gefällt das vielleicht auch nicht jedem Kind. Aber ein schöner Bastrlnachmittag mit der Mama und nachher kann man mit den Werken spielen, das ist doch toll! Liebe Grüße
Ninu
Teilst Du denn die Meinung?! Das hatte uns der Kindergarten auch mitgeteilt, weil Junior nicht schön ausgemalt bzw. geschnitten hat... Er hatte dazu aber einfach keine Lust und wenn er zu Hause malen/basteln durfte, wie er wollte, statt dem genau vorgegebenen KiGa-Kram, hat er sich sehr geschickt angestellt... auch beim Lego-Fisselkram-Zusammensetzen. Was ich sagen will: Wenn Du die Defizite auch siehst oder unsicher bist, wende Dich an den Kinderarzt und falls Du andere Beobachtungen gemacht hast, male, bastele und baue mit Deiner Tochter und gut ist...
User-1724674668
Hi Natalie, naja das klingt für dich als Mama wohl in erster Linie als "Problem". Aus der Praxis in der Kita kann ich dir sagen, dass das überhaupt nichts seltenes oder ungewöhnliches ist. Ein Teilbereich der Arbeit von Erzieherinnen ist es, den Entwicklungstand des einzelnen Kindes zu beobachten. Meist haben Einrichtungen fertige Entwicklungsbögen wo die Erzieherin das Kind bei entsprechenden Tätigkeiten oder in entsprechenden Situationen beobachtet und dann lediglich im Bogen ankreuzt, vermerkt bzw festhält wo noch Förderbedarf ist und wo nicht bzw. was schon super klappt und was noch nicht ganz so gut klappt. Das ist jetzt erstmal überhaupt nicht schlimm. Steht ein Entwicklungsgespräch/Elterngespräch an bereitet sich die Erzieherin in der Regel etwas vor und schaut ggf den Bogen nochmal durch oder hat ihn sogar dabei. Und da sieht sie ihren Vermerk oder das Kreuzchen und teilt es dir lediglich mit : Haben geschnitten, klappt noch nicht so gut. Es geht in erster Linie darum, den Eltern den IST-Stand mitzuteilen und ggf Defizite/Förderbedarf aufzufangen - oft ist das auch gar nicht erforderlich, denn oft bringt die Zeit alleine Besserung. Auch kann ich dir sagen, das es gar nicht so selten ist das man die Vorlieben der Kinder an diesen Entwicklungsbögen herauslesen kann. Soll heißen, besagt der Bogen z.B. das Kind 4,5 Jahre alt eine sehr gute Feinmotorik hat und z.B. super Schneiden kann, eine recht gute Stifthaltung hat etc. dann ist es nunmal oft der Fall (ein Indiz dafür) das sich eben jenes Kind überwiegend am Bastel-und Maltisch zugange ist - es spiegelt seine Interessen/Vorlieben wieder. Ein Kind das z.B. viel lieber in der Verkleidungsecke aktiv Rollenspiele spielt oder in der Puppenecke Kuchen bäckt und die Puppe spatzieren wagelt und auf freiwilliger Basis eher selten feinmotorisch bastelt oder werkelt und wenn dann auf "Schnell-Schnell" kann ja gar nicht feinmotorisch z.B. mit Schere so geübt sein wie "Lieschen" welche sich vorzugsweise dort auffällt und jeden Tag allerlei Bastelt/Werkelt usw. Im Vorschuljahr wird diesbzgl i.d.R in Kleingruppen (Vorschulgruppen) noch intensiver gearbeitet und während dieses Jahres holen die allermeisten noch sehr viel auf. Deine Kleine ist erst 4,4 Jahre, da ist es selbst bei Kindern die gerne und viel basteln oft noch schwierig mit der Schere zu arbeiten. Druck würde ich tunlichst vermeiden, sondern vielmehr durch schöne Angebote motivieren was gemeinsam zu gestalten - zu malen, zu basteln, zu werkeln. Auch das Angebot eines schönen Bastelbereiches an sich (zu Hause) animiert oft zum gestalterischem Tun. Ein kleiner Tisch (gute Lichtverhältnisse) mit einladender Basteltischdecke und ein Schränkchen mit Kleber/Kleister, Malstifte, Schere und Papier und dazu verschiedene Materialien (das kann alles mögliche sein was du so zu Hause findest wie bspw Federn, Konfetti (z.B. Inhalt vom Papierlocher oder Motivstanzer), Luftschlangen von der letzten Party, Flaschenkorken, Stoff- u./o. Wollreste, Schnipsel vom Basteln aufheben, Schöner Kinderkatalog zum Ausschneiden oder Ausreißen bestimmter Elemente, usw. Wichtig ist dass das "Angebot" übersichtlich und einladend angeboten wird - also nicht alles in eine Kiste schmeißen. Zu Hause kann man z.B, die einzelnen Materialien in Kiderschuhkartons geben und die vordere Sichtseite mit einem Tonpapier bekleben und dann mit Tesafilm jeweils das Daraufkleben was drin ist, sodass das Kind genau erkennen kann und sieht was in welcher Schachtel ist. Liebe Grüße