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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, im ersten Lebensjahr haben mein Mann und ich unseren Sohn zwar viel gebusselt, aber nie auf den Mund. Vor ca. 3 Monaten gab uns Ephraim von sich aus beim morgendlichen "Familienkuscheln" einen Kuss auf den Mund und quietschte dabei vor Vergnügen. Seit dem kommt er ab und zu mal an und gibt Küsschen auf den Mund und findet's toll. Ich selbst finde das absolut süß und bin jedes Mal sehr gerührt, gebe ihm aber nach wie vor nicht von mir aus einen Kuss auf den Mund. Vor ein paar Wochen hat er dann auch Oma und Opa Küsschen gegeben. Das fand ich okay, da es von ihm aus kam. Doch seit dem fragt die Oma ständig "Gibst Du Oma ein Küsschen?". Schon die Frage bringt mich in Hab-acht-Stellung, doch wenn sie ihn x-mal hintereinander fragt, reagiere ich darauf sehr stark emotional (das geht bis hin zu Wut, Ekel und dem starken Gefühl, mein Kind beschützen zu müssen). Bisher habe ich jedoch nur eingegriffen, wenn sie ihn mehrmals hintereinander fragte und es sehr deutlich wurde, dass sie ihn bedrängt. Nun meine Frage an Sie: da vermutlich viele eigene Erfahrungen und Verletzungen meine Emotionen so hochkochen lassen, würde ich gerne wissen in wie weit ein 16-Monate altes Kind frei entscheiden kann, ob es Oma wirklich ein Küsschen geben möchte, anstatt ihre Erwartungen erfüllen zu wollen? Denken Sie, dass ich emotional überreagiere? Nach meinem Gefühl sollte man ein Kind nur auf den Mund küssen, wenn es von sich aus kommt, denn von möglichen Keimen abgesehen, empfinde ich einen Kuss auf den Mund als sehr intim. Können Sie mir einen Rat geben? Mit besten Grüßen Masya M. H.
Liebe M., in diesem Fall müssen in der Tat Sie entscheiden, denn was manche Omas da machen, ist nicht im Sinne des Kindes sondern dient nur ihrer eigenen "Befriedigung". Ich kann ihnen nur raten, ruhig aber bestimmt zu erklären, dass sie das nicht möchten. Punkt! Alles Gute!