dance0404
Guten Morgen! Unser Sohn war immer ein sehr aktives (aber nicht hyperaktives) Kind. Abends durfte er seit seinem 5. Lebensjahr bis jetzt immer 20 Minuten Fernsehen. Da das Thema Medien in seinem Alter immer mehr zunimmt, fing er vor ca. 5 Monaten an, sich zwischendurch mit YouTube zu beschäftigen. Er schaut dort zum Beispiel Videos, wo mit Lego oder Murmelbahnen gebaut wird. Mittlerweile hat sich sein Bedürfnis danach jedoch so erhöht, dass er nach der Schule oft fragt, ob er Fernsehgucken darf. Wenn es Zeit zum Ausschalten ist, fragt er, ob er das Video noch zu Ende gucken darf und schaltet dann auch ohne Meckern aus. Aber oft haben wir die Situation, dass er ganz wütend und zickig wird, wenn wir ihm das nachmittägliche Schauen verbieten. Er kann sich trotz allem gut mit Hörspielen und Bauen (zum Beispiel Lego) beschäftigen. Letztens hat er sich auch einige Zeit an ein neues Puzzle gesetzt. Aber ich habe die Befürchtung, dass das Bedürfnis nach Tablet und Fernsehen immer größer wird. Was kann ich machen? Würde es etwas bringen, eine Weile komplett darauf zu verzichten? Bei einer anderen Sucht hilft es ja bekanntlich nichts, wenn man den Entzug „durchsteht“ und dann wieder in reguliertem Mass damit anfängt. Aber ein Leben lang komplett ohne Fernsehen oder sonstige Medien zu verbringen ist ja in der heutigen Zeit so gut wie unmöglich… Es wäre nett, wenn Sie mir hier ein paar Tips geben könnten. Oder macht es Sinn, eine Beratungsstelle aufzusuchen? Liebe Grüße
Liebe D., es sollte einfach klare Regeln geben, die die Nutzung der elektronischen Medien klar begrenzen. Und entscheidend ist, dass die Kinder vor allem jeden Tag sich draußen mindestens 1 Stunde bewegen (schützt auch vor Kurzsichtigkeit) und vor allem Freunde real treffen, lesen, andere Spiele machen,........Im Alter Ihres Sohnes kann man die Regeln gemeinsam besprechen und einen "Vertrag" schließen. Alles Gute!
Mamamaike
Hallo, es ist ja ein Unterschied, ob man mal etwas zum Runterkommen guckt oder wütend wird, wenn es nicht erlaubt wird. Da ist bei uns dann der Riegel vor, auch mit der Erklärung, dass auch ein kurzes Filmchen Spaß machen und nicht zu Aufregung führen soll. Unser Dreijähriger darf dann konsequent eine Zeit lang gar nichts gucken (wir reden hier allerdings von ganz kurzen Videos), außer Sandmännchen (das klappt immer ohne Theater). Wenn Du die Richtung ungut findest, triff mit Deinem Sohn in einer ruhigen Minute eine Absprache, da ist er durchaus im richtigen Alter. Sag ihm, was Du Dir vorstellst, und dann sagt er, was ihm vorschwebt. Dann trefft ihr euch in der (unteren) Mitte und versucht es probehalber, redet aber auch direkt über Konsequenzen. Wenn es wieder eskaliert, kann er eben vorerst keine Videos mehr gucken und ihr versucht es nach einer Zeit von vorne. Viele Grüße
E.M.M.A
Medien wirken : von einer richtigen Sucht würde ich aber nicht sprechen- zumindest nicht bei der geschilderten Situation. Wenn er Lego spielt und ins Bett soll und dann meckert weil das Haus nicht fertig gebaut ist würdest du auch nicht gleich eine Beratungsstelle aufsuchen. Wie mamameike schon sagt benötigt auch das Fernsehen klare Regeln. Nicht mal ja und mal nein. So kann er sich auch ganz mit einbringen - und ganz groß fühlen weil die richtigen Handlungen ihm Freiräume ermöglichen. Und so wie du es schilderst hat er genug Alternativen und hoffentlich auch Spielkameraden :-)