Betty Beggy
Guten Morgen, mal wieder eine Frage zum Impfschutz Corona auch bei Omikron. Status: Eltern geboostert, Kinder U12 2x geimpft. Nach wie vor würde ich das genauso wieder machen weil ich mich ansonsten nicht wohl fühlen würde meine Kinder ungeschützt einem nicht erforschten Virus auszusetzen und auch Delta existiert ja noch. ABER wie sieht denn ihrer Meinung nach der Schutz bei Omikron nun wirklich aus? Da Omikron nun ja wie eine bessere Magen Darm Sache das halbe Umfeld hat, kann man das ja nun gut beobachten: Die Leute sind um mich herum alle relativ krank - also mehr als erkältet. Egal mit welchem Status. Geboostert und teilweise kränker als ungeimpft. Geimpfte Kinder die nach 10 Tagen immer noch positiv sind. Geboosterte Freundin CT Wert 18, also doch relativ ansteckend und äußerst krank über 2,5 Wochen- also leichter Verlauf stellt man sich als junger Mensch irgendwie anders vor! Langsam habe ich doch das Gefühl mein geimpftes Kind hat bei Omikron keine Vorteile erworben. Bis eine neue Variante kommt ist der Impfschutz wieder weg. Können Sie mir erklären wie man sich den Schutz vorstellen kann bei Omikron? als Laie erkennt man keine Unterschiede bei geimpften und ungeimpften Kindern …Zufällig ist es im Bekanntenkreis sogar so, dass das geimpfte Kind nach 10 Tagen noch positiv ist und die ungeimpfte Freundin beim gleichen Fall angesteckt nach 7 Tagen freigetestet und kaum krank gewesen, während das geimpfte Kind 2 Tage richtig Fieber hatte und krank war. Langsam wird man als Kinderimpffreund wirklich belächelt und einem gehen die Argumente aus. Können Sie mein Mutterherz irgendwie wieder bestärken und mir erklären, ob man vielleicht doch einen Schutz vor tieferen Eindringen (Gehirn) etc? hat ? Oder vielleicht die Immunabwähr bei erstem Kontakt deswegen eher sogar zu stärkeren (unbedenklichen im Sinne von ohne Krankenhaus) Symptomen führt weil eben schon eine Immunantwort stattfinden kann durch erworbene Impfantikörper. Wie genau soll man sich den Schutz bei Omikron vorstellen. Ich habe trotz gutem Impfstatus eher sehr großen Respekt davor.
Liebe B., leider mussten wir schmerzlich erkennen, dass die Impfungen gegen Covid-19 keine "sterile Immunität" erzeugt - also nicht absolut gegen Ansteckung mit dem Virus schützt, aber die Ansteckungswahrscheinlichkeit doch so um die 50% reduziert. Entscheidend ist aber, dass die Impfungen genau das tun, was wirklich wichtig ist, nämlich gegen schwere Krankheit zu schützen. Auch da wird vieles verwechselt. Unter "schwerer Krankheit" versteht man in der Medizin alles, was zum Krankenhausaufenthalt und Sauerstoffbedarf führt. "Milder Verlauf" klingt da in der Tat etwas absurd, wenn man sich dabei einige Tage im Bett wirklich mies fühlt. Sowohl Sie als Erwachsene mit dem Booster als auch die Kinder unter 12 Jahren mit ihrem sehr viel aktiveren Immunsystem haben sich mit der Impfung erhebliche Vorteile "erkauft": das Risiko für einen schweren Verlauf auch mit Intensivbehandlung und das Risiko für eine Folgeerkrankung wie "long Covid" ist erheblich vermindert. Und das ohne dass es nach Milliarden von Impfungen irgendwelche Hinweise auf schwere Folgen der Impfung gibt. Dass bei einer Infektion der "Krankheitsverlauf" von "gar nicht bemerken" über geringe grippale Symptome bis zu einige Tage richtig malade reicht, hängt zum einen von der Virusdosis ab, die man abbekommt und vom aktuellen Zustand des eigenen Immunsystems, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Zusammenfassend dürfen Sie sich aber sehr glücklich schätzen, dass die Impfungen den Schrecken eines wirklich bedrohlichen Verlaufs beseitigt haben. Alles Gute!
AnniLi42
Ich bin kein Mediziner, hab mich aber mit Fachleuten aus dem Freundeskreis kürzlich erst lange darüber unterhalten. Vielleicht hilft dir bis Dr. Busse antworten kann die Erklärung auch ein bisschen, die ich bekommen habe :-) und zwar gibt es zwei wichtige Punkte zu bedenken: 1. Es reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf Coronaviren, weil jedes Immunsystem anders arbeitet. Manche merken quasi nichts, manche kriegen eine Erkältung, eine Art grippalen Infekt oder aber es wird ein schwerer Verlauf mit ggfs Krankenhauseinlieferung. Es ist noch nicht ausreichend bekannt, was grade bei gesunden Menschen außerhalb der Risikogruppen über die Schwere des Verlaufs entscheidet. Und es ist aber fast sicher, dass bei Leuten, die selbst unter Impfschutz noch mit stärkeren Symptomen reagieren, ein Verlauf ohne Impfung schlimmer wäre. Dass Leute in deiner Umgebung ohne Impfung Corona super wegstecken, ist in erster Linie mal Glück auf Seiten dieser Personen bzw Pech bei denen, die trotz Impfschutz unter lästigen Symptomen leiden - wären sie ungeimpft, wären diese aber mit hoher Wahrscheinlichkeit bei ihnen noch stärker oder länger präsent. 2. Milder Verlauf schließt alles ein, was von der Symptomatik bis zu einem grippalen Infekt geht, d.h. durchaus auch Fieber etc. - die Impfungen sollen in erster Linie davor schützen, ins Krankenhaus zu müssen, und diesen Zweck erfüllen sie auch bei Omikron noch. Der Bonus, dass sie bei früheren Varianten auch vor Infektion geschützt haben, ist leider deutlich abgeschwächt, das ist wahr. Aber das heißt nicht, dass sie nicht mehr wirken! Ein weiterer Punkt, der nicht zu unterschätzen ist: Unter Impfung ist nach einer Infektion das Risiko für long Covid deutlich geringer, als ohne Impfschutz. Und dass Organe langfristig durch Corona angegriffen werden, das passiert ja selbst bei quasi symptomlosen Erkrankungen mitunter. Grade bei Kindern, wo noch vergleichsweise wenig über long covid bekannt ist (einfach weil sie sich in früheren Wellen seltener angesteckt haben als Erwachsene und mich nicht so viele Daten vorliegen), finde ich ist dieser Punkt etwas, was man bedenken sollte. Wie gesagt - alles nur Second-Hand-Infornationen, die ich hoffentlich halbwegs richtig wiedergegeben habe. Aber ich fand das einleuchtend und bestätigend :-)
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