Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Herzmuskelentzündung

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Herzmuskelentzündung

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe mal folgende Frage. Man liest ja immer wieder das vermeintlich gesunde Kinder aufgrund einer unentdeckten Herzmuskelentzündungen z.B. beim Sport plötzlich versterben. Ich frage mich nun, wie man eine Herzmuskelentzündung überhaupt erkennen bzw. ausschließen kann. Man kann doch nicht nach jedem Infekt eine kardiologische Untersuchung machen lassen. Zumal bei unauffälligen Kindern doch zu den normalen Vorsorgeuntersuchen weder eine EKG noch ein Herzultraschall gehört. Wie kann man sich bzw. sein Kind denn davor schützen? Kann man eigentlich eine verschleppte Myokarditis im Ruhe-EKG erkennen? Lieben Dank


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe J., diese Sorge ist wirklich unbegründet. Und wenn ihr Kind schwer krank wirkt, dann werden Sie es ja von Haus aus beim Kinderarzt untersuchen lassen, der bei Verdacht auf so eine seltene Komplikation einer Infektion natürlich auch weitere Untersuchungen veranlassen wird. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Herzlichen dank für Ihre schnelle Antwort. Ich möchte mir auch nicht unnötig Sorgen machen, frage mich aber ob das reine Abhören des Herzens beim Kinderarzt schon aussagekräftig genug ist, da ja wie gesagt EKG oder Herzulltraschall nicht zu den üblichen Vorsorge-Untersuchungen gehören. Warum macht man eigentlich kein Herzultraschall im Rahmen der Vorsorge-Untersuchungen, wenn man Herzfehler damit ausschließen kann. Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

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Ihre Sorge ist - ohne konkret Befürchtungen wecken zu wollen - m.E. begründet. Dass EKG und Ultraschall nicht zum Repertoire diverser Vorsorgen zählen ist vermutlich zum einen durch finanzielle Gründe, zum anderen mit der rel. geringen Wahrscheinlichkeit eine akute Entzündung im richtigen Moment festezustellen verursacht. Seien Sie jedoch gewiss, dass ihr Kinderarzt häufig erst in einem späten Stadium (wenn überhaupt) der ggf. entstehenden Herzmuskelschwäche etwas hören kann. Unsere damals 1,5-jährige Tochter war jedenfalls mit diversen Bronchialinfekten insg. bei 6(!) unterschiedlichen Kinderärzten (auf Grund der Notfalldienste) in ca. 30 Konsultationen bis schließlich auf Drängen der Eltern eine weitergehende Untersuchung im Krankenhaus stattfand. Dort wurde dann eine dilatative Kardiomyopathie in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert.(der ein Entzündungsgeschehen am Herzen vorangegangen ist). Insofern: seien sie wachsam und lassen sie sich im Verdachtsfall nicht beschwichtigen.


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