papavonzwei
Lieber Herr Dr. Busse, unser Sohn wird in wenigen Tagen drei Jahre alt und wiegt rund 19 kg - fast genauso viel wie seine 2 Jahre ältere Schwester. Schon im Babyalter wurden wir bei Schwimmbadbesuchen von anderen Eltern mit ungläubigen Blicken auf seine Masse angesprochen. Dabei haben wir uns allerdings nichts weiter gedacht, da man ein voll gestilltes Kind nicht falsch ernähren kann. Vor wenigen Tagen habe ich den Einkauf vor der Haustür abgestellt und das Auto in die Garage gefahren. Unser Sohn ist in der Zwischenzeit samt dem 15 kg schweren Einkaufskorb 10 m bis in unsere Küche gelaufen. Das war wieder einer dieser besonderen Momente. Manchmal leisten mir unsere Kinder beim Krafttraining im Keller Gesellschaft. Mein Filius hat sich beim letzten Mal mit seinem Rücken auf meinen Bauch und meine Brust gelegt, um die Bewegung beim Bankdrücken mit den Händen an der Stange mitauszuführen. Links und rechts war jeweils eine kleine 5 kg Gewichtsscheibe aufgelegt - also in Summe mit der Stange 20 kg. Nach den ersten gemeinsam ausgeführten Wiederholungen, bei denen seine Arme ohne Belastung nur mitgeführt wurden, habe ich meine Hände komplett weggelassen, sodass keine Unterstützung mehr gegeben war. Zu meinem Erstaunen hat er diese 20 kg problemlos nach oben gedrückt. Weitere Wiederholungen gab es nicht. In so jungen Jahren soll er schließlich noch kein Krafttraining absolvieren. Für einen noch nicht einmal Dreijährigen liegt diese Leistung aus meiner Sicht vollkommen außerhalb des Normalbereichs. Wir fragen uns, ob unser Sohn möglicherweise eine Mutation im Myostatin codierenden Gen hat. Würden Sie dazu raten, dem näher auf den Grund zu gehen, oder können wir davon ausgehen, dass unserem Kinderarzt diese Besonderheit bereits hätte auffallen müssen? Außerdem: Ist es überhaupt erstrebenswert oder für unseren Sohn von Vorteil, die Antwort auf die Frage zu wissen? An wen können wir uns im Großraum Rhein-Neckar ggf. wenden? Vielen Dank für Ihre Einschätzung :-).
Lieber P., um zu beurteilen, ob Ihr Sohn übergewichtig ist, müsste man sein Gewicht mit seiner Körperlänge zusammen beurteilen und den BMI ausrechnen. Dass ein 3-Jähriger 20 kg stemmt, klingt für mich ein wenig nach "Märchen". Jetzt mit 3 Jahren wird Ihr Kinderarzt ja aber Ihren Sohn bei der Vorsorgeuntersuchung U7a komplett untersuchen. Und dabei können Sie auch mögliche Sorgen individuell besprechen. Gutes neues Jahr!
papavonzwei
Hallo Herr Dr. Busse, vielen Dank für Ihre Antwort, die teilweise an der Fragestellung vorbeigeht. "Übergewicht" und "Sorgen" waren nicht Inhalt meiner Frage. Schade, dass Sie meine Schilderung als Märchen abtun. So weiß ich nun wenigstens, wo ich zukünftig nicht mehr um Rat fragen werde. Ich wünsche Ihnen dennoch einen schönen Tag.