Pinguini
Guten Tag Herr Dr. Busse, es ist mir unangenehm zu fragen, aber ich mache mir etwas Gedanken. Bei uns zu Hause wohnt seit kurzem ein 9-jähriges ukrainisches Mädchen. Inzwischen weiß ich, dass sie vollkommen ungeimft ist. Sie hatte Windpocken als Säugling und eine Nierenerkrankung als Folge. Dies war für die Ärzte der Grund ihr ein Impfverbot zu erteilen. Bis ich das durch eine deutsche Klinik prüfen lassen kann und sie ggf doch noch geimpft wird, wird viel Zeit vergehen. Nun meine Frage: Ich habe eine 2jährige nach Stiko geimpfte Tochter (wir haben nur statt der 6fach die 5Fach geben lassen). Besteht für sie durch das Zusammenmleben irgendein erhöhtes Risiko? Das ukrainische Mädchen hat Windpocken, Masern und Corona bereits durchgemacht. Sie hat laut ihrer Mutter immer Blut im Urin, das bessere sich seit 6 Jahren nicht. Natürlich funktioniert die WC Hygiene nicht einwandfrei und hier und da finden sich Urinspritzer. Vielen Dank für Ihre Arbeit!!
Liebe P., es ist sehr schön, dass Sie ein Mädchen aus der Ukraine bei sich aufgenommen haben. Unabhängig vom Impfstatus wäre es sicher unbedingt nötig und auch eilig, eine mögliche Nierenerkrankung bei dem Kind ernst zu nehmen und das am einfachsten zunächst einmal mit Ihrem Kinderarzt zu besprechen. Eine Gefahr für Ihr eigenes Kind sehe ich im Alltag nicht in Bezug auf die Nierenerkrankung des Mädchens und auch nicht, was die "Kinderkrankheiten" angeht, die das Mädchen bereits durchgemacht hat und wogegen Ihre Tochter ja geimpft ist. Als einziges wäre es eine zusätzliche Schutzmaßnahme generell, die bisher versäumte Impfung gegen Hepatitis B nachzuholen, am besten gleich mit der Kombiimpfung gegen A und B. Da die 9-Jährige ja sicher die Schule besuchen wird, besteht die Möglichkeit der Ansteckung mit Covid19, was natürlich vor allem für das vorerkrankte Kind ein höheres Risiko bedeuten kann. Auch deswegen sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt sprechen, um die Möglichkeit einer Impfung auch dagegen rasch zu klären. Alles Gute!