Annca
Meine Tochter wird bald 5 Jahre alt. Seit sie ca 2 ist kann sie ansagen, dass sie groß muss (sie versteckte sich dazu zB unter den Tisch wie ihre ältere Spielfreundin damals). Mittlerweile kann sie seit ca zwei Jahren komplett über viele Stunden von selbst einhalten, wenn es für sie ungeschickt ist (wenn sie bei den Großeltern übernachtet von 17-13.30 Uhr am nächsten Tag zB oder wir tagsüber den ganzen Tag unterwegs sind). Auch nachts ist seit Jahren nie was in der Windel. Sie ist quasi trocken - wenn sie aufs Klo gehen würde. Es wurde seit sie zwei ist immer wieder locker angeboten mit Klo Aufsatz, Familienklodeckel und Töpfchen und immer abgelehnt. Auch Pants lehnt sie ab, oder auch den Vorschlag zumindest nachts mal eine Unterhose zu tragen. Sie kann es nicht begründen. Mittlerweile macht sie bei dem Thema direkt komplett dicht. Wir haben alles versucht, ermutigt, das Thema eine Weile sein lassen, Belohnung in Aussicht stellen, den kleinen Bruder aufs Töpfchen setzen (er macht auch rein), sie sieht ihre Freunde im Kindergarten, nichts hilft. Es ist ihr selbst auch schon peinlich und schränkt sie ein (möchte sich nicht verkleiden, nur Hosen und keine Kleider etc damit keiner die Windel sieht, wollte sich im Kindergarten im Sommer keine Badesachen anziehen etc). Haben Sie noch einen Tipp oder an wen können wir uns wenden? Ich habe Angst, dass das Thema irdgendwann etwas mit ihrer Psyche macht... Zudem kommen immer wieder phasenweise Probleme mit der Kleidung dazu, letzten Frühsommer wollte sie selbst bei 30°C ausschließlich lange Sachen ohne Muster tragen (also einfarbige), aktuell am liebsten nur kurze und ausschließlich Sachen mit Motiv. Die Ärmel müssen aber auch eine ihr angenehme Länge haben, am Rumpf darf es nicht zu lang sein und zu locker auch nicht. Die lange Hose muss bis zum Schuh gehen aber darf dabei nicht zu viele falten werfen und umkrempeln ist keine Option. Die Socken dürfen nicht zu eng sein, nicht zu hoch, nicht zu kurz usw. Es ist etwas mühselig, da sie auch zwischen zwei Größen steht aber die größere Größe nach ihrem Empfinden noch zu locker und zu lang, bei der kleineren Größe schaut allerdings die Windel raus wenn sie zB turnt, das möchte sie ja auch auf keinen Fall. Ist das noch ein normaler 'Tick'?
Hallo Annca, ein schwieriges Thema...ich verstehe es zu gut, da meine Tochter auch eine Weile keinen Stuhlgang ins Klo machen wollte, Pipi ging allerdings problemlos und sie ist auch ohne Windel rumgelaufen. Zusätzlich hatten wir den Vorteil, dass sie deutlich jünger ist und wir daher noch "entspannter" abwarten konnten. Im Alter Ihrer Tochter kommt man ja jetzt tatsächlich langsam etwas mehr unter Zugzwang, da es sie sicherlich selber mehr stresst, wie Sie richtig sagen. Dass die Windel stört und nicht gesehen werden soll, dass es ihr peinlich ist usw. Dass es sogar der kleine Bruder kann und sie nicht. Das mag am Anfang oft eher eine Ermutigung sein, dass es alle anderen können und man zusammen gehen kann usw., irgendwann macht es wahrscheinlich eher Druck. Ich fürchte, die eine Lösung oder das eine Rezept gibt es leider nicht. Bei meiner Tochter hat es geholfen, immer und immer wieder darüber zu reden. Auch sie hat teilweise bei dem Thema dicht gemacht und es war ihr unangenehm oder sie hat uns einfach ignoriert. Wir haben aber immer wieder mit ihr Bücher angeschaut, in denen das Thema behandelt wird, haben sie mit aufs Klo genommen, haben besprochen, wie der Darm funktioniert, dass Wasser und Essen wieder rausmüssen usw. Dass man auf seinen Bauch hören muss (sie hat es sich verkniffen und zu Verstopfung geneigt), dass der Bauch einem verschiedene Signale sendet (Hunger, Sättigung, Harn-/Stuhldrang usw.). Inzwischen sagt sie immer "oh, mein Bauch sagt was!". Zusätzlich haben wir versucht, den Toilettengang so angenehm wie möglich zu gestalten, also mit einem Hocker für die Füße, einem Aufsatz. Sie hatte immer Sorge, reinzuplumpsen und konnte sich schlecht entspannen. Und für jeden Gang aufs Klo gab es einen kleinen Leuchtestern für's Bett. Wie gesagt, es gibt sicherlich verschiedene Wege, aber Kommunikation wird immer ein großer Teil davon sein. Zu vermitteln, dass es ok und normal ist, dass jeder aufs Klo muss, dass man für sie da ist usw. Bei meiner Tochter habe ich auch gemerkt, dass es mehr Probleme macht, wenn der Alltag zu voll ist und sie keine Ruhe dafür findet. Überlegen Sie nochmal. Sie machen sicherlich ganz viel richtig!! Die "Ticks" mit der Kleidung sind sicherlich ein Stück weit normal, das kenne ich von vielen Kindern. Oder dass auch andere Dinge im Leben genau einer bestimmten Vorstellung folgen müssen. Das würde ich tatsächlich erstmal entspannt beobachten, auch wenn es manchmal nervt und anstrengend ist. Wir haben diese Bücher genutzt: Alle müssen Kacke vom ausbohren Verlag und Und was genau ist Kacka von Ravensburger. Gerne können Sie sich hier im Forum auch noch an Frau Henkes wenden https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/entwicklung-von-babys-und-kindern Gutes Durchhalten, viel Geduld und Erfolg und viele Grüße!
Mumpel
Hallo! Ich kann leider auch nicht viel sinnvolles beitragen. Bei uns war es so, dass mein Sohn mit ca. 3 Jahren in der Krippe aufs Töpfchen gegangen ist. Spätestens mit dem Wechsel in die große Gruppe und viel Personalwechsel finden die Probleme. Auf dem Klo war immer viel los, Kinder haben laut gespielt, sich gegenseitig eingesperrt, ein Kind hat sich bei Frust ins Klo eingeschlossen und rumgeschrien ... die Vertretungsdienste waren ja immer nur Kurs da und immer irgendwie andere, daher hatten die das häufig nicht auf dem Schirm. Mit viel Geduld haben wir es zu Hause hinbekommen, dass er da aufs Töpfchen gegangen ist. Da war er dann gerade 4 geworden. Töpfchen ha, Klo weiterhin keine Chance. In der Kita wollte er gar nicht. Leider hat es mit dem Windelwevhseln dort auch nicht zuverlässig geklappt. Letztlich haben wir die Kita gewechselt und plötzlich ist er zuhause aufs Klo gegangen! In der Kita hat er weiterhin auf die Windel bestanden. In den Weihnachtsferien war er dann zu Hause komplett ohne Windel und als die Kita wieder los ging, ging er ohne Winde, aber dafür mit Mama oder Papa für ein paar Tage in die Kita. Wir haben ihn drei Tage zur Toilette begleitet, und dann an die Erzieher abgeben. Einen Monat vor seine. 5. Geburtstag hat er es dann in der Kita auch geschafft, Bescheid zu sagen und mit einem Erzieher aufs Klo zu gehen. Ich denke, da kann wirklich mehr dahinter stecken und vor hatte sie mal ein für sie schlimmes Erlbnis? Bei meinem Sohn war es ja offensichtlich; bei meiner Tochter hat es z.B. gereicht, dass ein Kind nach dem Stuhlgang nicht gespült hat, weshalb sie dann in der Kita nicht mehr aufs Klo gegangen ist. Da hat dann am Angang ein Erzieher für sie immer geguckt, ob das Klo sauer bist. Das konnte man dann also recht unproblematisch lösen. Zusätzlich zu dem, was die Ärztin empfohlen hat (vieles davon habt ihr ja vermutlich schon ausprobiert), würde ich einen Termin bei KJP machen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wahrscheinlich ist die Wartezeit eh lang und falls ihr es dann doch nicht mehr braucht, umso besser. Alles Gute!
Mumpel
Sorry, ich seh grad die vielen Tippfehler. :-)