Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Busse! Ich schreibe hier für eine Freundin, die ich vor ein paar Tagen mal wieder besucht habe. Ihre Tochter ist nun gut 12 Monate. Es gab von Anfang an immer Probleme mit der Nahrungsaufnahme. Die Kleine wurde leider nicht gestillt. Die Ernährung mit der Flasche wurde schnell zum Zwang, da die Kleine nicht trinken wollte. Als dann die Beikost dazu kam wurde es nicht besser. Das Kind ißt so wenig und wiegt auch gerade mal was mit 8 kg. Entwicklungsmäßig scheint es keine Probleme zu geben. Als ich dort aber nun zu Besuch war, habe ich erlebt wie eine Mahlzeit dort aussieht. Dieses Kind hat keinerlei Interesse am Essen. Hat den Mund nicht einmal freiwillig geöffnet und im Endeffekt vielleicht 3 Löffel Obstbrei gegessen. Ich habe mich dann mit der Mutter ausführlich darüber unterhalten. Das Kind möchte nie wirklich essen. Sie hat schon alle möglichen Varianten ausprobiert. Das Kind verweigert irgendwie alles. Die Mutter leidet massiv unter Situation, da ihr augenscheinlich keiner hilft. Ich denke, dass es sich durchaus um eine Essstörung handelt. Diese begann bereits kurz nach der Geburt und hat sich bis heute überhaupt nicht gebessert. Ob es an dem Kind liegt bezweifle ich fast. Die Mutter ist sehr zurückhaltend, hat Angst etwas falsch zu machen, ist übervorsichtig,...! Sie hat sich schon oft Hilfe vom Kinderarzt erhofft. Dieser meint aber, dass das Kind ja noch zunimmt. Ja, aber unter welcher Anstrengung der Mutter. Der ganze Tag dreht sich nur ums Essens und die Frage, wir sie etwas in das Kind hinein bekommt. Auf eigene Initiative wurde das Kind an der Uni Osnabrück vorgestellt. Hier kam sich die Familie aber nur als Forschungsobjekt vor. Sie sollten immer nur erzählen. Mehr nicht. Mittlerweile mach ich mir wirklich Sorgen und befürchte eine dauerhafte und ernsthafte Essstörung. Obwohl ich natürlich kein Mediziner bin, der das beurteilen könnte. Bitte teilen Sie mir doch mit, an wen sich die Familie wenden kann und wie ihr wirklich geholfen werden kann. Ich denke, dass sie es nicht alleine schaffen kann. Habe im Fernsehen mal irgendetwas über Spezialkliniken gesehen. Ist aber schon zu lange her. An Details kann ich mich nicht erinnern! Vielen Dank für Ihre Mühe.
Liebe M., das kann in der Tat die Beziehung von Mutter und Kind erheblich belasten und es wäre dringend zu empfehlen, dass sich die Familie fachliche Hilfe holt. Ideal wäre dazu eine spezielle Sprechstunde für "Regulationsstörungen", dazu zählen Probleme mit dem Essen, dem Schlafen und dem Schreien. Es gibt auch Kinderkliniken mit einer speziellen psychosomatischen Abteilung. Hilfreich ist es sicher auch, wenn Sie die Mutter stützen und ihr mehr Sicherheit vermitteln im Umgang mit ihrem Kind. Essen sollte immer ein Angebot und nie ein Zwang sein und Eltern müssen oft lernen, dass kein gesundes Kind vor vollem Teller verhungert. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Guten Tag! Natürlich kann ich nicht beurteilen, wie massiv bei euch dieses Problem ist, aber wir hatten mal ganz ähnliche Probleme. Unsere Kleine hielt bis vor Kurzem nicht viel vom Essen, jede Mahlzeit war eine Tortour für alle. Meine Tochter ist jetzt 1 1/2 und wiegt auch erst (seit kurzem) 9,5 kg, das ist für ihre Größe (82 cm) auch noch nicht so viel! Vor ein paar Wochen gab mir eine Ärztin den Tip, endlich mal den Druck sein zu lassen. Wenn das Kind nichts essen mag, dann hat es wohl auch nicht genügend Hunger und irgendwann möchte das Kind dann auch mal was, die Kinder in dem Alter haben wohl noch mehr Instinkte als die Großen! Ich konnte mir das nicht vorstellen (das Kind drei Tage hungern lassen!), habe aber dann meiner Tochter das Essen hingestellt und gesagt: WEnn du nichts möchtest, dann musst du auch nichts essen... das hat sie dann auch nicht! Aber nach mehrmaligen Versuchen hat sie mir das abgenommen und allmählich kam die Neugier... (und wohl auch der Hunger...) Seitdem klappt das echt gut, natürlich sind auch mal Tage dabei, da mag sie nicht viel, aber dann lasse ich es eben auch sein. Solange sie nicht abmagern bis auf die Knochen und sonst fröhlich sind, wird das wohl auch alles in Ordnung sein. Sehr geholfen hat mir auch das Buch "jedes Kind kann essen lernen". Ich finde, einen Versuch ist es wert, bevor man eine Therapie aufsucht. Viel Erfolg...
Mitglied inaktiv
... für die ausführliche Antwort. Der Ansatz ist sicherlich sehr gut. Und Euch hat es ja offensichtlich auch geholfen. Bei meiner Freundin aber denke ich, dass sie dies alleine nicht schafft. Sie ist psychisch nicht sehr belastbar und auch im allgemeinen sehr zurückhaltend, macht sich ständig Sorgen,...! Ich vermute, dass sie den Druck alleine nicht abstellen kann. Geschweige denn eine Essensverweigerung von 3 Tagen in Kauf nehmen kann. Wollen vielleicht schon. Aber sie kann es von ihrer Grundkostitution einfach nicht. Es ist schwierig zu beschreiben. Manchmal frage ich mich wie sie überhaupt im Leben zurechtkommt. Ich denke, dass ein paar Tipps nicht mehr ausreichend sind und sie im Rahmen einer geeigneten Maßnahme in irgendeiner Art und Weise selber "behandelt" werden muss. Das Buch werde ich mir mal ansehen, bevor ich es ihr empfehle. Vielleicht ist es ja ganz hilfreich. Nochmals DANKE für Deine Antwort!
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