Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Eisenmangelanämie

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Frage: Eisenmangelanämie

Tina100

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Sehr geehrter Dr. med. Busse, mein Sohn,bald 2 Jahre alt, wird noch sehr oft gestillt; 95 Prozent der Nahrungsaufnahme. Er zeigte bisher leider sehr wenig Interesse an Essen. Ihm geht es prima, jedoch stagnierte sein Gewicht und unser Kinderarzt nahm Blut ab. Ergebnis ist u.a.: Hämoglobin 4,6 (altersabh. Grenzwert 6,0), Ferritin 9,5 (altersabh. Grenzwert 12,0), Blutkörperchen vglw. klein Nun soll er Eisentropfen nehmen, 3 x tgl. 7 Tropfen. Er weigert sich, auch kein Vermischen mit Saft ist möglich. Erstmals versuchten wir die Tropfen mit einem Löffel zu verabreichen, das erste Mal klappte, danach schrie er wie am Spieß, erbrach zuvor die 2 Löffel Bolognesesoße. Seit dem Tag an bekommt er Panik, wenn er Löffel sieht. Dasselbe nun mit Schnapsgläsern, etc. . Es ist mir nicht möglich, ihm die Tropfen zu verabreichen. Ich muss dazu sagen, dass mein Kind sehr sensibel ist und er auch Panik bekommt, wenn er "Regenkleidung" anziehen müsste, ..er liebt seinen Wollwalkanzug. Auch mag er es nicht, wenn an ihm ein Fussel haftet. Das sind nur 2 Beispiele. Diese Nacht schrie er: "Nein, Topfen (Tropfen) nein! und leckte sich eine halbe Stunde über den Handrücken, schrie. Ich weiß nicht mehr, wie ich ihm die Tropfen verabreichen soll ohne unsere Beziehung zu gefährden. Für manch einen mag das sicher lächerlich klingen, er hat aber zu sehr wenigen Menschen vertrauen. Natürlich steht Gesundheit an erster Stelle, aber das was ich machen müsste, um ihm die Tropfen zu verabreichen, ist Quälerei. Eben versuchte ich es erneut, meine Nerven liegen blank. Er darf einmal in der Woche ein Lied im Internet anschauen, nun sollte der Laptop verschwinden. Er verbindet nun auch die Tropfen mit dem Laptop? Nachdem ganzen Geschrei schlief er, nachdem er gestillt wurde (kontraproduktiv wegen des Eisens) schluchzend ein. Ich bin kein "Weichei" aber was könnte ich noch tun? Ich versuche mich kurz zu fassen, habe aber Angst, dass er das Vertrauen zu mir verliert? Momentan betritt er die Küche nicht mehr. Ich habe große Sorge, da der Hämoglobinwert so niedrig ist und was, wenn der Wert so bleibt oder gar sinkt? Bekäme man den Wert selbst wieder, ohne Zufuhr von Eisen, in den Griff? Das hieße aber, dass ich ihn zum Essen "zwingen" müsste, damit er um die Eisentropfen herum käme. Das kann und will ich nicht, denn er soll Essen, weil er Freude daran hat. Wir bieten seit über einem Jahr mehrmals am Tag Nahrung an, er kocht mit uns, er backt mit uns..er füttert uns, aber er ist selbst mikroskopische Mengen. Auf der anderen Seite stelle ich mir die Frage, was gewesen wäre, wenn wir der Blutuntersuchung nicht zugestimmt hätten, da er ja gesund schien, kognitiv fit ist, aktiv ist, nur 9-10 Stunden schläft. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen? Vielen Dank vorab für Ihre Rückantwort! P.S. Mein Sohn kam mit ca. 2250g zur Welt (Kaiserschnitt), fast 4 Wochen zu früh, nun wiegt er 10,2 kg bei einer Größe von 83 cm


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe T., bitte sprechen Sie umgehend mit Ihrem Kinderarzt. Die Blutarmut Ihres Sohnes ist dramatisch und kann wirklich bedrohlich werden, sodass ich es für geboten halte, die Behandlung in einer Kinderklinik zumindest zu beginnen und gleichzeitig dort Ihnen und ihm zu helfen, dem Umstieg auf sinnvolle Ernährung zu bewältigen. Dafür gibt es vielleicht auch in Ihrer Nähe spezielle Abteilungen in einer Kinderklinik. Alles Gute!


Junia

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Die Eisentropfen schmecken schrecklich, meine Tochter hat sich danach auch immer erbrochen, in der Flasche hat sie es toleriert. Meine Tochter war allerdings ein kleines Baby. Dass dein Sohn das nicht annimmt kann ich verstehen, wenn er ja nicht mal sonst etwas isst. Ich denke du wirst an der Ursache arbeiten müssen. Mit zwei Jahren noch fast ausschließlich gestillt zu werden ist mehr Gewohnheit als alles andere und für deinen Sohn alles andere als gesund! Du kannst so lange stillen wie du willst, aber dein Kind sollte doch überwiegend feste Nahrung zu sich nehmen, deine Milch deckt ja offensichtlich nicht mehr seine Bedürfnisse. Hier wirst du aus der Gewohnheit ausbrechen müssen und das wird nur gehen, wenn du ihm nicht immer die Brust anbietest. Er wird keinen Hunger haben und isst sicherlich deshalb nicht. Sprich mit deinem Kinderarzt, wie du das Problem angehen kannst. Suche dir sonst irgendwo Hilfe, wie man ein Kind an das Essen heranführt und schaue, dass dein Kind eisenreiche Nahrung zu sich nimmt. Mit zwei Jahren ist das sicher schwerer, wie mit einem Baby, aber sicher machbar. Zwingen würde ich ihn aber nicht. Lieber mit Belohnung arbeiten.


Junia

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Noch ein Nachtrag, evtl. isst dein Kind auch aufgrund des Eisenmangels nichts. Wenn er dann natürlich die Tropfen nicht annimmt, ist es ein Kreislauf. Am besten fragst du deinen Kinderarzt, ob es Alternativen gibt: Tabletten, Säfte oder ähnliches. Wenn er jedes Mal erbricht, bringt das natürlich so nichts :(


Charlotte88

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Hallo Tina100, ich habe die Eisentropfen mit Orangensaft gemischt und sie dann meiner damals 1jährigen Tochter mit einer Pipette verabreicht. So blieb ihr nix anderes übrig als zu schlucken und der Geschmack wurde mit Orangensaft „erträglicher“. Vielleicht kannst Du das ausprobieren. Lieber Gruß C.


Charlotte88

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Natürlich nicht zu viel o-Saft nehmen. Vlt ein bisschen mehr als die Tropfen selbst…


ZoeSophia

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Sind es diese Tropfen? Die wären leicht süsslich…. Ich nehme die selbst manchmal, ich mache sie immer in meine Trinkfalsche und trinke dann den Tag davon, da merkt man fast nix mehr davon (ich muss natürlich mehr nehmen als ein Kind)…. Sollten es nicht diese sein, frag mal beim Arzt nach, ob du diese Haben könntest….


Happy-day

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Hallo Tina , meine zwei jährige ist auch sehr sensibel und wählerisch wir müssen auch Ferro Sanol Tropfen geben und es ist bei uns auch eine Katastrophe. Ich mische ein Schluck Hohes C Natur trüben Apfelsaft hinzu mit einem Strohhalm das trinkt sie dann Mal mehr Mal weniger gut.


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