MamiinSorge
Hallo Herr Dr. Busse, ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Einschätzung. Mene Tochter ist fast 5 1/2 Jahre alt. Demnächst steht die Schuleignungsuntersuchung an, deswegen gab es ein Gespräch im Kindi mit folgender Rückmeldung. - extrem weit in der sprachlichen Entwicklung ( viele Fremdwortet). - Denkweise und Verhalten teilweise wie eine Erwachsene (kann Gefühle ausdrücken auch von der Sprache tw. wie ein Erwachsener) - gut Feinmotorik - kann Geschichten bis ins kleinste nacherzählen und nachmalen. Besser als andere Kinder -kann Reime und Lieder direkt nachsagen - legt extrem viel Wert auf Bindung und Freundschaften. Sie möchte gerne immer einen Partner. - Grobmotorik nicht gut. Hat schlechte körperliche Ausdauer und traut sich im Kinderturner oft nicht alleine zu balancieren. - sie könnte sich teileweise schlecht konzentrieren, verweigert Aufgaben manchmal zuerst. Wenn sie sich schlecht konzentrieren kann, wie kann sie den dann alles so gut sich merken. Ist das nicht ein Widerspruch. Wir wohnen in Baden-Württemberg: aufgrund ihrer Unsportlichkeit und wegen der Konzentration soll sie jetzt für 1 Jahr eventuell auf eine Förderschule gehen und dann erst in die 1 Klasse eingeschult werden. Zitat der Erzieherin: wer körperlich nicht fit ist, der ist auch geistig nicht leistungsfähig. Und im Schulsport wäre sie dann schlecht. Zuhause macht sie schon über ein halbes Jahr Vorschulblöcke ( auf ihren Wunsch, möchte in die Schule), kann das Abc in Großbuchstaben schrieben, kann sich da bis zu einer Stunde gut konzentrieren. Sie interessiert sich stark für Sprache und kann schon z.B. die Farben in Englisch. Sie zieht sich alleine an und ist selbständig. Frägt viel, ist an allem interessiert? Jetzt müsste sie ohne ihre Freunde für 1 Jahr in eine andere Stadt zur Schule und dass wo ihr Freundschaft so wichtig ist und alle ihre Freunde wären in einer anderen Klasse. Ich sehe auch das Problem, dass sie sich dann wenn sie jetzt schon das ABC kann und dann nochmals ein Jahr in eine Förderschule geht, dann in der ersten Klasse langweilen wird => Folge ? Macht sie dann da mit? Mit unsere Kinderärztin habe ich schon gesprochen. Das was sie Grobmotorisch können muss kann sie ohne Probleme. Deswegen auch keine Ergo oder sonstiges. Sie hat halt ihre Stärken in anderen Bereichen.. Wie versuchen sie zu fördern. Geht 2 x die Woche turnen, ab und an reiten, Fahrrad fahren ... Was können wir noch tun? Wie ist Ihre Einschätzung? Eine Förderschule wollen wir umgehen. Ich war als Kind gleich und wurde deswegen frühzeitig eingeschult. Bei ihr spricht es jetzt gegen die Schule? Vielen Dank!
Liebe M., ich kann es nur als erschreckend bezeichnen, was manche "Erzieherinnen" so von sich geben und wie wenig sie offensichtlich von kindlicher Entwicklung verstehen. Und wie wenig die Erzieherin Ihrer Tochter sich in das ihr anvertraute Kind hineinfühlen kann. Was Sie beschreiben ist doch nur Grund zur Freude, Ihre Tochter ist toll entwickelt und Sie können nur alles tun, dass sie weiterhin so begeistert Neues aufnehmen will. Und ob man jetzt mehr oder minder motorisch begabt und sportlich ist, spielt für den Schulerfolg wirklich keine Rolle!!! Wie Ihr Kinderarzt das sicher auch sieht: sie kann und soll in die normale Schule!! Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Warte doch die Schuleignungsuntersuchung ab! Und ich würde mir da noch gar keine großen Gedanken machen, die Einschulung ist ein drei viertel Jahr hin! Da kann so viel ändern!
Mitglied inaktiv
Mein Mittlerer Ist getestet hochbegabt und zufällig mit 5 Jahren eingeschult worden (hat genau am Stichtag geburtstag),war also bei Einschulung ca so alt wie deine Tochter. Ich finde die Sachen die du schreibst ganz normal,es ist ja wohl selbstverständlich dass Kinder in dem Alter in der Lage sind sich selbstständig anzuziehen. Auch dass sie ihre Gefühle benennen usw,das ist eine normale Entwicklung. Mein Sohn hat beispielsweise mit 2,5 Jahren die Vorschulaufgaben gelöst. Heute ist er in einer normalen Grundschule,kann natürlich alles,aber geht gerne hin. Bis auf 2mal die Woche Hochbegabtenförderung wird er nicht besonders gefördert. Für mich hört sich dein Kind normal an ehrlich gesagt.
Anniquita83
Ob besonders oder normal begabt, kann ich nicht sagen. Aber dass ein Kind auf die Förderschule soll, weil es grobmotorisch nicht so fit ist, wie die Erzieherin das gerne hätte? Sorry, das ist purer Blödsinn! Zum Glück entscheiden Erzieherinnen nicht darüber, sondern man macht eine eigene Untersuchung. Wenn sportliche Begabung darüber zu entscheiden hätte, wäre ich wohl maximal auf der Baumschule gelandet und hätte kein Abi gemacht.
MamiinSorge
Hallo, vielen Dank Herr Dr. Busse und allen für die Antwort. Mir ging es nicht um hochbegabt, das ist sie nicht. Aber wir sehen sie auch nicht als Kind mit Förderbedarf. Warum sollte sie nächstes Jahr so nicht auf die normale Schule können? Darum geht es uns. Die Schule bekommt die Einschätzung vom Kindergarten und sie bekommt da ja dann gleich einen Stempel aufgedrückt. Ganz unabhängig sind die nicht.
Mitglied inaktiv
Sicher dass die eine Einschätzung vom Kiga bekommen? Mein Sohn war gar nicht im Kiga und bei der Einschulungsuntersuchung hat die Amtsärztin nur kurz auf den von mir ausgefüllten Zettel geguckt und meinte dann "Kind war nicht im Kiga?",ich "Nö",Amtsärztin "Achso okay". Hat keinen sonst interessiert.
kati1976
Viele Kinder HABEN Angst zu balancieren,selbst in der Grundschule noch. Sie kann sich nicht konzentrieren? Das kommt noch,die Einschulung ist erst im NÄCHSTEN August/September bis dahin wird sie sich noch entwickeln.
Ilulissat
Also wenn ich das lese, geht mir doch die Hutschnur hoch. Ich bin selbst Sportlehrerin, aber nicht an einer Grundschule. Ich finde dieses Fach wichtig, aber ein unsportliches Kind hat doch nicht automatisch Förderbedarf?! Was glaubst du, wie viele meiner Schüler Angst vorm Balancieren haben, Rhythmusprobleme haben oder nicht mal auf Anhieb wissen, wo ihr linkes und rechtes Bein ist... Sie machen trotzdem ihr Abi und sind keine schlechten Menschen. Ich denke mal, bei der Einschulung geht es primär darum, ob man nen Stift halten kann, den Ranzen kräftemäßig tragen kann und emotional und sozial reif genug ist. Deine Tochter scheint wunderbar entwickelt zu sein, die Konzentration wird sicher noch besser! Und mal ganz unter uns: auch eine Förderschule wird sie nicht zur „Sportskanone“ machen, aber das MUSS sie ja auch gar nicht sein! Sie hat genug Bereiche, in denen sie fit ist! Da kann ich nur den Kopf schütteln...