Äpfelchen
Sehr geehrter Herr Doktor Busse, meine Tochter wird Anfang Januar 3 und schläft alles andere als durch. Als Baby wurde mir lange etwas von 3-Monatskoliken erzählt (+ Neurodermitis, Erbrechen ...), bis ich den Arzt wechselte, weil mir Quaddeln nach Milchkontakt auf der Haut sehr merkwürdig vorkamen. Diagnose Milcheiweißallergie, leider müssen wir auch heute noch sogar Spuren von Milch meiden. Es folgten auch Konsultaionen beim Kinderpsychologen bis die Kleine 1,5 Jahre alt war. Die Fütterstörung und Schlafstörung wurde auf die langen Bauchschmerzen nach Nahrungsaufnahme wegen der lange unerkannten Milcheiweißallergie geschoben. Ablenkung beim Essen sollte ich so lange durchführen, bis es eben ohne geht, zur Not auch die Milch (Neocate) nachts geben, bis es reicht. Essen geht jetzt gut, Neocate mal so, mal so, Kind ist aber körperlich und laborchemisch normal. Nun haben wir in den letzten 7 Monaten alles versucht, damit sie nachts nicht alle 1,5-2 h einen Schluck Neocate braucht. Ich versuchte sie u. a. 14 Tage nachts anders zu beruhigen, wir schliefen beide nicht, es halft nichts. Es hieß, wenn ich nur Wasser gebe, stelle der sich der Stoffwechsel nach 3-4 Tagen um, aber nichts. Auch ohne Wasser keine Besserung Irgenwann habe ich einfach das Pulver nachts ausgeschlichen. Das ging sehr gut. Ein paar Wochen lang schlief sie so 6-7 h durch. Dann kam der Hochsommer und sie brauchte nachts Wasser. Weil mir das so viele Eltern erzählten, fand ich es normal. Nun schreit sie seitdem nachts wieder nach Milch. Ich gebe ihr nichts, auch kein Wasser. Sie weint manchmal sehr, ich beruhige sie. Manchmal reicht ein nein und sie ist ruhig. Sie wird ruhig, schläft aber 1-2 h nicht. Mitten in der Nacht. Sie wälzt sich, ist aber 'artig'. Das geht seit Wochen so. Wir haben mehrere Tage am Stück einfach nichts getan, die nächsten doch versucht sie wieder zum Einschlafen zu bekommen. Leider erfolglos. Seitdem ist sie den ganzen Tag über sehr unumgänglich und eben müde. Umfeld verständnislos, alle schimpfen, wenn sie weint. Nun fragen wir uns, ob wir ihr so nur angewöhnt haben, nachts zwar nicht mehr zu trinken, aber wach zu sein. Neocate würde sicher helfen und sie sofort wieder einschlafen, aber das ist auf Dauer auch keine Lösung, so groß wie sie schon ist. Haben Sie einen Rat? Einfach weiter machen? Wird sich das geben, dass sie nachts so lang wach ist? Danke
Liebe Ä., Sie haben ja leider eine lange "Problemzeit" hinter sich, und ich verstehe, dass Sie sich Sorgen machen. Mit weniger Sorgen und ein wenig Gelassenheit gehen aber viele Dinge viel besser. Nehmen Sie ihre Tochter einfach als Kleinkind wahr, das grundsätzlich jetzt gesund ist und ganz normal tagsüber mit der Familie essen und trinken kann und nachts nichts mehr benötigt. Und holen sich auch wieder vor Ort Hilfe, wenn Sie nicht zurecht kommen. Alles Gute!