Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Chemische Gerüche

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Chemische Gerüche

Susi134

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Hallo Herr Busse, leider ist das Forum von Herrn Paulus geschlossen, sonst hätte ich ihm die Frage gestellt. Mein Mann arbeitet berufsbedingt zu Hause mit diversen Chemikalien (Uhrmacher). Die Gerüche sind schon meine gesamte Schwangerschaft nicht nur schwer zu ertragen sondern auch beängstigend, da mein Sohn (5) oder ich das ein oder andere einatme, wenn mal die Tür offen steht. Es handelt sich hierbei um Uhrenspüllösung und Uhrenreinigungslösung Stoddard Lösungsmittel; Naphtha, niedrigsiedend, nicht spezifiziert Solvent Naphtha (Erdöl), leicht, aliphatisch; Naphtha, niedrigsiedend 1-Aminopropan-2-ol;Isopropanolamin, Ammoniak; Ammoniaklösung. Über Ammoniak hat Herr Paulus schon geschrieben, dass dieses auch im menschlichen Körper vorkommt und daher nicht als sehr gefährlich einzustufen ist. Wenn ich mir das Produktdatenblatt mit den anderen Stoffen anschaue, bekomme ich schon etwas Angst (da steht Gefahrenstoff im Sinne der Chemieverbotsverordnung). Ja, wir trinken die Lösung nicht oder inhalieren es den ganzen Tag, aber Sorgen mache ich mir dennoch, auch wenn dann das Neugeborene mal etwas davon eintamen sollte. In 3 Monaten verlegt mein Mann seine Werkstatt wieder außerhalb unserer Wohnung. Denken Sie, ich muss besonders vorsichtig in den letzten Wochen der Schwangerschaft bzw. bzgl unseres Sohnes sein? Immerhin können wir nicht wie im Sommer über Stunden lüften. Wenn ich den Geruch wahrnehme, lüfte ich unsere Wohnung so gut es geht. Mein Mann hat leider eine andere Wahrnehmung der Gerüche und findet ich übertreibe. Daher möchte ich meine Frage gern an eine qualifizierte Fachkraft richten.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., wenn überhaut, dann fände ich es eine Überlegung wert, ob Sie sich nicht um die Gesundheit Ihres Mannes Sorgen machen sollten. Der hoffentlich die Arbeits- und Sicherheitsvorschriften im Umgang mit seinen Arbeitsmitteln im eigenen Interesse befolgt. Für Sie und Ihre Kinder als "nicht direkt Betroffene" gilt aber sicher das Prinzip: die Dosis macht das Gift, und gelegentliche unangenehme Gerüche, die man in der Schwangerschaft bekanntlich auch noch sensibler wahrnimmt, sind sicher kein Anlass für ernste Sorgen. Genießen Sie stattdessen einfach frohe Weihnachten!


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