Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

B Streptokokken

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: B Streptokokken

August24Mama

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Hallo, ich habe zwei Fragen betreffend B Streptokokken. Ich wurde gegen Ende der Schwangerschaft positiv darauf getestet. Es gab Infos rund um die Geburt bzw. wurden wir bzgl. der späten Form einer Infektion aufgeklärt. So ganz lässt mich das Thema aber noch nicht los. Mich würde daher interessieren, wie sich B Streptokokken übertragen. Können diese z.B über Kleidung (man wäscht sich nach dem Toilettengang gewöhnlich erst die Hände nachdem man wieder angezogen ist) übertragen werden?  Z.B. "fummelt" unser Baby seit Kurzem beim Stillen im Wiegegriff gerne an meinem Hosenbund herum und nimmt dann seine Hände in den Mund...  Unser Baby wird bald 6 Monate. Würde es nun trotzdem irgendwie mit den Bakterien in Berührung kommen, was könnte hier im schlechtesten Fall noch passieren?  Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Herzlichen Dank schon jetzt.      


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., als erstes: Ihr Baby ist aus dem Alter heraus, in dem man nach einer Infektion mit B-Streptokokken unter der Geburt mit einer schweren Erkrankung rechnen muss. Es gibt also keinen Anlass zur Sorge. B-Streptokokken kommen im Durchschnitt bei 15 bis 25 % aller Frauen in der Vagina vor und gehören dort in niedriger Konzentration zur natürlichen Scheidenflora. Sie stellen normalerweise weder für die Frau noch für ihren Partner ein Problem dar. Auch das Kind in Ihrem Bauch ist durch diese Keime nicht gefährdet, solange es durch die intakte Fruchblase und den verschlossenen Gebärmutterhals geschützt in Ihnen heranwächst. Für Neugeborene sieht das jedoch anders aus: Übertragen sich die Bakterien bei der Geburt von der Mutter auf das Baby, so können sie bei Neugeborenen in den ersten Lebenstagen zu schweren Infektionen führen wie zum Beispiel einer Lungen- oder einer Hirnhautentzündung. Unerkannt und unbehandelt können sich die Bakterien bei der Geburt von der Scheide auf das Baby übertragen. Das passiert in 50 % der Fälle – sprich bei jedem 2. Kind! Glücklicherweise entwickelt jedoch nur ein kleiner Teil der betroffenen Kinder von Müttern mit B-Streptokokken eine schwere Infektion. Die Rate erhöht sich allerdings deutlich, wenn Risikofaktoren hinzukommen, wie zum Beispiel: bei einer Frühgeburt, wenn die Geburt nach dem Blasensprung länger als 18 Stunden dauert, wenn Zwillinge geboren werden, wenn die Mutter während der Geburt fiebert, bei einer hohen Keimzahl in der Scheide, bei Bakteriennachweis im Urin während der Schwangerschaft, wenn bereits das vorherige Kind eine Infektion mit B-Streptokokken hatte. Wenn solche Risikofaktoren vorliegen, dann lässt sich durch eine rechtzeitige Antibiotikabehandlung unter der Geburt das Risiko einer Infektion des Neugeborenen deutlich senken. Alles Gute!


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