Mitglied inaktiv
Hallo, meine Frage: Meine 20 Monate alte Tochter hat ausser mir und dem Vater aus familiären Gründen nicht viele regelmäßige Bezugspersonen. Sie hängt sehr an mir, manchmal wie eine Klette. Jetzt bin ich schon zweimal von Bekannten angesprochen worden, ich würde mich zuviel mit meinem Kind beschäftigen , deshalb könne es noch nicht alleine spielen (mit 20 Monaten?) und sie würde uns tyrannisieren. Dabei sehe ich das eigentlich so, das sie halt mangels wechselnden bezugspersonen sehr auf mich fixiert ist und wenn ich z.B. mal auf die Toilette muss sie halt Angst hat alleine mit fremden Menschen. Sie schläft auch in ihrem Bett abends ein, wacht aber regelmäßig nachts ungefähr in unserer Zu-Bett-Geh-Zeit auf und will mit in unser Bett, wo sie sofort einschläft (und sich wohl geborgen fühlt). als ich vor kurzem mal hart bleiben wollte hat sie sich reingesteigert bis sie sich erbrochen hat. Ich bin sehr verunsichert, da mein Mutterherz sagt, sie fühlt sich allein (wer will schon alleine sein) und sie hat angst ohne mich. Die Vernunft jedoch meint (und die guten Bekannten) es ist manchmal ein Machtkampf. Aber muss ich mein Kind unglücklich machen um aus diesem Kampf gewissermassen siegreich hervorzugehen? Ich würde mich über Ihre Meinung lieber Herr Dr. Busse und auch natürlich über die Meinungen ander Mütter sehr freuen. Viele grüße Marion
Liebe MArion, man ist keine "RAbenmutter" wenn man sein eigenes Bett nachts haben möchte. Das sollte auch nicht im Entscheidungsbereich des Kindes liegen. NAtürlich muss man danach schauen und trösten, wenn es nachts aufwacht, mehr aber nicht. Und auch tagsüber kann und soll ein Kind lernen, sich einige Zeit am selben Ort wie eine Bezugsperson selbst zu beschäftigen. Immer wieder eine Anregung geben und das KInd auch in die eigene Tätigkeit wenn möglich mit einbeziehen, aber nicht ständig "bespielen". Und natürlich darf eine Mutter alleine auf die Toilette gehen und ein Kind in diesem Alter versteht, dass sie wiederkommt. Liebe und Fürsorge sollten also immer dem Alter angepasst eingesetzt werden. Und nicht vergessen, selbständig werden ist die wichtigste Entwicklungsaufgabe! Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Ich würde Dir empfehlen, diese Frage auch im Erziehungsforum bei Frau Schuster zu stellen. Meine Kinder hatten stets noch 1-2 weitere Bezugspersonen, da sie früh auch von einem Au Pair versorgt wurden. Das ändert aber nichts daran, dass auch sie eine Phase hatten, in der sie lieber bei den vertrauten Personen waren und eher zurückhaltend. Auch habe ich ihnen in diesem Alter noch erlaubt, bei mir im BEtt zu schlafen, wenn sie es wollten. Sie gehen auch in ihre eigenen Bettenk, dort schlafen sie ein, aber manchmal fällt nachts eben einfach die Orientierung schwer, was soll ich sie und mich dann um den Schlaf bringen. Inzwischen hat sich das von ganz alleine gegeben, nur bei Gewitter oder Schmerzen kommen sie noch, das ist vielleicht 2-3 Mal im Monat. Ich bin wie Du der Meinung, dass das keine Tyrannei ist, sondern wirklich Unsicherheit und ich glaube, man begegnet dieser Unsicherheit am ehesten in dem man verständnisvoll darauf reagiert. WEnn Deine Tochter wirklich sicher ist, dass Du auch vond er Toilette wiederkommst (als Beispiel), dann wird sie sich von ganz alleine lösen! Erst muss das Vertrauen auf die unbedingte Verlässlichkeit von Mutter/Vater/oder BEtreuungsperson hergestellt sein, dann kann man sich auch vertrauensvoll in neue Abenteuer stürzen. Grüße Tina
Mitglied inaktiv
hallo, ha, mein sohn lukas ist genauso wie eure es sind /waren. mir wurde sogar schon geraten (von dr. busse, die entwicklung von lukas (im november 2) zu untersuchen. ..... schaut mal nach immer nur mama.... auf die antwort vom doc bin ich mal gespannt. alles gute
Mitglied inaktiv
Hallo, es ist erstaunlich wieviele verschiedene Auffassungen es selbst unter den Kinderärzten zu diesem Thema gibt. Stellst Du beispielsweise die gleiche Frage an Herrn Dr. Posth (Kindesentwicklung - leider keine Fragen mehr bis zum 01.08.05)wirst Du erstaunt sein, wie sehr seine Antwort von der Herrn Dr. Busses abweicht. Meine Tochter 18 Monate reagiert genau wie Dein Kind. Ich kann auch nicht alleine auf die Toilette, aber das stört mich nicht. Allerdings habe ich festgestellt, dass dieses "Interesse" langsam nachlässt und ich ab und zu doch alleine gehen kann. Ich denke es handelt sich hier nur um eine Phase und je mehr man auf sein Kind eingeht, desto mehr Selbstvertrauen entwickelt es und desto leichter kann es sich von seiner primären Bezugsperson "lösen". Hat Dein Kind ersteinmal genug Vertrauen in sich und seine Umgebung regelt sich alles weitere ganz von selbst. Handele so wie Du es für richtig hälst und lass Dich von den anderen nicht verunsichern. Meine Kleine schläft auch bei uns und alle in meiner Umgebung sind der Meinung, dass ich mir einen Tyrannen "heranziehe". Ich bin mir sicher, dass meine Tochter eines Tages von sich aus darauf bestehen wird, in ihrem eigenen Bett zu schlafen und wenn es soweit ist, wird uns (meinem Mann und mir) unser Bett wahrscheinlich ganz leer und riesig vorkommen. Wir möchten diese "Schlaferfahrung", jedenfalls nicht mehr missen. LG Line