Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

10 Mo Baby Wesensveränderung

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: 10 Mo Baby Wesensveränderung

Sermincik

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Hallo, mein Baby (10 Mo) war immer sehr ausgeglichen fröhlich und aufgeweckt, beschäftigte sich ausgiebig mit sich selbst und machte beim Einschlafen selten Probleme. Seit ca. 10 Tagen ist er wie ausgewechselt. Er ist sehr sehr zickig (früher hörte er wenn ich nein sagte mittlerweile rennt er krabbelnd zwar lachend weg wenn ich ihm was wegnehmen will aber wenn ich es wage brüllt er. Sein Reisebett tolleriert er auch für kurze Zeit nicht mehr, er will in der gesamten Wohnung durch die Gegend spazieren um Schränke auszuräumen (was ich zulasse damit er seine Neugier befriedigen kann) aber ich muss daneben stehen weil ich Angst habe dass er auf den Fliesenboden stürzt was mir alle Energie raubt. Nachts wacht er fast stündlich auf und tanzt und quitscht (als wäre schon morgens) und möchte nicht mehr schlafen. Gestern wachte er um 22 Uhr auf und schlief wieder um 2.30 Uhr ein. Er kann mittlerweile frei stehen und hangelt ständig an allem entlang woran er sich festhalten kann und übt seine ersten freien Schritte. Mit Spielzeug möchte er kaum noch spielen sondern vorwiegend Flaschen, Verpackung od Küchengeschirr durch die Gegend schmeissen. Ausserdem weint er wenn mehrere Leute auf einmal lachen. Als würde ihn das erschrecken. Er ist ausserdem sehr anhänglich geworden u möchte sogar mit in die Toillette (sitzt vor der Tür und klopft und ruft). Heute hatte ich einen Heulkrampf weil mein Mann noch immer die Küchenschränke nicht gesichert hat wie versprochen (was gar nicht zu mir passt). Der Schlafmangel zehrt an meinen Nerven und ich weiß nicht mehr weiter. Ich dachte ja immer dass man Babys nicht verwöhnen kann aber ist es viell doch so, dass ich falsch mit ihm umgehe. Er zahnt (obere Schneidezähne) was womöglich auch Grund für seine Wesensänderung ist. Ist das eine Phase die vorbeigeht? Ist das alles normal oder mach ich was falsch? Er wirkt manchmal so frustriert aber ohne ersichtlichen Grund (was gar nicht zu ihm passt). Auch Windeln wechseln und umziehen ist mittlerweile immer ein Kampf. Bin grad mental ziemlich überfordert.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., Ihr Kind möchte ganz normal zunehmend die Welt erobern, und dazu muss es auch von Ihrer Seite klare Grenzen geben. Sie müssen nicht ständig das tun, was er gerade möchte, er darf auch warten lernen bis Sie z.B. im Bad waren. Und sie müssen auch nicht ständig aufpassen, dass er nicht hinfällt, sondern nur seine Umgebung so gestalten, dass keine scharfen Kanten und Ecken und keine Treppen im Weg sind, wo ernsthaft etwas passieren könnte. Bei Bedarf muss er eben mal in den Laufstall und darf protestieren. Alles Gute!


Anniquita83

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Was du beschreibst, ist ein völlig normales. Verhalten. Dein Kind ist in zwei Monaten ein Kleinkind und was du so aufzählst, wird eher "schlimmer" statt besser. Dein Kind entdeckt ganz langsam, dass er einen eigenen Willen hat und probiert aus, wie weit er gehen kann. Der Beginn der Autonomiephase... Zeitgleich sind die Kinder natürlich frustriert, weil sie eben doch vieles noch nicht können und müssen dann die vielen positiven bzw. negativen Eindrücke und Erlebnisse in der Nacht verarbeiten. Das alles hat nichts mit verwöhnen zu tun, sondern ist normaler Alltag mit Kind. Es ist natürlich alles anstrengend, wenn man vorher ein pflegeleichtes Baby hatte. Da müssen aber alle Eltern durch! Sichert eure Wohnung, aber lass dein Baby auch mal hinfallen und frustriert sein. Das gehört zum groß werden dazu. Du musst nicht permanent daneben stehen, sonst bist du bald ein nervliches Wrack. Alles Gute!


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